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Thema: Pallaske, Jana (Jana Pallaske rennt mich über den Haufen)

  1. #1
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    Pallaske, Jana (Jana Pallaske rennt mich über den Haufen)

    An einem der ebenso raren wie wundervollen warmen Frühsommertagen des Jahres saß ich mit meiner Begleiterin unweit der beliebten Kneipe "Ankerklause" am Paul-Linke-Ufer in Berlin. Die Sonne erlaubte es, die schweren Jacken des kalten Frühlings abzulegen, Vögel balgten zwischen den grünenden Bäumen wie um Verliebte in Disneyfilmen und über den Landwehrkanal vor uns zogen die Touristenboote wie auf Schnüren aufgereiht auf- und wieder ab. Wir aßen unser erstes Eis aus Waffelhörnchen des Jahres.

    Meine Begleiterin, eine groß gewachsene, charmante junge Frau blonden Haares, war, wie stets, spontan und beruflich in der Stadt; ich hatte, wie stets, sofort meine Pläne für den Tag über den Haufen geworfen um sie zu sprechen. Da ich zu dieser Zeit gerade im Begriff war, den von zu gutaussehenden und wohlhabenden, jungen Familien und zugezogenen Münchnern bevölkerten Prenzlauer Berg in Richtung Kreuzberg zu verlassen und mir im benachbarten, wunderschönen Graefekiez eine Wohnung anzusehen gedachte, trafen wir uns hier.

    Obwohl wir uns ob erheblicher, räumlicher Distanz selten zu sehen bekommen und die (durch entsprechende Angebote deutscher Telefonanbieter geförderte) Unart des wochenendlichen Telefonates zum Zwecke banalen Palavers beide nicht schätzen und somit auch (ich übertreibe kaum, wenn ich sage:) nie sprechen, kam uns Gespräch ohne jegliches Stocken zu Gange.
    Meine Begleiterin wußte von erfolglosen ehemaligen Arbeitskollegen zu berichten, die sich ob der mäßigen Lage unserer beider Branche zu allerlei Erniedrigungen veranlassen ließen, erzählte höchst amüsant von Zusammentreffen mit obskurer und erfreulich exzentrischer Prominenz (nur am Rande: das Gespräch handelte nicht unwesentlich, aber nicht nur, von dem begeisternd hochmütigen Philipp Tingler) und so kam es, dass ich von einem Erlebnis weniger Wochen zuvor berichtete.

    Damals war es noch, tatsächlich, hundekalt und ich ging strammen Schrittes durch die Bereiche des Prenzlauer Berges, die von ihrer Optik und ihrer sozialen Struktur dem Münchner Stadtteil Schwabing am ähnlichsten sind und in denen sich folglich der Literat Maxim Biller (wie immer wieder in der Zitty, aber auch in Cicero zu lesen war) äußerst wohl fühlt. Ich folgte der Kastanienallee, bog rechter Hand in die Oderberger Straße und überquerte die Schönhauser Allee südlich des U-Bahnhof Eberswalder Straße, um an der Kulturbrauerei vorbei zu einem Café zu gelangen. Jedermann hatte an diesem klirrend kalten Tag die Mantelkrägen hochgestellt und wer konnte, so wie ich, zog seinen Kopf nach Möglichkeit in die Tiefen einer Kapuze zurück. Nur wenige so vermummte eilten über die nachmittaglichen Straßen, und wer diese eingewickelten, ob des Hundekots auf die Straße starrenden Passanten aus dem Warmen beobachten konnte, hätte sicher einen amüsierenden Anblick genossen. So eilte also auch ich - bis plötzlich.

