dass ziege tief in winteranorak und mütze auf der anderen Seite des Rollbandes am Münchner Flughafen einfach an mir vorbeiging ohne mit der Wimper zu zucken, wäre keine Erwähnung wert. Auch nicht, dass Mario Adorf wenig später im Buchshop beinahe über meinen roten Koffer gestolpert wäre und meine vorauseilende Entschuldigung nicht einmal beiläufig wahrnahm.
Wenig später saßen gleich beide Prominente in der Abflughalle. Der eine hinter SZ, der andere mit gespreizten Beinen am Sms. Die Sitze visavis. Voller Blickkontakt, denn die SZ war zur Mitte gefaltet. Dicke Daune gegen doppelten Zwirn. Ich seitlich erwartungsvoll frohen offenen Blickes, offenen Ohres.
Hallo? Gruß an die Gattin, wir sehn uns auf der nächsten Gala?
Wenigstens zunicken? Zwinkern? Das, was man stilles Einvernehmen nennt?
NICHTS Kein Blick, kein Nicken, nicht das leiseste Zeichen des Erkennens.
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