Ich wohne ja in diesem Berlin Mitte, von dem man immer hört. Prallvoll mit angesagten Clubs und Bars, Lounges und Locations. Mir örtlich am nähesten gelegen ist das "103", ich gehe da also oft vorbei und strafe die fehlgeleiteten Insassen mit verachtenden Blicken. Nicht immer, nur wenn ich es so brauche für mein Ego. In der Sonntagsbeilage vom Tagesspiegel füllte Maxim Biller letztens in diesen Promi-Fragebogen über was er mag und was er nicht mag ein, dass er von Bars am liebsten das 103 in Berlin Mitte mag. Ist sein gutes Recht, ich habe von Maxim Biller nie verlangt, er möge meinen Geschmack teilen.
Heute früh traf ich Goodwill an der Straßenecke, wo das 103 ist, wir mussten die Tram besteigen, die bereits herannahte, darum hatte ich keine Zeit mehr ins 103 zu gehen, wo ich einen Schlüssel abzuholen hatte, der bei einer der Bedienungen für mich hinterlegt wurde. Goodwill meinte, wir könnten ja unser nächstes Treffen da drin abhalten und ich so: ja, vielleicht paparazzen wir dabei auch noch Maxim Biller.
Nun gut, das Treffen fand in der Kochstraße statt und nach getaner Arbeit fuhr ich wieder zurück, ich nehme jetzt immer die Tram Nr. 50, seit mir dort Tilda Swinton gegenüber saß.
Im 103 trat ich an die Bar und fragte die Bedienung nach dem Schlüssel, und sie fragte, ob ich was trinken mag, da nahm ich einen Kaffee. Hinten in der Ecke stand dann Maxim Biller auf, gut zu identifizieren an seiner Brille, er zog seinen Mantel an, schwätzte noch mit Diesem und Jenem und verließ dann in Begleitung einer Frau den Laden.
Ich aber saß noch ein Weilchen an der Bar vom 103, trank Kaffee und plauschte so Stammgast-mäßig mit der Bedienung.
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