Samstag, 2. August 2003, die Argentinierstraße ist am Vormittag sommerleer. Glast. Ich gehe einkaufen, die düsterrote neugotische Elisabethkirche im Blick. Spanische Botschaft an der Ecke, dann Baustelle, Fassade schon hochgezogen. Eine schlanke blonde Dame steht dort, aufrecht, hell, und schaut. An dem in der Reihe folgenden schönen Haus schon seit ein paar Jahren kein Schild mehr: "Vertretung des Hafens Rijeka". Architekt Hollein hat sich dort in mindestens zwei Geschoßen eingemietet. Ach, da kommt er auch schon vom Elisabethplatz, Sakko um die Schultern schwingend. In meinem Rücken höre ich die Hollein-Stimme: "Wo sind die Ständer?" Die Dame antwortet, verweht. Ich drehe mich um, die Straße überqueren. Sie steht noch immer vor der Baustelle, weiße Bluse, helle Hose, schlank.
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