Freitag nachmittag, 24.10.03, gegen 15.40 Uhr parkte ich meinen Wagen gegenüber des Tengelmann Marktes.
Kurz zuvor hatte ich beschlossen, meinem Kälte geplagten Körper noch ein paar frische Vitamine in Form eines -zunächst noch in Plastik eingeschweissten- Salates zu zuführen (lecker).
Beim Betreten des Marktes lief ein sportlich gekleideter Kerl vor mir her, dessen Profil mir sehr bekannt erschien. Bei genauerer und -wie sich das gehört, diskreter- Betrachtung erkannte ich, dass es sich um einen prominenten Ex-Skispringer und den alljährlichen RTL-Neujahrs-Skispringen-Doppelmoderations-Partner von Günther Jauch handelte. Auch ohne sein markantes und tv-bekanntes hellblaues Wollstirnband war schnell klar: ja, er ist es. (Auch war der lokalen Presse ca. ein halbes Jahr zuvor zu entnehmen, dass Herr Thoma sich ca. 15 km von hier niedergelassen hatte).
"Ähem, Entschuldigung, könnt´ich´n Autogramm haben!? FÜR HELGA IN LIEBE, Dein XY". Nee, nee. Lieber überreiche ich dem jeweiligen Promi meine Karte - man weiß nie, wofür´s gut ist. :-) Auch heißt niemand in meinem Umfeld HELGA. (Schade).
Besagte Sportgröße ging zielgerichtet durch den Supermarkt, während ich lecker in Plastik eingeschweissten Salat, einen Becher Saure Sahne sowie mehrere Dosen Katzenfutter in meinen Armen zu stapeln begann. Am Zeitungsstand angelangt noch eine Zeitung unter den rechten Arm gepackt, und ein gemütlicher Feierabend mit einer Schüssel Salat unter gleichzeitiger Zuführung lokaler Nachrichten war gesichert. Dieter Thoma stand nun zwei, drei Meter entfernt an einer kundenleeren Kasse und befragte die dort anwesende Verkäuferin freundlich nach einem nicht gefundenen Produkt.
"Nee, tut mir leid, das hamm wir leider nich´
J U N G E R M A N N !"
Ein breites Aua!-Oops-Lächeln erschien auf meinem Gesicht und auch Herr Thoma schaute leicht verwundert, fragend und schließlich auch grinsend in meine Richtung. "Na, macht ja nichts. Danke". Doch hatte er zu diesem Zeitpunkt nicht mit dem nun noch folgenden gerechnet: mit den erkennungsdienstlichen Fähigkeiten einer weiteren Verkäuferin. Diese eilte flinken Fußes ebenfalls zu besagter Kasse und ZACK hatte Herr Thoma einen hellen Kamerablitz im Gesicht. Und als er sich anschließend, völlig gelassen und gleichmütig übrigens, aufmachte den Laden zu verlassen, kam erneut und seitlich von hinten ZACK ein zweiter heller Blitz aus der Kamera. Ihm (Herrn Thoma) dicht auf den Fersen, die Dame mit der Kamera in den Händen. Über diese Abschuß-Aktion wie auch über die Tatsache, dass Herr Thoma völlig unvermittelt und ungefragt auf dem Film-Negativ der Dame landete, war ich äußerst erstaunt. Zugleich kam mir der Gedanke: Zum Glück handelt es sich nicht um den impulsiven Prinzen von Sie-wissen-schon-von... Nicht auszudenken in welcher Gefahr die fotografierfreudige Dame dann eventuell geschwebt hätte..
Außer mir hatte augenscheinlich niemand bemerkt, was sich da gerade abspielte, und ich mußte (fast) laut lachen. Herr Thoma verließ, äußerst bescheiden und sehr natürlich wirkend, den Markt, während Verkäuferin 1 Verkäuferin 2 fragend anschaute, da sie den Kunden namens "Das-hamm-wir-leider-nicht-JUNGER-MANN!" anscheinend zu keinem Zeitpunkt identifiziert hatte und sich jetzt zu fragen schien:
"Ja sag´mal! Was war denn das eben für´n Geblitze und Gerenne???
Wieso hast´n Du so hektisch ´ne KAMERA ausgepackt ??!!".
--Ich werde jetzt meinen Salat auspacken..
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