Eigentlich kann man sie ja kaum wirklich als Celebrity bezeichnen: Von Beruf Tochter und ausschließlich profitierend von ihren PR- und geschäftstüchtigen Eltern. Aber dennoch kennen wir sie dank "The Osbournes" alle, die kleine, pummlige, quirlige Kelly mit dem reichen Wortschatz ihres Vaters!
Vor etwa zwei Monaten war ich bei Freunden in Brüssel zu Besuch. Eine tolle Stadt! Mit viel Geschichte, verwinkelten Gässchen und einer Kneipe an der anderen, eine hipper als die andere. Es war schon so gegen halb drei Uhr nachts und doch ging es noch zu wie in einer samstäglichen Einkaufsstraße andernorts. Wir schlenderten die Strasse entlang, längst bedient mit genug Essen und Alkohol und eigentlich nur noch auf dem Weg nach Hause. Als wir an einem größeren Lokal vorbeigingen, fiel mir eine größere Gruppe von Leuten auf, die sich lachend und lärmend an einem langen Tisch drängte und viel Spaß zu haben schien. Ich guckte hin, weniger neugierig, als vielmehr zu müde und zu träge, um den Blick wieder abzuwenden. Mitten in der Gruppe saß ein Mädchen mit einer auffälligen lila Perücke. Ich sah sie an und dachte nur lahm und fast wie nebenbei: "Die sieht aus wie Kelly Osbourne in dünn." Das Mädchen schaut mich jetzt auch an, unsere Blicke trafen sich, ihr Lachen erstarb und unangenehm berührt sah sie wieder weg. Da fiel mir erst auf, dass ich sie wohl sehr unhöflich angestarrt hatte, auch wenn das höchstens ein paar Sekunden waren.
In dem Moment waren wir auch schon am Lokal vorbei und ein paar Schritte weiter zischte mir meine amerikanische Freundin zu: "Did you see her, that was Kelly Osbourne!" Und nach wie vor etwas schlapp im Kopf dachte ich nur: Eigenartig, dass ein Mädchen, dem es so unangenehm scheint, sich anzustarren lassen zu müssen, trotzdem eine so auffällig Perücke aufsetzt.
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