    Bis plötzlich nämlich vor meiner Kapuze das Gesicht des überraschend talentfreien "Multitalents" (Zitty et. al.) Jana Pallaske auftauchte. Sie lief, wie alle an diesem Tag, ebenso versteift wie zackig über den mehrere Meter breiten Berliner Gehweg - jedoch mit direktem Kurs auf mich. Beinahe hätte ich sie - zwischen den Blicken gen Hundekot - nicht erkannt, hätte nicht wenige Wochen zuvor ein Bekannter aus Schulzeiten seinen Mund schnabelhaft zusammenspitzend eben sie, Jana Pallaske, mit dem Hinweis parodiert, mit einem solchen Spitzmund durch die Lande zu spazieren wäre so sehr Strafe, nein, da wäre doch wohl selbst der fraglich Ruhm in Jugendgazetten und Berlin-Mitte zu wenig des Ausgleiches.

    Ich änderte meine Laufbahn, die Kollision vermeidend. Doch Jana Pallaske, ebenfalls den Kurs ändernd, hielt weiter auf mich zu, sodass sie mich nicht einfach nur touchierte, sondern - in meiner Zurückhaltung - in Catcher-Manier per Bodycheck fast umrannte. Ich war verdutzt und schaute dem Jungstar in die Kuhaugen. Ich, obwohl mir keiner Schuld bewusst, entschuldigte mich. Statt ihrerseits den Zusammenstoß zu bedauern, funkelte mich die Ansagerin und Aktrice jedoch lediglich feindlich an und stakste weiter ihres Weges durch die Kälte. Irritiert blieb ich zurück und setzte dann meinen Weg fort.

    Meine Begleiterin am Kreuzberger Paul-Linke-Ufer war begeistert. Ein dermaßen unangemessen prätentiöses Verhalten eines derartig untalentierten wie überzogen hochgejubelten Sternchens passte recht gut in unser gemeinsames, von Schlechtigkeit und Dummheit anderer geprägtes Weltbild.
    Um uns herum zwitscherten weiter die Vögel, vor uns passierten die Ausflugsschiffe der Reederei "Spree-Perle", von denen aus wir - ich vermute vor allem meine blonde, groß gewachsene Begleiterin - in hübscher Regelmäßigkeit von japanischen Touristen ins Visier diverser Hobbyfilme und Urlaubsphotos kamen. Wir überlegten noch kurz, ob es im Sinne der ausländischen Gäste und des Berliner Tourismus sei, wenn wir, zwei (das muss an diesem Punkt vorangestellt werden) in keiner Weise übermäßig patriotischen und schon gar nicht nazistischen Deutschen den Berlinbesuchern Hitlergruß darböten. Schließlich gäbe es wenig Erfreulicheres, als von der Realität erfüllte Hoffnungen, Erwartungen, Klischees. Wie entschieden uns dagegen. Vielmehr: Es war uns beinahe physisch nicht möglich den rechten Arm zu heben und so tauchten wir nicht nur alsbald aus den Untiefen unseres gemeinsamen (gerne: abwegigen) Humors auf und verließen unseren Platz am Ufer um uns zum Kottbusser Tor und zur U-Bahn zu begeben.

    Auf dem Weg dorthin, ungefähr auf halben Wege, schreckte ich - ganz in das Gespräch mit meiner Begleiterin (nunmehr ernsthafterweise) vertieft - auf, als ich auf dem nicht übermäßig frequentierten, sicherlich aber für alle Passanten ausreichend breiten Bürgersteig angerempelt wurde. Ich blickte verwundert auf, ehe ich in das lauthalse Lachen meiner Begleiterin einstimmte, und sah, wessen Weg ich gekreuzt hatte. Es war Jana Pallaske.

  2. #2
    Avatar von starlingM
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    Mir scheint, aus den mit Talent gefüllten Waffelhörnchen des Jahres wurden die Gaben bei weitem verschwenderischer über das Haupt von Jana Pallaske, als über das von Seoul geschüttet.

