Gestern unterhielten wir uns in kleiner Runde über diese These der ZEIT, jeder Mensch sei mit jedem anderen Menschen dieser Erde über 7 Ecken bekannt, bzw, man könne problemlos in 7 Schritten in eine Beziehung zu Brad Pitt treten.
Knackpunkt ist wohl die Definition von "bekannt", d.h. in welchem räumlichen und inhaltlichen Bezug man mit einem bekannt ist. Nehmen wir mich, ich wäre mit fast allen Staatsoberhäuptern dieser Welt bekannt, weil ich mal eine Vorlesung von Hans Dietrich Genscher an der Universität besucht habe. Sollte das nicht reichen, weil man noch "enger" mit der Person sein muss, dürfte es auch kein Problem sein, ich kenne jemand der hat das Hauptseminar von Genscher besucht, also wie eng solls noch gehen?
Dasselbe mit Hollywoodstars und Popmusikern: Ich habe zwei Kollgen mit denen ich täglich rede, die haben Prince, Michael Jackson, Mel Gibson, Julia Roberts etc interviewt, die kennen wiederum die ganze andere Blase, kurz letzendlich ist das ganze furchtbar banal, denn jeder der mich kennt, kann jetzt sagen er ist in weniger als 7 Schritten mit sämtlichen Staatsoberhäuptern, Hollywood und Popstars dieser Welt bekannt.
Anders jedoch oben unsere Freunde Spee und Moltke. Ich kenn keinen einzigen aus solch einem Hause, noch nicht einmal über ein paar Ecken, ich fände es interessant zu beobachten, wie schnell wir hier in vievielen Stufen weitere Link zur preusischen Generalität und Admiralität hinkriegen. Wer also kennt einen Mölders, Lütjens, Lützow, Blücher etc.
Zudem kann es nicht schaden, uns im Angesicht des bevorstehenden Krieges einen leichten militaristischen Touch zu geben, man kann ja nie wissen, oder gibt es hier jetzt irgendwelche Bedenkenträger, die das Spiel lieber mit afrikanischen Häuptlingen machen würden?
karottier
Geändert von Caliste (19.04.2003 um 16:55 Uhr)
Wieso 4? Eine ja wohl eher.
If you get in trouble, just go back in time.
Was ist denn das Medienpartnergeschäft?
Der ProMarkt?
Mein Ur-ur-ur-grossonkel 2. Grades ist mal von Bismarck zum Duell gefordert worden. Er ist aber nicht hingegangen, ich glaube mit der Begründung "Ich bin doch nicht blöd", oder so ähnlich.
Gilded das?
Die, hogenpops, die!
Virchow! Erzählen aber ausführlich, selbst wenn Sie es dreiviertel erfinden müssen!
(Die Möllergeschichte fand ich ok)
Hier nochmal kurz besagter ZEIT-Artikel
Embedded Senator
virchow, ich würde erstmal sagen nein, mir ginge es schon eher ums reale, also wer einen Sprössling aus militärischem Geschlecht kennt, aber angesichts des Duells sage ich natürlich ja. Ich kenn übrigens einen Trauttmansdorff, der Vorfahr hat in ganz Europa gebrandschatzt, aber er war Österreicher. Seien wir mal großzügig und denken Großdeutsch, also ja. - NEIN! Vor Napoleon gildet nicht, sagen wir alles ab Waterloo. Also:
Don Dahlmann - Spee
Agilo Finger - Moltke
virchow - Bismarck
Also das war mir zu mühsam, mich durch die ganzen Namen durchzukämpfen bis zum Ende, hab ich was verpasst?
Honz, da Du Preussen erwähnst: Ich kannte mal Hessen. Eigentlich sogar zwei, der eine meldete sich tatsächlich immer mit "Hessen" am Telefon, wenn ich einen Schulfreund in seiner Studentenverbindung in Heidelberg anrief (wo übrigens auch die Preußens im Scherenschnitt an der Wand hingen, ebenso wie die Griechenlands, die aber irgendwie anders hießen, jedenfalls erinnere ich mich nicht, daß sich da jemand mit "Griechenland" meldete). Der Schulfreund ließ auch das "von" vor dem Namen weg, das machten die dort alle, insofern hast du recht. Bei ihm (und den meisten anderen spätvertitelten) wirkte diese Gewohnheit aber nur auf den ersten Blíck bescheiden, im Unterschied zu Hessen, Baden oder Preußen, die den Namen nicht wegen dem "von" gekriegt haben, sondern sich irgendwann mal so genannt haben, weil sie sich einen Landstrich unter den Nagel gerissen hatten (oder umgekehrt, das Land praktischerweise nach dem eigenen Namen benannt haben). Von seinem Namen dagegen laufen auch genug ohne "von" davor herum, und die mußten sich, so wie ich auch, erstmal fragen lassen: "Wrobel? Die Wrobels aus Potsdam?" Tja, schon verschissen. Um die Frage zu umgehen, hätte man sich mit "Wrobel ohne von" melden müssen, auch ein Kotau. Der zweite Hessen war ein trinkfreudiger Geschichtsprofessor aus Venedig, mittlerweile verstorben, man traf ihn jede Nacht in der Haigs Bar, natürlich nannte er sich dort "Assia". Das war wiederum logisch, aus den obenerwähnten Gründen.
Abgesehen davon, ist das jetzt die Namedropping-lounge?
Im Schulorchester kratzte ich neben einer von Ribbentrop auf der Geige. Ob sie allerdings tatsächlich direkt von Hitlers Reichsaußenminister abstammte, habe ich nie verifizieren können. Gilt das auch? Immerhin hat Ribbentrop den Adelsstand ja erst durch Adoption erlangt.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
Lesezeichen