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Thema: Wörther See mit assortierten Prominenten

  1. #1

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    Wörther See mit assortierten Prominenten

    Am letzten Wochenende wurde auf irgendeinem Dritten der deutsche Filmklassiker "Hochwürden drückt ein Auge zu" zum soundsovielten Mal wiederholt. In diesem Werk gibt es die wunderschöne Szene, wo der Bus von "Springer Reisen", gesteuert von Alexander Grill, in den Wald fährt und vor einer von Roy Black umgelegten Tanne stoppen muss. So. Aber wer, denkt ihr, wer ist bloß dieser Junge, der in dieser Einstellung hinter dem vierten Busfenster von vorn die Szene beobachtet? Genau: ich. Und darum nehme ich diese Wiederholung zum Anlaß (bevor ich alles vergesse) endlich mal über meine ultimativen Wörthersee-Erlebnisse des Jahres 1971 zu berichten. Auch, wenn es keinen interessieren sollte. Also: es begab sich sich, dass meine Eltern mit mir schon wieder Urlaub in der gediegenen Pension Auguste in Pörtschach am Wörthersee machten. Und da es für einen 15jährigen ab dem dritten Tag spannenderes gibt, als ständig vom Steg ins Wasser zu hüpfen (Mädchen waren da ja noch kein Thema), freundete ich mich mit dem gleichaltigen Werner aus Lörrach an und wir stromerten gemeinsam durch den Ort, in dem die Zeit so um 1964 stehengeblieben schien. Geht man heute durch Pörtschach, liegt die gefühlte Zeit bei 1976 - immerhin ein Fortschritt. Alles war also beim alten, dennoch gab es dieses Jahr etwas, was unsere Aufmerksamkeit erregte:
    Die Lisa-Film hatte eine Villa am See gemietet und es wurden parallel zwei Werke deutscher Filmkunst geschaffen: "Rudi benimm dich" und eben "Hochwürden drückt ein Auge zu". In den Drehpausen trafen sich die Darsteller auf der Terrasse des Cafés "Glocknerhof": Rudi Carrell, Chris Roberts, Pit Krüger, Ernst H. Hilbich, und, und...und wir natürlich! Wir gesellten uns dickfellig dazu und belästigten die scherzenden Künstler mit Fragen der Sorte wie die an Heinz Eckner, ob das Bier in seiner Hand nicht doch "ein Braun" wäre (es lief gerade ein TV-Spot mit ihm für Rasierapparate) und ließen uns Autogramme geben. Rudi Carrell spendierte uns sogar einen der heißbegehrten "Schwarzwaldbecher". Schnell bekamen wir mit, worüber man so redete und dass man untereinander nur mit einem Artikel vor dem Namen spricht (Da kommt ja "der" Rudi, was macht denn "die" Uschi heut abend). Derart gewappnet und mit den Umgangsformen vertraut, heuerten wir bei Lisa-Film als Komparsen an, denn dafür sollte es Honarar geben und die Urlaubskasse konnte durchaus Aufbesserung vertragen. Wir wurden beide auch glatt engagiert und fuhren ab da in unseren Ferien Motorboot mit Chris Roberts, saßen in der Rolle als Café-Gäste neben Rudi Carrell, scherzten in der Drehpause mit Klein-Anita und erschraken über eine wetternde Uschi Glas, deren Auto gerade in Maria Wörth aufgebrochen worden war. Wir bedauerten einen Mitleid erregenden Hans Terofal (der mit den Trottel-Rollen, starb 1976 am Suff) und lernten einen liebenswürdigen und kumpeligen Roy Black zu schätzen. Dann waren die Ferien zu Ende, unsere Eltern packten uns wieder ein und ab ging's nach Hause. Wir hatten nur ein paar armselige Schillinge verdient. Aber es war nichts mehr wie vorher. Denn wenn wieder Mal einer dieser Wiederholungen läuft, dann weiß ich, 34 Jahre später: He, ich war dabei! Ist doch auch was.

  2. #2
    Avatar von Bartholmy
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    entweder nach >> HöPa: Wörthersee, Der (wegen Strangtitel) - oder nach >> Fernfahrer (da wärs aber lahm) - oder (da wars sicher nicht, würde aber passen) in einen der >> Bachmannstränge.

  3. #3
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    War ursprünglich von mir und hatte den Titel "Wörthersee, der".

  4. #4
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    Das Ambiente in Pörtschach kann ich durchaus bestätigen. Der Charme und Flair der 70er (den ich im übrigen sehr schätze), weht immernoch. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nach wie vor recht einfach ist, auf Prominten-Parties aufzutauchen ohne wirklich darum gebeten worden zu sein.

    Auch meine Eltern haben mich zum Urlaub an den Wörthersee mitgenommen, allerdings in den 80er Jahren. Da war die große Zeit der Heimatfilme schon vorbei und so ist mir die Chance auf einen Auftritt leider verwehrt geblieben.

    Allerdings habe ich neulich festgestellt, dass ich an dem Badesteg das Schwimmen erlernt habe, auf dem Wencke Myhre seinerzeit das Lied vom "Knallroten Gummiboot" zum Besten gegeben hat, während Ilja Richter etwas stupide dazu paddelte (im Film "Unsere Pauker gehen in die Luft").

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