  3. #3
    Avatar von emily minibar
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    raren wundervollen warmen unweit beliebten schweren grünenden wie Verliebte wie auf Schnüren groß gewachsene charmante junge blonden stets spontan beruflich stets sofort gerade zu gutaussehenden wohlhabenden jungen zugezogenen bevölkerten benachbarten wunderschönen.
    erheblicher räumlicher selten entsprechende deutscher geförderte wochenendlichen banalen Palavers kaum nie ohne jegliches Stocken.
    erfolglosen ehemaligen mäßigen allerlei höchst amüsant obskurer erfreulich exzentrischer nicht unwesentlich, aber nicht nur, von dem begeisternd hochmütigen.

    tatsächlich hundekalt strammen Optik sozialen Struktur folglich Literat rechter Hand südlich klirrend kalten Mantelkrägen hochgestellt Tiefen einer Kapuze eingewickelten, ob des Hundekots amüsierenden.

    talentfreien "Multitalents" versteift wie zackig breiten direktem Beinahe Mund schnabelhaft zusammenspitzend so sehr fraglich Berlin-Mitte.

    vermeidend ändernd verdutzt feindlich Irritiert.

    begeistert dermaßen unangemessen prätentiöses derartig untalentierten wie überzogen hochgejubelten unser gemeinsames blonde groß gewachsene hübscher japanischen kurz ausländischen Gäste keiner übermäßig patriotischen und schon gar nicht nazistischen Hitlergruß physisch nicht rechten Arm alsbald aus Untiefen gemeinsamen (gerne: abwegigen).

    halben nunmehr ernsthafterweise nicht übermäßig sicherlich ausreichend breiten in das lauthalse Lachen meiner Begleiterin einstimmte.
    Jana Pallaske.

  4. #4
    Avatar von Alberto Balsam
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    Komischerweise gefällt mir diese völlig uninteressante, muffig, zäh und leiernd geschriebene Geschichte, möglicherweise sind es auch nur die "Waffelhörnchen des Jahres".
    Schön auch dass eins meiner 3 Lieblingshassworte drin vorkommt:
    Talentfrei.
    Grottenschlecht und steindumm sind die anderen

  5. #5
    Avatar von Goodwill
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    Es ist mir beinahe psychisch nicht möglich, den rechten Arm zu heben und zu sagen: Zäh.

    Als Bewohner der als "Schwabing Berlins" geschmähten Gegend, in der sich die Erst-Remplung zutrug, bin ich nämlich sehr froh endllich einmal, als "zu gutaussehend und wohlhabend" beschrieben zu werden. Das stimmt voll; also meiner Meinung nach.

  6. #6
    Moderator Avatar von honz
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    Eine schöner Gedanke, der leider durch wiederholtes Lesen verpuffte: Bevor ich die von anderen attestierte Zähigkeit des Textes unwiedersprochen hinnehmen wollte, schlug ich routiniert das Profil von seoul auf, fand diese koreanische Seite, und war ganz enzückt von dem Gedanken, bei seoul handele es sich möglicherweise um einen Koreaner, der in einer Fremdsprache (in diesem Falle deutsch ) schreibt, und deshalb einen Sprachduktus verwendet, den man vielleicht als zäh bezeichnen könnte.

    Noch viel mehr Freude machte mir dann der Gedanke, daß da zwei Koreaner am Landwehrkanal stehen könnten und den vorbeifahrenden Japaner den Hitlergruß zeigen, um irgendwelche alten Rechnungen zu begleichen vielleicht. Aber leider nicht.

    Die Reederei heißt übrigens Riedel, nur das Schiff heisst Spree-Perle. Graefe-Kiez ist ok, ziemlich okay, wie alles okay ist was sich weg vom Osten in Richtung Westen bewegt, Problem ist nur: keine Parkplätze.

