Ergebnis 1 bis 3 von 3

Thema: Jauch, Günter

  1. #1
    Member Avatar von MissJuni
    Registriert seit
    01. 2003
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    220

    Jauch, Günter

    Es muß im Herbst vorletzten Jahres gewesen sein. Wir, das sind meine Eltern, mein Bruder und ich, waren in Potsdam am Heiligen See spazieren gewesen und nun im Auto, um den Heimweg anzutreten. Wir fuhren eine kleine Straße entlang, um zur Hauptstraße Richtung Berlin zu kommen. Zur rechten, vor einem dieser großen, schönen Häuser fegte eine Frau Laub zusammen. Da hörte ich meine Mutter laut rufen: "Da, guckt mal, Günter Jauch."
    Da mein Bruder und ich nicht schnell genug reagieren konnten, mußte mein Vater bei der nächsten Gelegenheit wenden (was zu allem Übel auch noch bemerkt wurde) und wir fuhren noch einmal, peinlicherweise im Schritttempo an den Heimgärtnern (seine Lebengefährtin half ihm) vorbei. Wir klebten allesamt an der Autoscheibe, was für die Jauchs ein göttliches Bild gewesen sein muß. Zumindest mußten sie grinsen. Aber wir hatten auch unseren Spaß. Erstens, weil wir uns selber so doof vorkamen, dass wir und darüber totlachen mußten und zweitens, weil Günter Jauch in labbriger Jeans und weißem, wohl doch schon aus den 80ern stammendem Sweatshirt doch irgendwie albern aussah. Und außerdem hat es schon was Ulkiges an sich, wenn ein Promi auf dem Bürgersteig kniet und Laub aufsammelt. Warum das so ist? Ich weiß es auch nicht.

  2. #2
    Member
    Registriert seit
    01. 2003
    Beiträge
    1
    Hihihihi. Bei mir wars im Frühjahr diesen Jahres. Ich lief mit meiner Großtante Appolonia, genannt Tant Äppel, und ihrem Gatten Jupp durch die Vororte von Bad Oeynhausen. Wir wollten ihr Haus verzocken. Nicht das Casino fanden wir, sondern einen der drei Kai-Pflaume-Klons, den Herrn, dessen Name mir schon wieder entfallen ist, den ich aber für Euch parallel zum Schreiben wieder ergoogelte: Sympathieträger und Gutmensch Jörg Pilawa, für die ARD unermüdlich im Einsatz im Zeichen der Herzensverbindung und Geldvermehrung. Er trug keine jahrzehntspezifische Trendmode, sondern Würde. Da Tant Äppels Haut seit anno 72 eher der Rinde eines Baumes als einer Damenstreichelzarten ähnelt, konnte sie sich samt Jupp und meiner Wenigkeit dem Tausendsassa unbemerkt nähern. Zu guter letzt durchbrach ich aber nach einigen Kilometern die Tarnung und frug nach Autogrammen mit Widmung, zumal er sich irgendwie doch beobachtet fühlte. Paparazzi auch in deutschen Kurorten mit Autobahn. Wir kamen uns nicht doof vor, Jörg lachte trotzdem total süß. Leider bin ich zu alt, um für Showstars zu schwärmen.
    Geändert von Barbara Salat (08.01.2003 um 13:46 Uhr)

  3. #3
    Member
    Registriert seit
    10. 2001
    Beiträge
    6
    Meine Großmutter schwärmte immer sehr für Pilawa, weil Pilawa aussieht wie der Mann, der meiner Großmutter in den Siebzigern die Mineralwasserkästen in den Keller geschleppt hat. Sagte sie. Ich habe ihr erzählt, dass ich Pilawa mal an der Alster getroffen habe, dass heisst, er ist gejoggt, zum Treffen war er zu schnell. Langsamer als der joggende Pilawa war sein Geruch, das olfaktorische Pendant zu einem mittelalten Taifunkäse, denn würde es so etwas wie Taifunkäse geben, er röche wie Pilawa beim Joggen an der Alster. Jedenfalls, meine Großmutter beeindruckte das nicht besonders, sie senkte ihren Blick zu Boden, so, als hätte ich ihr etwas sehr Unanständiges gesagt, dann fegte sie eine Reihe von Assoziationsketten mit einer leichten Handbewegung fort und das Gesprächsklima war schnell klar und rein wie der Markusplatz, wenn es einen lauten Knall gäbe und sich alle Tauben erschrocken auf die Zinnen der Stadt verpissten.

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •