also, nochmal zurück in eine politisch bewegte zeit.
"künstler für den frieden" im hunsrück, ich erinnere mich.
kokosballen für zwei mark fünfzig, lila halstücher und luftballons.
ina deter, hans dieter hüsch, udo lindenberg und hannes wader.
brecht-zitate: "als der krieg aus war, kam der soldat nach haus, aber er hatte kein brot, da sah er einen der hatte brot, den schlug er tot. du darfst doch niemanden totschlagen, sagte der richter, warum nicht, sagte der soldat." euphorische betroffenheitsstimmung vor und hinter den kulissen. ich möchte teil einer volksbewegung sein. menschenketten, lange bärte, friedenslieder, blockflöten- und gitarrenunterricht.
es muß im jahre 83 gewesen sein, als wir, das heißt unsere familie, auf dieser kundgebung waren und unseren "familienstar" hinter der bühne erwischten... "wenn du über kokain singst, weißt du dann eigentlich, was du für junge fans hast?", fragte mein vater hannes, der seine gitarre lässig in der hand hielt und nur näselnd lachte. wir unterhielten uns über seine platten, das konzert und übers gitarrelernen.
in hamburg habe ich dann mal mit einem achtundsechzigerkind zusammengewohnt und der erzählte hannes wader sei ein guter freund seiner eltern gewesen und er hätte ein starkes alkoholproblem gehabt. auf der bühne hatte er damals zumindest nicht gezittert, lydia auvray hatte ihn auf der harfe begleitet und die stimmung war freundschaftlich und international solidarisch.
schade eigentlich, daß wir außer techno, also ich meine unsere generation, nichts ähnlich euphorisches hervorgebracht haben und das die zeiten immer inhaltsloser werden.
friede, freude, eierkuchen...(kokosballen).
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