Ein kalter Tag im Februar 2003. Ich bin mal wieder in Berlin und probiere diesmal das Hotel Adlon als Unterkunft. Ich sitze unten in der Lobby des Hotels und hacke eine email in meinen Laptop. Zwischendurch sehe ich, wie Roger Moore im Hotel ankommt und unterwürfig vom Hotelmanagement begrüßt wird. Nach einem kurzen Gespräch wird er auf sein Zimmer geleitet. Ach was rede ich da, James Bond, wohnt sicher in einer großen Suite. Nach einer Weile verschwinde auch ich in meinen Gemächern. Nein, leider keine Suite. Ein paar Stunden später verließ ich mit Hut und Mantel wieder mein Zimmer und ging zum Fahrstuhl. Dieser öffnete sich und drin stand Roger Moore. In den 5 Sekunden, die unsere Fahrt nach unten dauerte, kramte ich verzweifelt nach irgendeinem blöden 007-Witz, dem ich ihn an den Kopf werfen konnte, um eine Reaktion von ihm zu provozieren, damit ich dann hinterher behaupten konnte, ich hätte mir mit Roger Moore Witze erzählt. Natürlich fiel mir nix ein und unsere gewissermaßen intime Begegnung auf engstem Raum, war vorbei.
Ein paar Stunden später traf ich ihn wieder, diesmal im Fahrstuhl nach oben. Ich wollte ihn fragen, ob er eigentlich neidisch auf Sean Connery ist, weil der mit Kim Basinger "Never say never again" drehen durfte, aber bevor ich mir den Satz mit meinem Ostzonen-Englisch im Hirn zurecht gelegt hatte, mußte ich schon wieder aussteigen.
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