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Thema: Meyer, Russ (Kein Maß für Russ Meyer)

  1. #13
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    Nein, bei Russ' Land. Weil es hohe Decken hatte, so das man Aufsichten drehen konnte.

  2. #14
    Moderatorin Avatar von Frau H aus B
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    Aporie, ich habe nie und nirgends geschrieben, dass Neulinge hier prinzipiell keine Straenge eroeffnen duerfen. Dass der Partyvergleich so haeufig kolportiert wird, stoert niemanden mehr als mich, zumal ich ihn oft selbst kaum wiedererkenne (ich verglich das Forum uebrigens nicht mit einer Party, sondern mit einem Salon, das nur am Rande). Und jetzt genug davon.
    If you get in trouble, just go back in time.

  3. #15
    Avatar von Aporie
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    Einverstanden Frau H. Jetzt, da die Taliban wieder Parties in Höhlen feiern dürfen, sind derartige Vergleiche ohnehin obsolet, und nach der Wahrheit greifen bringt ohnehin Kummer.

    Ach ja, die Aufsicht, Tiffany. Darüber bin ich auch gestolpert, wollte aber nicht kleinlich sein. Denn die Aufsicht ist eine Kameraperspektive, die einem manchmal aufgezwungen wird, wenn die Decken zu niedrig sind. Die hohen Räume des Russschen Eigenheims erlaubte selbigem nicht die Aufsicht sondern die Untersicht, bzw. Kamera unter Augenhöhe. Sehr schön zu sehen in Oceans Eleven, der leider ohnehin nur durch die Kamera überzeugt).

  4. #16
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    Zum einen ein Dank für das Lob, ich weiss das wohl zu schätzen.
    Zum anderen, man möge mir die etwas schleppende Erzählweise entschuldigen. Ich übe noch wie die Dame (?) Aporie sehr wohl erkannt hat.

    Sehr gerne hätte ich noch von meiner Begegnung mit John Waters erzählt, dem Mann der Falmingos, der durchaus einen Platz als Heiratskandidaten gewonnen hat und zwar nicht nur, weil er einmal wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet wurde.

    Was nähere Erzählung zu "Russ" anbelangt, ich war zu höflich und nicht penetrant genug ihm weiter vom fröhlichen Partytreiben abzuhalten. Vielleicht war ich auch zu schüchtern. Ich habe nunmal kein F-Körbchen.
    Man möge mir dies nachsehen.

  5. #17
    Avatar von Lenin
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    Aporie als Dame zu bezeichnen, ist aber sowas von falsch. Schauen Sie sich den "Onassis vom Züri-See" einmal hier an!

    Aber dann bitte sofort die John Waters-Geschichte posten...



    __________________
    Ein Blick bei "Pappentreffen - die Übersicht ff" (mit vielen Fotos) in der Forums-Lounge hilft, solche Fehler zu vermeiden.
    Geändert von Lenin (11.02.2002 um 21:35 Uhr)

  6. #18
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    Jetzt kommen Sie wieder mit den Ihrigen Körbchen, Holly...

    Ich wiederhole: das
    UUninteressanteste an Russ Meyer sind die Brüste, da brauchen Sie uns nicht extra nachsehen zu lassen.

    Her mit John Waters, ja!

  7. #19
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    Ich würde diese Geschichte gerne erzählen, aber ich lerne ja aus meinen Fehlern.
    John Waters war mal ein Kunde von mir und so hat sich das dann wohl erledigt.

    Nur so viel vielleicht:

    Dieser Mensch ist das bizzarste und merkwürdigste Wesen das ich jemals kennenlernen durfte. Und er ist nett.

  8. #20
    Avatar von Lenin
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    Jetzt nicht kneifen! Für eine gute Geschichte, lasse ich die fünf goldenen Forumsregeln auch schon mal gerade sein. Ansonsten lässt sie sich meistens ja auch in einem anderen Forum prima unterbringen.



    __________________
    Sag' ich jetzt mal so ganz scheinheilig!

  9. #21
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    Der Mann der Hochfrisuren?

    Da es nicht den üblichen Gepflogenheiten dieses Forums entspricht, man mich aber gebeten hat diese Begenheit zu erzählen, habe ich mir erlaubt keinen neuen Strang zu eröffnen, sondern sie einfach meinem Opener hinzu zufügen.
    Die Puristen unter Ihnen mögen einfach weiterlesen, für Sie gibt es hier nichts zu schauen!


    Kennt jemand außer Lenin John Waters?





    Manche halten ihn für geschmacklos, ich hingegen würde sagen, er hat den schlechtesten guten Geschmack der Welt. Und das nicht nur, weil er einen meiner Stühle gekauft hat.
    Er widert einen an. Aber er inspiriert auch und macht ungeheuer kreativ. Mich zumindest.
    Genug der Vorrede.

    Ich lernte John Waters in Baltimore kennen. Ein Freund von mir, nennen wir ihn Bill, hatte dort eine kleine Galerie und stellte dort mitunter Merkwürdigkeiten aus. Diesmal waren es Barbies. Natürlich nicht solche, die man im Geschäft kaufen kann, sondern eher die der anderen Art. Bill hatte John Waters eine Einladung geschickt aber nicht damit gerechnet, dass er wirklich kommen würde. Aber er kam. Eine merkwürdige Erscheinung dieser Mensch. Eine Kreuzung aus einem AVON-Berater, Rhett Butler und Liberace, der nebenbei noch Unterwäsche verkauft, die man in diskreten Tüten nach Hause schleppt. Damals war er so um die 46 Jahre alt und eine sehr beeindruckende Persönlichkeit. Sicherlich kein Mensch mit dem man seine Tochter oder seinen Sohn ausgehen lassen würde.

