Das Interessanteste an Deinem Vorschlag, geschätzter Ignaz Wrobel, ist wohl der grenzüberschreitende Fleischwolf, durch den die Pappen ihre Stories drehen lassen könnten, um sie nachher, dekonstruiert, fraktalisiert, aufgepeppt, entschleimt, entschlackt, ent-bon-motisiert, verhonzt, verschlankt usw., zu einem ausdifferenzierten Mix aus Selbstreferenz und Fremdreferenz von neuem zu verquirlen und das Endprodukt hernach ins Forum zu stellen, damit dort allen sein fürderhin unantastbares eigentliches Sein vor Augen geführt wird. Das wäre dann das schon vielfach ausgerufene Ende der Kritik, die hier so munter gepflegt wird.
Meine Begegnung mit Canetti war unspektakulär, und ich finde auch heute noch, das Frisch den Nobelpreis eher verdient hätte. Aber ich werde darüber nachdenken.
Das mit der Wohnung habe ich vielleicht etwas schlampig erzählt. Ich wohnte nicht in seiner Wohnung, er kam nach mir. Es handelte sich um eine 3-Zimmerwohnung an der Klosbachstrasse 46 (ich werde gelegentlich nachsehen, ob die Hausnummer stimmt) , die er in den achtziger Jahren mietete und bis zu seinem Tod im Jahr 1994 bewohnte.
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