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Thema: Moshammer, Rudolph - Papparazzt inkl. Gespräch und Autogramm

  1. #1
    Member
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    Moshammer, Rudolph - Papparazzt inkl. Gespräch und Autogramm

    Prolog:
    Da ich aufgrund der neuen Rechtschreibreform sämtliche - ehemals guten - Kenntnisse über Interpunktion verloren habe durch Unkenntnis des Lehrkörpers bitte ich um Verständnis des geneigten Lesers.

    Die folgende Geschichte spielte sich exakt wie beschrieben im Juli des Jahres 1998 ab - falls Interesse besteht es gibt noch weitere Kreuzungen zwischen den Wegen herausragendender Persönlichkeiten und meinen.

    Es war einer jener Tage die man nur selten erlebt, eigentlich in der Regel nur einmal im Leben. Die Schule war abgeschlossen, es wurde gefeiert: die Pädagogen feierten ihr Überleben, die Schüler aus Dummheit, denn die schönste Zeit des Lebens war für die meisten vorbei - nicht jedoch für mich, eine weiterführende Schule sah sich mit meinem baldigen Erscheinen konfrontiert.
    Meine Hauptaufgabe bei der illegalen Feier, der Direktor der Schule hat im üblichen kriminellen Denken von Beamten illegalerweise die Abschlußzeugnisse einen Tag zu früh herausgegeben, bestand darin die "krasse Musik" meiner Mitschüler, sowie das "kulturelle" Programm (in diesem Jahr Biermöslblasn, aufgrund der hervorragenden Beziehungen einer Lehrkraft, die später noch ein große Rolle spielen wird) mit mir
    geeignet erscheindem Lichtspiel zu untermalen.
    Nach etwa sechs Weizenbier schien mir eine simple Lauflichtschaltung angebracht, damit ich mich persönlich um weiteren Gerstensaft kümmen konnte - das Servicepersonal war mit etwa 100 alkoholkranken Schülern zuzüglich Eltern und Lehrkörper sichtlich überfordert.
    Mit einem Weißbier und einer Zigarette in der Hand schwanke (damals hätte ich es wohl als schweben bezeichnet) zur Tür des
    für unsere Zwecke viel zu noblen Lokals hinaus in den Biergarten an meinen Eltern vorbei. Mein Vater schafft es in seiner grandiosen Art mir noch einen bösen Blick für die Zigarette, sowie ein Kopfschütteln für das Weißbier zuzuwerfen, meine Mutter ist zu sehr in das Gespräch mit eben jener Lehrerin vertieft die später noch eine große Rolle spielen soll.
    Am anderen Ende der Trunkstätte schicken sich zwei schwarzbeanzugte Herren an sich niederzulassen, meine Aufmerksamkeit ist aber momentan auf eine junge Aushilfskellnerin fixiert, solche Dirndl erfüllen den Tatbestand der sexuellen Belästigung. Einer meiner Klassenkameraden rückt in seiner pragmatischen Art meine Aufmerksamkeit auf eben jenen Tisch mit den zwei Herren: "Boa Alter hey des is doch der Moshammer, krass oda boah ey". Durch diese Aussage fühlen sich mehrere meiner Mitschüler veranlasst "unauffällig" zu eben jenem Tisch zu spazieren wo die beiden Herren gerade
    perverse Gerichte (Lüngerl, laut Hörensagen) aus der Speisekarte ordern. Rudolph Moshammer erträgt kurz die Blicke der Menge, er scheint inkognito unterwegs zu sein, wir sind ja auch etwa 20 Kilometer außerhalb von München, und quittiert das ihm geltende Interesse nur mit dem Satz: "Geh jetzt lassts ma hoid mei Rua".
    Das ist mein Stichwort!

    Ich schlendere, okay ich torkele, zu jenem besagten Tisch, erhebe drohend mein Weißbier, was von einem Seufzer seitens der Promenenz zur Kenntnis genommen wird, doch schließlich auch dazu führt, daß Herr M. seinen Kopf in meine Richtung dreht... ich nutze die Gelegenheit und sage, soweit möglich, in todernstem Tonfall "Ich wollte schon immer mal mit Ihnen anstoßen". Moshammer nimmt sein Weißbier, stößt an, und sagt "Jetz is aber guat". Finanzielle Hintergedanken nicht ausgeschlossen sage ich "Na Na jetzt müssen's mir auch ein Autogramm geben" (die bayerische Mundart wurde mir
    von norddeutschen Erzieherinnen im Kindergarten geraubt). Moshammer zückt seinen Edding und sagt "worauf?". Spontan nehme ich den Tischschmuck - einer jener unglaublich häßlichen Blumentöpfe. Moshammer signiert diesen relativ wenig würdevoll. Ich verbeuge mich dankend und ziehe mich
    mit meiner Beute Richtung Lokal zurück und stelle eben jenen Blumentopf bei meiner Mutter ab um die Hände freizuhaben während ich mit sämtlichen Anwesenden auf dieses Erlebenis anstoße.

