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Thema: Begemann, Bernd und Funny van Dannen (Auf der Bühne mit...)

  1. #1
    Member Avatar von Edgar_Biller
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    Begemann, Bernd und Funny van Dannen (Auf der Bühne mit...)

    Mein Freund Peter und ich sind von eher zurückhaltender Natur und unser Verhalten im Umgang mit Prominenten entspricht dem Codex der Höflichen Paparazzi recht genau. Aber bei Konzerten, wo dies aufgrund einer überschaubaren Besucherzahl möglich ist, stellen wir uns gerne in die erste Reihe, nicht um uns dort besonders zu produzieren, sondern um dem Auftritt des Künstlers oder der Künstlerin ungestörter folgen zu können. In solchen halb gefüllten Lokalitäten wird man ja außerdem oft genug förmlich darum gebeten, doch etwas näher zu kommen, damit sich das Ganze nicht verliert. Obwohl Audience Partizipation dabei nicht so unser Ding ist, bedingt es die Nähe, dass man manchmal in Vorgänge auf und um die Bühne verwickelt wird, ohne dies großartig gewollt oder provoziert zu haben.
    So durfte ich vor einigen Jahren mal für Bernd Begemann einen Verstärker oder Lautsprecher in die Höhe und Richtung Publikum halten (Man möge mir als Technik-Laien verzeihen, dass ich nicht in der Lage war, das zu unterscheiden). Begemann benötigte für ein Lied dazu einen Freiwilligen, und da sich niemand meldete, wurde ich auf die Bühne zitiert, weil ich halt gerade in seinem Gesichtskreis stand. Die ganze Aktion war indes vergeblich, da das Ding Batterie betrieben war, diese aber wohl schwach bis alle. Jedenfalls kam im Publikum nichts an.
    Wesentlich spektakulärer erging es da Peter, der bei der Live-Aufzeichnung der neuen Funny van Dannen CD "Groooveman" anwesend war. Van Dannen fielen bei einem Lied ständig die Noten runter, weshalb er jemanden zum Festhalten brauchte, und es traf Peter. Die beiden haben sich dabei auch länger unterhalten, aber dieses Gespräch fiel auf der CD leider der Schere (wie sagt man in digitalen Zeiten besser?) zum Opfer. Was einen aber wirklich neidisch werden lassen kann: Peter erhielt reichen Lohn für seine Assistenz. Auf dem Innencover der neuen CD steht es, für die Ewigkeit, unter den Danksagungen: "Danke an Peter fürs Notenblatthalten." Peter wusste von gar nix und erfuhr das von Bekannten, hat sich auch sehr gefreut, aber erstaunlicherweise die CD nicht mal gekauft.
    Was mich wiederum an Mike Krüger erinnert, der auf einer seiner ersten LPs Ende der Siebziger darüber reflektiert hat, dass einem auch Geld und Gold den sehnlichsten Wunsch nicht erfüllen können, durch die Abbildung auf einem Plattencover ein Fitzelchen vom Ruhm der Berühmten zu erhaschen. Kennt jemand noch "Auf der Hülle von den Rolling Stones" (Original von Dr. Hook?), mit dem schönen, aber etwas holperig übersetzten Refrainteil "Hätt ich nur ein Foto auf dem Futter, schicke fünf Kopien meiner Mutter" ?
    Sonstige Paparazzi-Begegnungen meinerseits auf Konzerten beschränken sich auf kurze unfreiwillige Körperkontakte in untersten Regionen: Grant Hart ist mir in seiner Nach-Hüsker-Dü-Zeit, als er sein Publikum wieder fast per Handschlag begrüßen konnte, mal auf dem Weg zur Bühne vor dem Konzert versehentlich auf den Fuß getreten, Billy Bragg wiederum bin ich nach einem Konzert, als er sich mit seiner Band unter die Leute mischte, auf den Fuß getreten; sowohl Grant als auch ich haben uns höflich entschuldigt. Exemplarisch zeigt sich hier übrigens der Generationswandel: Während unsereiner Grant Hart oder Billy Bragg auf die Füße tritt oder von ihnen getreten wird, ist der einzige Prominente, dem mein Vater wissentlich in seinem bisherigen Leben bei einer Tanzveranstaltung auf den Fuß getreten ist, der 70er-Jahre-Pionier der deutschen Fernsehköche, Max Inzinger.
    Hm, jetzt bin ich wohl ein wenig vom Hölzchen aufs Stöckchen gekommen, aber sei´s drum.

