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Thema: Honnecker, Margot - hat Platz für Möbel

  1. #1
    Member Avatar von Lautmakel
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    Honnecker, Margot - hat Platz für Möbel

    Seit Jahren reisen die Eltern vom Vater meines Kindes, nachfolgend Großeltern genannt, nach Peru zu den Indios um dort mild tätig zu sein, Einkäufe für den Weltladen und Handelsbeziehungen zu fairer Schokolade, Tee und Teppich, Krippenfiguren und wollfetthaltige Pullover. (Das schönste was ich mal bekommen habe war ein Armreif der aus einer Silbergabel gemacht wurde - die Zinken hübsch verbogen, ein paar blaue Steine und aufgelötetes in Filigran. Als ich sagte "Das war ja mal eine Gabel", wurde die Großmutter verschnupft und es ist nun nicht aus Gabel sondern aus Silber, Punkt.) Einer armen Familie haben sie z.B. mal 10 edle Zuchtalpakas geschenkt damit die Familie sich in Zukunft mit der besonders weichen Wolle ihr Leben verdienen möge. Im Jahr darauf waren die Tiere aufgegessen - stures hungriges Bergvolk.

    Dieses Jahr waren die beiden ausnahmsweise mal in Chile unterwegs, in irgendeinem verratzten Bergdorf, weitere Mission Strickpullover, so berichtets das gute Kind, das diesem Gespräch zwischen Erwachsenen höflich nur zuhörte, Ort hat er sich nicht merken können. Die dortigen Einheimischen erzählten den Großeltern von einer sehr netten alten Frau die talabwärts am gleichen Berg in einer ungleich stabileren Behausung mit riesigem Garten lebt und großzügig Tabak und Coca Cola an die Leute die auch entfernten Nachbarn und die Angestellten ihres großen Hauses verschenkt. Auch erzählt wurde mir, daß Cola dort wie Gold bewacht wird, jeder Colalaster wird von drei Leuten mit MG bewacht, zwei sitzen draussen hinten, der andere vorne - alle seien dort ganz narrisch auf Coca Cola weil das wegen besonderer Blutbeschaffenheit bei denen viel mehr brezelt.
    Also diese Frau da war nun zufällig auch Deutsche, und so war es denen aus dem Bergdorf durchaus wichtig, daß die Großeltern diese Frau auch kennenlernen. Ein Besuch wurde verabredet und die Großeltern stiegen hinab, oder sie saßen auf Mulis die hinabstiegen und dann kamen sie endlich zu der Dame, die viel älter aussah als die beiden sie in Erinnerung hatten. "In dem Haus waren so scheusslich wuchtige Möbel - aber schon ziemlich viel Platz" so hat die Großmutter gesagt, sagt der Sohn - über das Wohnzimmer von Margot Honnecker - irgendwo in Chile.

  2. #2

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    Sehr schoene Zweithandmythosation.
    Ich weiss nicht, wie Margot Honnecker aussieht, interessiert mich auch nicht, ich vermute aber gelb, denn ich schaemte mich einmal sehr fuer meine Oma, als sie im Gardinenkaufzentrum eine ganz ueble Textilempfehlung des etwas shnoeseligen (und gerechterweise dafuer nasenseits formgestraft dem Schauspieler Markku Peltola im Detail aehnelnden) Juniorgardinenverkaeufers mit den Worten quittierte 'Das koennen sie Margot Honnecker andrehen, das hier ist doch wohl auch das Modell Margot Honecker, mein Sohn.'
    Geändert von Max DeRire (20.08.2004 um 04:09 Uhr)

  3. #3

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    Also Margot Honecker lebt? Ich würde gerne ein Gespräch mit ihr im Fernsehen erleben. Was sie zur rot-grünen Regierung meint und zu Hartz IV. Und über Schröder denkt...
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  4. #4
    Avatar von Bartholmy
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    Irgendwo "mild tätig" zu sein - der Gedanke gefällt mir stantepede viel besser, als das lästige Gebot "mildtätig tätig" zu werden. Merkpunkt.
    Neue Rechtschreibung gut.

  5. #5
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    also margot honecker wohnt hauptsächlich in santiago de chile und gibt generell keine interviews. wenn man sie anruft, reagiert sie überhaupt nicht genervt oder böse, sondern eher nett und dennoch bestimmt und sagt, dass sie eben keine interviews gibt. sie hätte zwar viel zu sagen, zum beispiel über die deutsche bildungspolitik, aber neinneinnein, das könnne ja dann alles wieder falsch verstanden werden (wer es nicht weiß: margot honecker war ca. 70 jahre lang leiterin des bildungsministeriums der ddr).

  6. #6
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    Bleiben Sie dran! Irgendwann wird sie schwach werden.

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