Jule, eine Elefantenkuh, die ich seit vielen Jahren ab und zu im Zoo besuchte und - Jule, machst du 'nen Knicks? - veranlassen konnte, sich zu verbeugen und dabei ihr rechtes Vorderbein sacht anzuheben, war, wie ich nach längerem, vergeblichen Warten am Zaun ihres Geheges zu meiner Überraschung und Bestürzung von einem Tierpfleger erfuhr, ein paar Tage zuvor gestorben, so daß ich meine hoffentlich zukünftige Geliebte, die ich im Rahmen eines Zoobesuchs in die Nähe des Elefantenhauses geführt hatte, nicht mit meinen Dressurkünsten beeindrucken oder erheitern konnte.
Dies gelang bald darauf einem lebhaften Lisztäffchen, welches mir, nachdem meine Begleiterin mich bei seinem Anblick spontan gebeten hatte, es zu stehlen, während meines Versuchs einen guten Eindruck zu machen, in die Hand biß.
Joachim Fuchsberger spazierte ebenfalls durch den Zoo, ein kleines schwarzes Handtäschchen schlenkernd, dem er manchmal Pfeife und Tabak entnahm. Er war mir nicht nur aus Film und Fernsehen bekannt, sondern auch als derjenige in Erinnerung geblieben, der meine Tante Jahre zuvor auf dem Kurfürstendamm angesprochen und mit der Sängerin France Gall verglichen hatte ("Zwei Apfelsinen im Haar und an der Hüfte Bananen"), verbunden mit dem Hinweis, er habe eine Stunde Zeit und Interesse, mit ihr einen Kaffee zu trinken, aber erfahren mußte, daß es meiner Tante leid tue, denn: nö, drei Stunden hätte sie wohl Zeit, eine leider nicht.
In der Nähe des Ausgangs stand er am Pfauengehege neben uns und bemerkte zu meiner hoffentlich zukünftigen Geliebten, wie prächtig doch der Pfau gerade sein Rad schlage und, kongenial grinsend, wie erstaunlich viele Hennen sich in dessen unmittelbarer Nähe aufhielten.
"Ja, erstaunlich," sagte meine Begleiterin, "und sie laufen gar nicht weg." Dann fuhr sie mich zum Arzt.
Lesezeichen