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Thema: Trump, Donald

  1. #1
    Avatar von MC Hausmacherleberwurscht
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    Trump, Donald

    Trump is famous for his objection to handshakes; a 1999 Time magazine article quoted him as saying "I think the handshake is barbaric... Shaking hands, you catch the flu, you catch this, you catch all sorts of things."


    Julia stand in diesem roten, hautengen Sommerkleid vor mir. Sie drehte und wendete sich und meine Augen stritten, weil sie uneins waren. Darüber, ob sie nun ganz auf Julias prachtvollen Kurven kleben sollten oder auf dem unanständig großen Original Rauschenberg, der die Wohzimmerwand der exklusiven Central Park West Wohnung fast komplett abdeckte.

    „Mein Hintern kommt mir darin etwas zu groß vor“, sagte Julia. Der Rauschenberg hatte verloren, meine Augen fanden ihren Konsens auf Julias anbetungswürdigem Gesäss. „Ich kann mir kein Kleid vorstellen, in dem dieser Hintern zu groß aussehen könnte, ich meine, Julia - danke dem Schöpfer für deinen Körper und lasse um Himmels Willen oder wenigstens meinetwegen dieses Kleid an.“ Julia schaute über ihre Schulter, lächelte zuk-kersüß und mir wurde klar, dass ich auf einer sehr geräumigen Couch saß und dass Sex unterhalb eines Rauschenberg, ein Stockwerk unter Steve Martins Appartment, in Nachbarschaft zu Bruce und Demi Moore, aus dem Nichts zu einer sehr konkreten Option geworden war.

    Julia strich die langen blonden Haare hinter ihre Ohren, etwas verlegen, wie ich glauben wollte, und zog sich die roten Stiefel an. Die Option verstrich und ich blieb gefangen zwischen Obsession und Beherrschung. Julia gehörte einem anderen, noch dazu einem guten Freund. Und auch, wenn es zwischen den beiden nicht mehr so lief, konnte und wollte ich nicht schamlos werden, nur weil er tausende Kilometer entfernt war und wir, Julia und ich, in einer irrealen Welt hoch über dem Central Park alleine.

    Der Portier war am Hausapparat und meldete das vorgefahrene Taxi. „Lets go!“, sagte Julia und riss mich mit. Es war tatsächlich alles golden in diesem Aufzug, jeder Knopf, jede Leiste. Julias Verwandte, bei denen sie hier während ihres Jobs wohnte, finanzierten all den Glamour mit dem Verhökern englischer Fernsehserien an ABC und CBS und mit dem Spekulieren an der Wall Street.

    Niedlich fand ich, dass sie in ihrem einfamilienhausgroßen Kühl-schrank nur maccaroni with cheese von Kentucky Fried Chicken bunkerten und mich für lebensmüde erklärt hatten, weil ich in einer der letzten Nächte besoffen von der Bleeker Street im Village bis Mid Town gelaufen war.

    Ich fand es ganz zauberhaft, wie der livrierte Portier beim Aufhalten der Taxitüren sich an die Krempe seines Hutes fasste und „Miss Julie“ sagte, während er mich mit einem repektvollen „Sir“ bedachte. Der Taxifahrer war Pakistani, grinste einmal um den ganzen Schädel herum und konnte kein Wort Englisch, was ihn nicht davon abhielt, munter vor sich hinzureden.

    Arnold Schwarzenegger hatte gerade ein „Planet Hollywood“ eröffnet und irgendwie kamen wir auf die Idee, dort einen kleinen Schoppen zu nehmen. Der Pakistani wiederholte immer wieder „Hollywood“, grinste und fuhr in die falsche Richtung und für einen Moment wurde eine wilde Road-Romanze zur Option, Julia und ich, uns leidenschaftlich liebend auf den Kunstleder bezogenen Rücksitzen, den ganzen Weg bis Kalifornien und Arif war unser Urdu-plappernder Mann am Steuer.

    Arif fuhr gegen die Fahrtrichtung in eine Einbahnstraße, bremste scharf, machte eine Kehre, grinste und sagte „Hollywood!“ Tatsächlich, das „Planet Hollywood“, davor eine große, zweigeteilte Warteschlange. Die Road-Romanze fand ihr jähes Ende und Arif meine Anerkennung für diesen unerwarteten Shortcut.

    Die beiden Warteschlangen waren nicht hierarchisch sondern thematisch geteilt. Ich kam in die für Typen mit extrem gut aussehenden blonden Frauen in grandiosen roten Sommerkleidern, kniehohen Stiefeln und kokettem Lächeln. Wir verharrten im zugigen Abendwind in der dritten Startreihe, während grimmige Touristen sich zu Recht schlecht behandelt fühlten. Ich legte die Hand um Julias Taille. Meins, dachte ich.

