Schlimm, unfassbar, und was wollte er nur in Peru.
Schlimm, unfassbar, und was wollte er nur in Peru.
heute bekomme ich eine mail von anko mit lieben grüßen, in der er mir die bestätigung eines lesers weiterleitet, dass john peel tatsächlich in den pankehallen beim atonal 1983 anwesend gewesen sei.
hm, tja, ist wenigstens ein anlass, diesen strang , vor allem die tolle geschichte von elinor (#15!) noch einmal zu wuchten
da fällt mir ein, daß zu der Zeit, als das Kind von Sterberike geboren ward, daß wir damals wie blöd nach dem Josephsunterstützungsverein fahndeten.
In diesem Zusammenhang rief ich den Christoph Hahn an, der früher mal bei den goldenen Zitronen und bei der Haut glaub ich mitgespielt hat.
Soweit ich mich erinnere. Ist alles aus dem Pleistozän meiner frühen Jahre, entsetzlich lange her, nur noch Gedächtnisfragmente.
Mit dem Hahn Christoph bin ich gelegentlich in Kreuzberg unterwegs gewesen, und hin und wieder vertilgten wir einen steinschweren Döner. Dönerbuden gabs damals nur in Berlin. Der Hahn Christoph schaffte so einen Koloß in etwa einer Sekunde, worüber ich völlig fassungslos war. An sowas erinnert man sich dann. Außerdem war er ein ziemlich guter Gitarrist.
Zum Zeitpunkt der Josephsvereinssuchung hat er übrigens grade die Memoiren von John Peel übersetzt, hat er erzählt, und die sind 2006 bei Rogner und Bernhard rausgekommen.
John Peel: Memoiren des einflussreichsten DJs der Welt
lautet der Titel.
Hab ich grade geschaut.
Vielleicht steht da ja auch was über Alice drin.
Und den Josephsverein hat schließlich Murmel gefunden.
Oh, ich dachte bislang, John Peel sei gestorben, bevor er seine Memoiren auch nur annähernd fertig schreiben konnte. Hoffentlich ist das nicht so ein Buch wie die Autobiographie von Helmut Newton, die ich mal für drei Dollar erramscht habe und in der es ausschließlich um die ersten 20 Jahre seines Lebens geht. Schlusssatz in etwa: "Und später ist dann auch noch ganz viel passiert, aber ich habe jetzt keine Lust mehr und ausserdem kann man das anderswo nachlesen."
Er selbst hat es nur bis irgendwo in Texas geschafft, den Rest seines Lebens erzählt dann Sheila "the pig" zu Ende. Also ist es fast so, wie von Frau H befürchtet. Und ich komme selbstverständlich auch nicht vor. Ein Satz aus dem Prolog, den seine Kinder schrieben, ließe aber einigen Raum für Mutmaßungen: "Versteckt zwischen all seinen obszönen Stickern, deutschen Schundmagazinen und alten Radio-1-Postkarten fanden wir seine alten Tagebücher, durch die wir uns in den letzten Monaten kämpften. Diese decken, allerdings mit Lücken, die Jahre zwischen 1967 und 1983 ab. [...] Wir stießen auf einige Details, die wir offen gestanden lieber nicht erfahren hätten." Oho!
Außerdem möchte ich mich noch für den zweimaligen Gebrauch des Wortes "kreiern" entschuldigen. Meine Güte, wie arglos man hier früher drauflos schrieb.
übrigens ist mir oben ein granatenmäßiger Lapsus passiert. Der Christoph Hahn hat natürlich nicht bei den Zitronen gewirkt, sondern bei den goldenen Vampieren. Sowas aber auch.
Also lohnt sichs jetzt unterm Strich, das Buch zu lesen, oder eher nicht?
Ich habe tatsächlich seit gestern über deine Frage nachgedacht und mich zu einem verschwiemelten "Eigentlich-Nicht" durchgerungen. Wenn ich das jetzt begründen sollte, müsste ich weit ausholen. Wahrscheinlich hat es vor allem mit eigenen ambivalenten Wahrnehmungen zu tun, die ich hier nicht ausbreiten möchte. Durch Sheilas Part bekommt die ganze Angelegenheit eine überbetont "familiäre" Note, die mir auf den Senkel geht. Natürlich erfährt man viel aus seinem Leben, aber ich hätte es lieber von ihm selbst gelesen.
Der Radio-DJ und Journalist Andreas Müller hat es hier weitaus freundlicher und großzügiger als ich formuliert.
Ich bedaure, dass mein Englisch nicht ausreicht, das Buch im Original zu lesen, denn im Gegensatz zu Müller habe ich den Verdacht, dass Hahn es nicht adäquat übersetzt bzw. Peels Ton getroffen hat.
Nicht nur nicht Goldene Zitronen, sondern auch nicht Christoph sondern Kristof, und dann auch noch Swans, Les Hommes Sauvage und die famosen Koolkings:
http://www.les-hommes-sauvages.org/all.html
gibt eine toller Version von Kraftwerks Autobahn, find ich aber nicht hier in Tokio, wie nennen Japaner Kraftwerk? Karaftarawerkuru, da muss man dann lange nachfragen, was sie meinen
A propos Helmut Newton: In der erwähnten Autobiographie wird offenbar berichtet, dass die Mutter den kleinen Helmut damals in Berlin immer ausserordentlich adrett angezogen habe, obwohl Sie sich Sorgen machte, dass er darob vielleicht schwul werden möge. Anthonly Lane schrieb dazu: "She needn't have worried. Boy, did he NOT turn into a homosexual!"
Pink Floyd heisst auf Brasilianisch übrigens "Pinki Floydschi"
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