kürzlich also ich in berlin. clara und ich sitzen in einer bar in der potsdamerstrasse. sehr gediegen da, wir kriegen zu jedem drink unaufgefordert ein fingerhütchen mit wasser (leitungs-) zum netzen von den lippen. weil clara und ich uns lang nicht mehr gesehen haben, reden wir laut, viel und schnell, die anderen leute kümmern uns nicht. von daher dringt auch nur rudimentär an mein ohr, dass aus irgendeiner ecke immer wieder mit schwerer säuferstimme jemand ruft, "beat (er spricht es wie die musikrichtung, wahrscheinlich heißt die frau beate), schaff mal mehr erdnussflips rüber!".
es ist die stetige wiederholung, alle fünf minuten, bei den werbern heißt das penetration, das erklärt mir clara. man kann sagen was man will, aber es wirkt, es fängt tierisch an zu nerven. beim ersten klobesuch komme ich an dem tisch vorbei, von dem aus immer nach erdnussflips gerufen wird. da sitzen fünf bohemiens, wie sie sich wohl nennen würden. mittendrin ben becker, der auf eine zigarre beißt und sich die hände an einer nadelstreifenhose abstreift. alles voller gelber, salziger, schmieriger erdnussflipskrümel.
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