    Glücklicherweise stellte mich Bill vor, denn den Mann anzusprechen, der Filme wie Pink Flamingos gemacht hat, hätte ich mich niemals getraut. Gott sei Dank, war es nicht einer dieser peinlichen Momente, in denen man vorgestellt wird und dann da steht, wie ein Idiot beim Milch holen. Er war sehr offen und fragte mich, wo ich her käme und, warum ich in den Staaten leben würde. Wir plauderten über dies und das, eigentlich ein typischer party small talk. Und das mit John Waters. Der Mann der Divine Exkremente essen ließ. Langsam wurde ich ein wenig lockerer. Der war zwar schräg aber nett schräg.

    Irgendwo hatte ich einmal gelesen, dass in seinem Flur der elektrische Stuhl steht, auf dem Divine in 'Female Trouble' saß. Ich fragte ihn, ob das stimmen würde. "Oh ja" antwortete er. "Zu Weihnachten schmücke ich ihn immer - das ersetzt mir den Weihnachtsbaum."

    Natürlich kamen wir auch auf das Thema Hochfrisuren und er erzählte mir von seinen Frisierpuppen. Entfernt erinnere ich mich, dass eine Kim hiess. Er würde sie sogar mit auf Reisen nehmen und hätte immer ziemliche Angst, das jemand sein Gepäck durchsuchen würde und er dann da stünde wie ein Perverser.
    Soll man so was glauben?

    Ich stellte mir John Waters vor, wie er zu Hause oder in einem Hotelzimmer sitzt und Frisierpuppen mit einer Hochfrisur beglückt, die nicht nur in Rom um 15:00 Uhr perfekt hält, sondern auch noch 12 Tage später - in Togo z.B.

    Ob er denn auch einen ordnungsgemässen Frisierstuhl für die Damen habe, fragte ich ihn, mehr aus Scherz denn aus Ernst. "Nein", antwortete er, "aber wie wäre es, wenn Sie mir einen machen würden?"

    Ich musste lachen und sagte: "Ich glaube, Sie wollen mich ein wenig hoch nehmen". Nein, dies sei sein Ernst anwortete er. Ich lachte, gab ihm meine Karte und sagte, " Wenn sie ihren Puppen etwas Gutes tun wollen dann melden sie sich doch einfach." Kurz danach verabschiedete er sich mit Handkuss(!). Und sagte, Ich würde von ihm hören. Diese Floskel hat ja immer so was ernüchterndes. Sie hören von mir...warscheinlich würde er meine Karte in 3 Jahren wiederfinden, wenn er seine Jacke in die Altkleidersammlung gibt und sich dann an dieses merkwürdige Mädchen aus Germany erinnern. Wenn überhaupt. Ich war nun völlig paralysiert und erlebte den Rest des Abends eher im Wachkoma. Kommunikation unmöglich.

    Aber was soll ich sagen. 4 Tage später schnurrte plötzlich mein Faxgerät. Ich brütete gerade darüber wie ich die nächste Miete für meine Wohnung und die Werkstatt aufbringen soll. Als junger Mensch war man ja chronisch pleite. Und wer kauft schon Stühle teuer, wenn man sie in jedem Drittklassigen Möbelgeschäft billig kaufen kann. Baltimore gilt ja nun nicht als das Marbella der Staaten und so schlug ich mich mit einigen wenigen Aufträgen durch und arbeitete nebenbei noch als Kellnerin in einem Imbiss.
    Das Gefühl das ich damals hatte als ich den Auftrag für den Frisierstuhl erhielt, war ungefähr das gleiche als ob man vom Vater Kirmesgeld erhält, an der Losbude dann die „Freie Auswahl“ hat und anschliessend noch Rosen an der Schiessbude geschossen bekommt. Seitdem, so ist jedenfalls zu befürchten, sitzt Kim auf einem Frisierstuhl, made by Miss Gollightly, und man möge es mir verzeihen, dies macht mich schon ein wenig stolz

  10. #22
    Moderater Avatar von Murmel
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    Ich mag, wie Sie ihre Bekannten keine oder neue Namen geben. Und die Geschichte ist auch fein.

  11. #23
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    Finden Sie?
    Wissen Sie ich bin ein wenig unsicher. Wenn man sich die anderen Geschichten die hier stehen so durch liest, die zum Teil ja schon sehr hochwertig geschrieben sind, kommt einem das eigene Geschreibsel so banal vor.
    Ich bin halt eher Handwerkerin denn Schreiberin.
    Um so mehr freue ich mich über positive Resonanz.
    Ich geh mich jetzt ein wenig freuen.
    Leider ist damit mein Repertoire an Geschichten dieser Art erschöpft. Aber würden sie mir verraten wer dieser Murmel Clausen ist?
    Ich grübele die ganze Zeit.

  12. #24
    Member Avatar von Mr. Knister
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    Noch eine schöne Geschichte, Miss Golightly, vielen Dank dafür. Ich schätze Waters als Regisseur sehr.

    N.B.: Was glauben Sie, wie sehr sich Murmel Clausen im Moment den Kopf darüber zergrübelt, wer Sie sind. Ich hoffe, Sie beiden kommen zu Antworten.

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