  2. #2
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    Mir ist mal ein Pinguin auf den Fuß getreten, das war viel schöner als alles prominente. Auf meinem Schuh war dann ein Weilchen der Abdruck eines Pinguinfußes zu sehen.

  3. #3
    Member Avatar von MissJuni
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    Hey, Edgar_Biller, war Dein Auftritt in der Volksbühne in Berlin??? Dann kenne ich Dich. War damals auch beim Bernd-Begemann-Neujahrs-Konzert. Wenn das der Termin war, muss es nicht unbedingt an den Batterien gelegen haben. Es könnte auch sein, das Dein Zittern ausschlaggebend für das Nicht-Funktionieren des Verstärkers war. Mir wäre es wahrscheinlich ebenso gegangen. Also nichts für ungut.
    don't let yourself go, cause everybody cries

  4. #4
    Member Avatar von MissJuni
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    "Was macht Miss Juni im Dezember?"
    don't let yourself go, cause everybody cries

  5. #5
    Member Avatar von Edgar_Biller
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    Nönö, das war im kleinen "Barracuda" in Kassel vor ca. 40 Leuten und ich habe nicht gezittert. Gleichwohl beschleicht mich aufgrund Deines Beitrags die Ahnung, dass es eine Masche von Begemann sein könnte, Leute auf die Bühne zu zitieren und ihnen kaputte Verstärker in die Hand zu drücken. Seine Konzerte sind eigentlich sehr schön, aber die Ans-Publikum-Anbiederei geht manchmal schon etwas zu weit.

  6. #6
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    Vom Hoelzchen aufs Stoeckchen kommen ist gut.
    "On the Cover of the Rolling Stone" (die Zeitung) hiess im deutschen "Auf der Huelle von den Rolling Stones"?
    Die Texte fuer Dr Hook schrieb Shel Silverstein, dessen Gedichte ins deutsche uebersetzt werden/wurden von Harry Rowohlt, weil die beiden wohl irgendwie befreundet sind. Wuede mich wundern, wenn er das so uebersetzt hat, obwohl "Haett ich nur ein Foto auf dem Futter, schicke fuenf Kopien meiner Mutter" wiederum nach ihm klingt

  7. #7
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    Ich brenne auf mehr Hölzchen und Stöckchen. Es gibt doch noch mehr?

  8. #8
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    Grad faellt mir ein, dass sich eine Art Bravo-Girl (das naeher kennen gelernt zu haben gottlob keine Spuren in meinen Leben hinterlassen hat) waehrend einer Sauferei in Brixton angeblich ernsthaft mit Billy Bragg gepruegelt hat. Eine entfernte Cousine hatte immer mal wieder blaue Flecken von Howard Carpendale, aber aus anderen Gruenden.