    Einige Stunden später ist es Zeit für den Aufbruch, doch der besagte Blumentopf ist verschwunden. Ich stelle meine Mutter zur Rede. Doch Ihre Ausrede ist derart verständlich, daß man es ihr nicht übelnehmen kann... die besagte Lehrerin hat sie so in Beschlag genommen und verwirrt, indem sie ihr das Du anbot, daß meine Mutter auf die Frage einer anderen Mutter "ja mei is des a Autogramm vom Moshammer" nur wortlos den wertvollen Blumentopf an
    jene andere Mutter verschenkt hat.
    Geändert von qmp (07.03.2004 um 15:43 Uhr)
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  2. #2
    Moderator_S Avatar von U_Sterblich
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    Der heißt Moshammer.

  3. #3
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    Korrigiert!

    Entschuldigen Sie lieber Moderator, Sie müssen wohl ein Fan sein?

    ;-)
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  4. #4
    Avatar von Herr Genista
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    Manchmal wünsche ich mir, ich hätte Zauberkräfte und könnte machen, dass alle Leute, die Gerstensaft oder Hopfenkaltschale sagen, von jetzt an und für den Rest ihres Lebens, immer wenn sie ein Bier trinken möchten, den Presssaft unreifer Gerstenkörner oder gelatinierten Hopfenextrakt vorgesetzt bekämen. Das wäre eine leise Genugtuung.

    Mal sehen, ob Sie hier richtig sind, qmp. Sonderlich höflich ist das Belästigen von Leuten, die sich das Belästigen ausdrücklich verbitten, ja nicht grade. In jedem Fall bitte den Grinsemüll sein lassen.
    Zeterum zenseo.

  5. #5
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    Sehr geehrter Herr Genista,

    zum einen ist Gerstensaft ein Synonym für Bier, was Sie wohl nicht bestreiten werden. Zum anderen sind diese, wie ich finde, gräßlichen Zeichen bereits fester Bestandteil der heutigen Welt, zeigen Sie doch einfach etwas Zeitgeist?

    Zuletzt möchte ich darauf hinweisen, daß Herr Moshammer durch meinen "Angriff" sehr amüsiert schien, er konnte sich mehrere Lacher nicht verkneifen, desweiteren ist unfreundliches Geschimpfe (Gegrantel) teil der bayerischen Lebensart und hat nichts mit den tatsächlichen Emotionen zu tun.

    Gruß

    Q

    PS: Ich bitte darum eine weniger negative Einstellung zu haben...
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  6. #6
    Avatar von Bartholmy
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    "Gerstensaft" ist kein Synonym für "Bier", es ist eine überflüssig blumige, abgegriffen Umschreibung von "Bier" - selbst schlechte Journalisten, die "Gerstensaft" schreiben, haben sich noch nienienie in der Wirtschaft "Noch aan Gerstensaft" bestellt.

    Grinsevermüllung: Mag anderswo verbreitet sein. Hier aber nicht.

    In der Einleitung zu diesem Strang steht ungefähr dass "mutwillig herbeigeführte" Begegnungen nicht hierher gehörten - und mutwillig herbeigeführt war sie ja schon, nicht?

    Ansonsten: So genau nehmen wir das aber auch nicht immer unbedingt. Übel ist die Geschichte teils nicht. Etwas mehr Liebe zu den Einzelheiten, etwas weniger Klischees hätten nicht geschadet, aber naja: Halbwegs okner erster Versuch würde ich sagen.

  7. #7
    Avatar von James Dean Brown
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    ZEITGEIST! Ist das nicht das Synonym für den Esprit du Jour der gestrigen Welt?

  8. #8
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    Eine schwere Geburt...

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    wenn ich gewußt hätte, daß Sie einem das Leben so schwer machen...

    Die Begegnung war nicht herbeigeführt... z.B. sind einige Papparazzi gewendet um nochmal an Günther Jauchs Garten vorbeizufahren... ich denke man kann hier durchaus von einer zufälligen Begegnung sprechen.

    mfg

    Q
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  9. #9
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    und Sie wissen wahrscheinlich auch, dass Ihre Geschichte sehr
    gut ist. (Betonung auf "wissen")
    Geändert von Kalte Dusche (08.03.2004 um 12:47 Uhr)

  10. #10
    Seniorita Avatar von elinor
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    qmp, nun sein Sie doch nicht so aufgeregt. Die Geschichte ist völlig in Ordnung, es gab eben nur hier und da etwas zu mäkeln.
    Ich nörgele auch noch ein bisschen - die beiden ersten Absätzchen können weg. So, und jetzt psst! Ich freu mich auf die nächste Geschichte.

  11. #11
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    Sehr geehrte Kalte Dusche,

    darf ich Ihrem Beitrag spuren von Sarkasmus entnehmen?

    mfg

    Q

    PS: Elinor, schön, daß es auch positives Feedback gibt. Ich werde das nächste mal die ersten Absätze in Schriftgröße 2 formatieren
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  12. #12
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    Rechtfertigende Einleitung weg, gleich in die Geschichte einsteigen, klischeehafte Bildsprache vermeiden, bisschen straffen, fertig.
    Sich solange NICHT auf Anpoebeleien einlassen, bis man cool kontern kann, d.h. ohne rechthaberisch oder weinerlich zu wirken.

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