    Gar nicht geht übrigens Friedrichshain. Dort wohnen die Unterdrückten und Minderpriviligierten. Es gibt dort komischerweise auch keine Parklätze, weiss der Teufel woher das Sub-Proletariat die Kohle für Autos hat. Gut es sind alles ausnahmslos Kleinwägen, was die Sache aber nicht einfacher macht, denn findet man dann doch einen Parkplatz, ist er in der Regel zu klein für einen Mercedes. Es gibt dort, weil in diesem Stadtviertel nur tolerante Menschen wohnen, auch gemischt-fleischliche-vegetarische-veganische Restaurants, man darf in ihnen auch rauchen, wird aber rausgeworfen, wenn man z.B. feststellt, daß von den drei Fleischgerichten auf der Karte alle aus sind, und dann wagt, die Kellnerin mit einer flapsigen Bemerkung "es sei also fast nichts mehr da" zu provozieren. Bizarr, aber irgendwie doch versöhnlich, ist dann das Ritual, daß sich die gesammte Belegschaft nach erfolgreichem Rausschmiss in der Küche trifft um sich gegenseitig zu High-Fiven. Möglicherweise ist man da ja zwischen die Fronten geraten zwischen dem veganen Kollektiv und einem Fleischapologeten am Herd, man weiss es ja nicht, auf alle Fälle ist von Friedrichshain dringend abzuraten, sie schmieren einem euch gerne Altöl auf die Scheiben

  7. #7
    Restaurator Avatar von Jeremy
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    Lieber Daniel.

    Ich fand Deine Startgeschichte doof, und zwar aus folgendem Grund. Sie ist total bemüht geschrieben. Ich weiss ja, dass Du schreiben kannst, in der letzten "Gelb" dachte ich, donnerwetter, wer hat denn den Kommentar geschrieben. Du weisst schon. Auch ein Teil Deiner "Jetzt"-Sachen gefällt mir.

    Das, was da oben steht, ist aber aus einer anderen Grube herausgeholt: Du hast Dich ein wenig eingelesen, hast gesehen, toll, hier ist Niveau, Witz, Charme und alles! Und dann hast Du alle Lockerheit fahren lassen, den Schreibstil aus dem Handgelenk, die sonst in vielen Deiner Texte steckt, und hast den Ultraschwurbel da oben verfasst. Anschliessend bist Du es nochmal durchgegangen, hast aus vier Hauptsätzen eine Parataxenkette gemacht oder wie das in Klagenfurt hiess. Dazu ein Pfund Einschübe, kurz, Du hast versucht, aus einer schönen Paparazzierung einen Beitrag für einen Thomas-Mann-Lookalike-Contest zu machen. Leider 100 Jahre zu spät, und im falschen Medium und überhaupt, der Text ist irgendwie Möchtegern-Wannabe.

    Es ist so ein bisschen der Möbeldesigner, der jetzt endlich bei IKEA einen Termin bekommen hat, sein Meisterstückchen abliefern möchte und dann an jede mögliche Ecke seines an sich hübschen Schränkchens ein handgeschnitztes Engelchen ranklebt, Echtholzintarsien aus vier Tropenhölzern aufbringt und das Ganze auch noch mit Blattgoldstuck versieht, viel hilft viel.

    Das Tolle ist, dass ich jetzt so richtig von oben herab runterkanzele, weil ich die gleichen Fehler und noch ein paar andere dazu am Anfang auch gemacht habe und weil ich Dir ja eh noch einen öffentlich auf den Sack schulde. Nicht wahr. Die Schulden sind jetzt von drei auf nur noch zwei Bier runter.

  8. #8
    Restaurator Avatar von Jeremy
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    Zwei Kleinigkeiten noch:

    1) Jana Pallaske ist natürlich super.

    2) Und ich frage mich, warum Du das Fanta 4 Zitat ("Auf dem Weg nach oben, doch ich bin nicht Reinhold Messner") aus dem Profil wieder entfernt hast, bzw. überhaupt erst reingestellt hast.

    Willkommen übrigens.

  9. #9
    Moderater Avatar von Murmel
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    Bemüh Dich nicht, Jeremy.

  10. #10
    Restaurator Avatar von Jeremy
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    Hä?

  11. #11
    Moderator Avatar von honz
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    Jerry,

    wir hatten uns darauf geeinigt, mit Quatsch dieser Art nicht mehr auf Erstlingspostings zu antworten.

  12. #12
    Restaurator Avatar von Jeremy
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    Ah.

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