Es war spät abends am 14. Januar im East Village in New York. Vor einem Schneegestöber suchten wir in der nächstbesten Kneipe, die wir fanden, Zuflucht. Sie heißt "Niagara" und ist recht unscheinbar, relativ klein und war an disem Abend auch nicht sonderlich gut besucht.
Nachdem wir erstmal unsere Bierversorgung sichergestellt hatten, sah ich mich ein wenig um. Nach "hinten" ging es etwa 2 bis 3 Stufen nach oben und dort stand eine Gruppe von Leuten. Ein Typ war etwas kleiner und hatte so eine Art 5-Tage-Bart im Gesicht und ich dachte mir schon "Hmm, dieser Typ sieht ein bißchen aus wie Billy Boyd ("Pippin" aus "Herr der Ringe") aber ich dachte mir auch, daß es wahrscheinlich tausende Menschen gibt, die "ein bißchen wie Billy Boyd aussehen"...
Allerdings habe ich ihn doch häufig angestarrt, was mir im Nachhinein ein wenig peinlich ist...
Im Laufe der Zeit wurde dann deutlich, daß der DJ offensichtlich nicht ganz den Musikgeschmak des vermeintlichen Billy traf, was dieser auch durch deutliche Gesten zu verstehen gab. Als dann aber der besagte DJ, den ich bis dahin nicht gesehen hatte, um die Ecke schaute, traf es mich wie ein Schlag. Denn der DJ sah aus wie Elijah Wood ("Frodo" aus "Herr der Ringe"). Und als dann auch noch Billy mehrfach rief "Elijah, stop it!" war endgültig klar, daß sie es wirklich waren.
Sofort begann ich eine Sozialstudie über das Verhalten von Frauen in der Gegenwart Prominenter und tatsächlich: es gab kaum eine Frau in der Bar (die, wie erwähnt, nicht sehr gut besucht war), die nicht ein Gespräch mit Elijah anfing. Dies erregte allerdings den Unmut des Barkeepers (Besitzers?), der (vergeblich) dafür sorgen wollte, daß der arme Kerl einigermaßen in Ruhe gelassen wurde.
Dies hielt mich dann auch davon ab, die beiden anzusprechen. Lediglich beim verlassen der Bar, habe ich noch ein schnelles Foto geschossen (als Tourist hatte ich meine Digitalkamera immer griffbereit).
Alles in allem machten die zwei Hobbits doch einen sehr freundlichen Eindruck und besonders Frodo blieb, obwohl er wahrscheinlich schon ein wenig genervt war, immer nett und höflich.
Überrasch war ich auch, daß Elijah Wood mitten unter der Woche in einer völlig unscheinbaren Kneipe Platten auflegt...
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