frankfurt-städelschule, hochsubventioniert: ein vortrag über malerei.
die creme-de-la-creme der kunstszene ist eingeflogen: christian nagel aus köln sitzt auf dem podium, isabelle graw moderiert das kluge zeitgenössische gerede und einige andere aus dem provinziellen frankfurt versuchen ein bißchen von dem glam der eingeflogenen abzubekommen.
ist malerei nun der neue hype oder sollte man vor dem fernseher sitzen bleiben? muss man soviel saufen wie martin kippenberger und an leberkrebs sterben, um eine legende zu werden oder reicht es auch aus ab und zu sein gesicht bei einer ausstellungseröffnung zu zeigen und ansonsten spießig und allein den pinsel in seinem atelier zu schwingen?
fragen über fragen lassen die köpfe der menschen mit "macherqualität" und den glauben an den kunstmarkt an diesem tag rauchen.
ich sitze in der mensa mit einer freundin als sich eine kurzhaarige blondine mit muskulösen oberarmen zu uns setzt.
ob sie aus frankfurt käme, ob sie gerne dort lebe, will ich von ihr wissen.
und sie sitzt neben mir und dreht sich zigaretten und raucht und lacht und dann kommt es: dass sie langjährige profifussballerin sei, international gespielt hätte und jetzt im vorstand des dfb arbeite.
und bei mir klingelt´s plötzlich. so viele ex-liebhaber von mir sind fußballfans bzw. arbeiten als sportjournalisten.
und sie sitzt da, einfach so. sehr bescheiden und ruhig.
und wohnt wahrscheinlich in einer riesen villa in sachsenhausen.
und sie ist nett.
und ich bereue, dass ich nie eine wirkliche leidenschaft für den größten populärkulturellen sport entwickelt habe.
ihr name ist doris fitschen und ihr könnt sie googeln, sie ist prominent in einer liga, in der ich nie mitspielen werde.
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