Oktoberfest 2002. Ein Tisch mit Kollegen im Hippodrom. Patrice Farameh setzt sich zur fröhlichen Runde. Irgendwann prosten wir uns zu. Schweigend und leeren Blickes. Doch davon wird mein Bier nicht kühler.
Oktoberfest 2002. Ein Tisch mit Kollegen im Hippodrom. Patrice Farameh setzt sich zur fröhlichen Runde. Irgendwann prosten wir uns zu. Schweigend und leeren Blickes. Doch davon wird mein Bier nicht kühler.
Oder vielleicht so:
Oktober.
Die Frau setzt sich an den Tisch.
Mein Bier ist warm.
If you get in trouble, just go back in time.
Das ist Frau Hs verzweifelter Hilfeschrei nach Details. Ich schließe mich an.
Nein, das ist ein Haiku. Ein leiser Ruf nach Konsequenz im Minimalismus.
If you get in trouble, just go back in time.
Diese brillant formulierte Geschichte scheint mir ein Aufschrei gegen die grassierende Versteppung menschlicher Beziehungen zu sein, diesen exotischen Individualismus, dessen Sprachlosigkeit in vorgetäuschter Stille endet.
Reine Gegenwart. Und zwar mit Bier. Mehr, Pfitzmann, unbedingt mehr!
Frau im Hippodrom
Deine Blicke schweigen leer
Doch mein Bier bleibt kühl
Von BB gefickt
Und jetzt direkt neben mir
Aber ich fick nicht
Wie geht noch mal Haiku?
Für Inge.
Dazu fällt mir auch ein Haiku ein:
Gläser tanzen im Nebel
in meinem Kopf, es schweigt
der Alkohol, für einen Moment,
denn der knorrige Herr neben mir,
der mit dem Gamsbart,
der mit dem Stock,
der mit dem Buxenlatz,
der offen steht,
der als Führung dient
dem Strahl
des verdauten Getränks
das unterm Tisch versickert,
goß mir kaltes Bier
übers Haupt.
Dann dröhnt er wieder,
der Alkohol.
Auch dazu fällt mir eine lange Geschichte ein.
Idiot!
Drei zeilen, tobler.
Fünf sieben und fünf Silben.
und dann drei Zeilen.
Leimeners Liebste
gewesen, starrt trüb ins Glas,
fern vom Center Court.
Statt Sommersprossen-
Boris nur Pfitzmann mit Bier.
München, Oktober.
maki ist ganz gross
benzini so gut wie tot
alles wie immer
Für Inge.
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