Die meisten Menschen sitzen bei Monsieur Vuong. Den kleinen Italiener schräg gegenüber hat das gemeine Szenevolk noch nicht bevölkert. Hier bekommt man gute Pastagerichte zu normalen Preisen. Die Stimmung ist entspannt, die Bedienung sehr freundlich. Wir sitzen bei Bruschetta und Wein, am Tisch nebenan wird ein Frau interviewt. Sie ist klein, Mitte dreißig und trägt graue Hose und Pullover aus Sweatshirtstoff. Die schwarzen Turnschuhe sind bequemgelaufen und gehen bis zum Knöchel. Das Gespräch ist zu leise, um etwas zu verstehen. Wir einigen uns darauf, dass es wohl eine Tänzerin sein wird.
Am Tisch direkt neben der Tür sitzen zwei Männer um die Vierzig und eine wirklich schöne Frau, mit schwarzem Rolli und knallrotem Pferdeschwanz. Vom Gespräch bekommt man auch hier nichts mit, man spricht leise. Immer wieder schaue ich rüber, weil die Nase so gerade, die Augen so klar sind. Nach einer ganzen Weile löst sich die Runde auf und die Frau stülpt sich eine schwarz-weiß gescheckte, sehr skurile Mütze über den Kopf. Erst jetzt bemerke ich, dass es Enie van de Meiklokjes ist. Sie sieht ganz bezaubernd aus. Im Fernsehen habe ich das nie bemerkt.
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