Es trug sich vor einiger Zeit zu, als unser (gilt nur für österreichische Leser - Dank an Herrn Weber) Herr Bundeskanzler noch durch die Lande zog um ebendieser zu werden. Ich war auf Shoppingtour auf der Mariahilfer Straße - meine Meinungsbildung zur anstehenden Nationalratswahl war im Prinzip abgeschlossen - als ich plötzlich Herrn Schüssel einsam und verlassen bei seinem Wahlstand sah. Als treusorgender Bürger dachte ich mir, dass ich mich seiner annehmen müsste und es entspann sich folgender kurzer Dialog:
Er: Und hab ich eine Chance?
Ich: Warum sollte ich SIE wählen?
Er: Soll ich jetzt einen Monolog halten?
Ich: Nein, bitte nicht. Die kenn ich alle schon aus dem Fernsehen.
Er: Weil sie mir damit einen persönlichen Gefallen tun würden.
Ich - ziemlich verstört: Denken Sie tatsächlich, dass es darum geht? Sollten wir nicht - im Sinne unseres Landes - nach der bestmöglichen Lösung suchen?
Er: Ja natürlich, das mache ich ja auch.
Ich: Außerdem bin ich überzeugt, dass sie eine Koalition eingehen werden, falls es für sie alleine nicht ausreichen sollte.
Er: NEIN, DAS KANN ICH IHNEN VERSPRECHEN!
Worauf hin er mir die Hand schüttelte. (Kann man das eigentlich einklagen?)
Er: Und, hab ich jetzt eine Chance?
Ich: Nein, das kann ich ihnen versprechen.
Tja, was soll man davon wohl halten.
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