Nachdem die Berlinale war, dürften nun einige mehr Threads im Forum sein, bzw. kommen. Und ach längerer Abstinenz darf ich mich auch nun mal wieder zu Wort melden. Meinen lieben Freund durfte ich als schmucker Anhang zu einer Einladung eines Filmstudios auf die Berlinale begleiten.
Wir stiegen also vor dem Hotel aus dem Taxi aus und wurden argwöhnisch betrachtet; ein paar Fans von wem auch immer waren vor der Drehtür versammelt und versuchten, auszumachen ob es sich lohnt um ein Autogramm zu bitten. Da wir aber weder jemand Berühmten ähnlich sehen noch sonst irgendwie wichtig erschienen wurde nicht gefragt sondern nur verächtlich weggesehen.
Den Mund noch offen ob der Pracht der Eingangshalle huschte ein kakaobrauner Mann an mir vorbei, der mir sehr berühmt vorkam. Ich weiss aber bis heute nicht, wer es war. Das wars.
Ne, also wir in Schale geschmissen und runter in die Hotelbar, wo vor dem Diner mit dem Regisseur von "Amadeus" und dem Produzenten noch ein Begrüssungsdrink eingenommen werden sollte. Als die gesammelte Mannschaft dann auf zum Kaisersaal wollte, plötzlich Getuschel.
Ich stand neben einem sehr großen und sehr muskulösen Mann zu dem ich heraufblickte. Nachdem ich ihn nicht erkannte sondern nur seine Statur bestaunte, kam das Raunen auch zu mir durch: es war Ralf Möller. War ja klar, wie sollte ich ihn auch ohne sein Gladiatorenkostüm erkennen? Alle also beglückt von diesem Erlebnis auf in die Hotelhalle, tschuldigung, Lobby, um auf die Taxen zu warten. Durch besagte Drehtür schlenderte dann Boris Becker, der, als er uns dort stehen sah, sich ganz gschammig wegdrehte und das Weite suchte.
Er war übrigens allein, was ich nie erwartete, einst sah ich ihn und jetzige Exfrau mit Balg und 4 Bodyguards und nun - solo - traut er sich alleine in die große weite Welt. Wobei er doch jetzt eigentlich mehr zu befürchten hätte als damals, oder? So sympathiepunktemässig. Egal. Kommen wir mal zum Namensgeber dieses Threats:
Im Kaisersaal dann wurden uns die Tische zugewiesen und auf den Sitzplan schielend sah ich über mir (zwecks Alphabet wohl) den Namen Tom Tykwer. Normalerweise hätte mir Filmbanausen das wohl nichts gesagt, aber zufällig hatte ich ein paar Tage zuvor im TV ein Invterview mit ihm gesehen und fand ihn gut, aber mehr wegen "Lola rennt". Jedenfalls sah ich ihn sitzen. Er war aber ansonsten sehr unauffällig und sympathisch nett. Sieht aus und benimmt sich wie Ottonormalverbraucher. Quasi hab ich mit ihm diniert. Saß nur am anderen Tisch, gilt dass dann auch?
Um es zu vervollständigen, nach dem Essen wurde noch die 3-Stunden-Directors-Cut-Fassung von Amadeus vorgeführt, war ein sehr schöner Film, wenn auch Original mit Untertitel, was zu später Stunde, unter etwas Alkoholeinfluß und mit vollem Bauch fast zu viel verlangt war. Aber nur fast.
Liebes Tagebuch: das war also mein aufregendes Star-Erlebnis auf der Berlinale.
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