  9. #9
    Moderator Avatar von Klede
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    Mir ist vor ca. sechs Jahren vor einem "Spectrum" Konzert Sonic Boom auf den Fuss getreten, was ich beinahe nicht bemerkt haette, weil der Kerl so unglaublich abgemagert war. Ich weiss noch, dass ich gar nicht recht hinsehen wollte, als Sonic Boom vor dem Konzert die schweren Verstaerker auf die Buehne schleppte. Ich hatte Angst, dass es ihm die Aermchen ausreissen wuerde. Vorband an dem Abend waren die "Silver Apples", die das erste mal seit zwanzig Jahren wieder tourten. Ich glaube, es war das erste Konzert der Tour, weil ich mich noch daran erinnere, wie sich Sonic Boom und Simeon enthusiastisch begruessten. Sonic Boom hatte sogar ein Geschenk dabei, einen fussballgrossen silbernen Apfel, keine Ahnung, wo er sowas gefunden hat. Das alles konnte ich nur so gut beobachten, weil es das leerste Konzert war, das ich je besuchte. Es waren insgesamt mehr Leute auf der Buehne und hinter der Bar als im Publikum. Vor der Buehne standen zwei Sofas, auf denen das gesamte Publikum Platz hatte. Deshalb fand ich es auch seltsam, dass mir Sonic Boom auf den Fuss trat, schliesslich war die Halle so leer, dass er einen grossen Bogen um mich haette laufen koennen. Das Konzert wurde leider vorzeitig abgebrochen, weil diverse Geraete nicht funktionierten. Sonic Boom war das peinlich und er bot an, jeden auf die Gaesteliste des naechsten Konzertes zu setzen, der ihn nochmal sehen wollte.

    Neidisch bin ich auf den Pinguinfusstritt. Pinguine sind die besten Tiere der Welt, ich wurde einmal von Pinguinen hypnotisiert.

  10. #10
    Avatar von lacoste
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    Ja, Pinguine sind die besten Tiere der Welt. Ich habe mal einen gestreichelt!
    Und heute ist diese Meldung im Ticker:


    Tierpfleger im Zoo von San Francisco verzweifelt - Absonderliche Show begann im November

    San Francisco (AP) Eine Schar von Pinguinen verblüfft ihre Wärter im Zoo von San Francisco.
    "Wir haben total die Kontrolle verloren", sagt Jane Tollini, oberster Pinguin-Pfleger. "Ich mache
    den Job seit 18 Jahren. Aber mit diesen Tieren werde ich nicht fertig."

    Der Grund der Aufregung: Die Tiere schwimmen im Kreis. Nicht alleine, nicht von Zeit zu Zeit, auch nicht auf Geheiß ihrer Wärter. Es sind alle 52 Pinguine zugleich, die - Synchronschwimmern
    gleich - von morgens bis abends in exaktem Abstand zueinander ihre kreisrunden Bahnen ziehen.
    Erst am Abend hüpfen sie aus ihrem Schwimmbecken.

    Die Show begann im November. Damals wurden sechs neue Magellan-Pinguine gebracht. Und sie, so glaubt Tollini, sind schuld. "Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie die Neuen die anderen Tiere überzeugten, bei dem Treiben mitzumachen."

    Schon zerbrechen sich Experten den Kopf. "Pinguine sind außergewöhnlich soziale Vögel", sagt Christina Slager, Pflegerin im Aquarium von Monterey Bay. "Und total neugierig dazu. Wenn man
    diese Fakten kombinierst, und dann einen neuen Stimulus hinzufügst, wie die sechs neuen Tiere,
    dann müssen sie das prüfen."

    Biologe Pam Schaller vom Steinhart Aquarium in San Francisco sieht es nüchterner. "Genetisch
    sind Pinguine zum Schwimmen bestimmt", stellt er fest. "Erstaunlich wäre es gewesen, die sechs
    hätten ihren 46 Kollegen etwas Untypisches beigebracht. Zum Beispiel durch einen brennenden Reifen zu springen."
    Herr Weber auch!

  11. #11
    MaybachMember Avatar von Der Admiral
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    Pinguin

    ...
    Embedded Senator

  12. #12
    Large Member Avatar von vir
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    1. Biller, Lampin - so sind wir schon lange nicht mehr verwoehnt worden mit schoenen Geschichten.

    2. Den Futter/Mutter-Reim finde ich sehr gelungen, er ist ja auch irgendwie sauberer als cover/mother.

    3. 400 Betten, interessante Information, das mit Silverstein, danke.
    Die, hogenpops, die!

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