    Schnell hatten wir die Pole und konnten drinnen das bunte Völkchen an der Bar betrachten. Ein Schrank von einem Türsteher, mit einem Headset per Funk mit Anweisern im Restaurant verbunden, fragte uns, ob wir zur Party kämen oder Private seien. Julia schaltete schnell, lächelte und sagte „Party, of course.“ Der Schrank hatte die Trennkordel schon in der Hand, als er dann doch noch nach einem Namen frug. Julia lächelte, wie vorher in der Wohnung. Der Schrank meinte „Nice try!“

    Ich wollte gerade den gesamten Wortschatz meines Schulenglisch ausheben, als ich einen sanften Druck auf meiner Schulter spürte, verbunden mit einem sonoren „Sorry, Mister!“ Ich drehte mich um, sagte zu einem großen Herrn den großen Satz „Moment, i have to tell this Zerberus here somthing!“ und wandte mich wieder dem Türsteher zu.

    Doch der hatte die Sperrkordel weit geöffnet, ebenso seine Mimik, deutet dem Herrn hinter mir, einzutreten. Donald Trump lächelte, ich blickte in Augen die auf Kontoauzügen ebenso oft Multimillionen-Dollar Plus wie Minus gesehen hatten. Trumps Frisur ähnelte einem misshandeltem Oppossum, sein blauer Anzug war Understatement pur.

    Trump gab mir die Hand, mit einem entschuldigenden "Pardon, Sir". Er. gab. mir. seine. Hand.

    Eine große Hand, die Multi-Millionen Dollar ausgebeben hatte in dieser Stadt. Trump sah mich dabei nicht an. Er sah Julia an. Nur deswegen gab er mir seine Hand, weil er gesehen hatte, dass sie vorher auf Julias Hüfte gelegen hatte.

    Und für einen Moment wurde der Deal des Jahrhunderts zu einer Option. Die Ehe Trumps mit Ivana kriselte, er brauchte eine neue, hübsche Blondine und ich war der clevere Mistkerl, der sie ihm besorgte, gegen 1 Prozent seines Immobilienvermögens. Julia würde ihn drei Wochen später, wenn die Abfindungsformalitäten mit den Notaren erledigt wären, abschießen, wir würden Arif und sein Taxi rufen, den Koffer mit den Multimillionen-Dollar in den Kofferraum werfen und uns dann auf Kunstleder bezogenen Rücksitzen lieben, Richtung Kalifornien etc., etc. etc.

    Doch Trump ging vorbei, seine hässlichen, unförmigen Kinder im Schlepptau. Drinnen verschwand er auf einer abgesperrten Empore. Ich legte meine Hand wieder um Julias Taille. An der Bar war nun ein Platz für uns frei. Ich trank vier Manhattans und verlor mich in Julias Lächeln.
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  2. #2
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    Ausdrucken und ins Buch kleben, z.B. über das sinnlose Prominentenregister.

  3. #3
    Member Avatar von Marlon
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    Ich wollte sofort verdigestieren, aber Klede war schneller.
    Sehr schön, MC.

  4. #4
    Avatar von slowtiger
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    Für einen Moment wurde ein guter Roman zur Option.

    Sehr sehr schön.

  5. #5
    Weber Member Avatar von Herr Weber
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  6. #6
    Avatar von Herr Genista
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    Hausgemachte Geschichten sind besser als gekaufte! Wunderbar.
    Zeterum zenseo.

  7. #7
    Abebe Lowumbo Avatar von joq
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    geilo, wie immer, mc.
    More gin in teacups

  8. #8

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    Julia hat ein "anbetungswürdiges Gesäß", Puschi einen "ganz bemerkenswerten Hintern", Effenberg einen "zugegeben recht knackigen - Hintern" und MCH ein eingewachsenes Haar. Ich sage das nicht allein, um zu zeigen, das hier jemand von einem Thema offensichtlich besessen ist, sondern auch ich von seinen Geschichten.

  9. #9
    Avatar von Alberto Balsam
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    wegen Bläue gelöscht, Bläue macht mich sinnlos keifen
    Geändert von Alberto Balsam (13.03.2004 um 22:34 Uhr)

  10. #10
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    Langweilig?
    Inhalt - mag sein.
    Aber die Form - Respekt!

  11. #11
    Coincidentia
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    Das schlecht frisierte und mißhandelte Oppossum bringt mich noch immer zum Weínen.
    Can you please be either honest or brave?

  12. #12
    Moderator_S Avatar von U_Sterblich
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    Eine große Hand?

    Was macht eigentlich MC H?

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