Boning, Wigald (im Supermarkt)

[Franz_Josef]

Im Herzen von Oberbayern, im ³Tor zum Pfaffenwinkel', dort wo die Wiesen noch grün und der Himmel noch blau ist, dort wo die CSU noch über satte Mehrheiten verfügt, kurzum, da wo die Welt noch in Ordnung ist, wohnt ein (einst?) recht bekannter TV Komödiant. Den genauen Ort wollen wir an dieser Stelle natürlich verschweigen, schließlich haben auch komische Menschen ein recht auf Privatsphähre. Nun denn, in dieser allseits idyllischen Umgebung trifft man sich entweder in der Kirche oder beim Einkaufen. Und genau dort, also beim Einkaufen, genauer gesagt im V-Markt, habe ich nun schon des öfteren Herrn Wigald Boning getroffen. Herr Boning dürfte den älteren unter uns noch aus der Sendung ³Samstag Nacht' auf RTL bekannt sein. Zusammen mit seinen Partnern Olli Dietrich und einer recht aparten rothaarigen Dame, dessen Name mir entfallen ist, hat er es seinerzeit zu einiger Berühmtheit gebracht. Bevorzugt an Samstag Vormittagen kann man also Herrn Boning beim Einkaufen zuschauen. Ich muss an dieser Stelle einflechten, dass ich mich sehr für den Inhalt von anderer Leute Einkaufwagen nicht nur den von Herrn Boning, interessiere. Aus dem Inhalt kann man eine Menge Rückschlüsse ziehen. Frei nach dem Motto: Der Mensch ist was er isst. Zurück zu Herrn Boning. Allein die Aufmachung ist ein Gesamtkunstwerk. Wirres Haar und eine Brille die in den 50«er Jahren mal modern war und Jackets und Hosen mit Schlag, die direkt aus dem Fundus der Samstag Nacht Show stammen könnten. Einfach Irre. Zum Inhalt des Einkaufwagens ist zu sagen, dass Herr Boning einen sehr gesunden Lebensstil zu pflegen scheint. Viel Obst und Gemüse und wenig Fleisch, soweit ich das sehen konnte. Das Abwiegen vom Gemüse, die Suche nach der richtigen Taste, das könnte man so auch in der Samstag Nacht Show zeigen. Zum Komödianten muss man wohl geboren sein.Bliebe zum Abschluss noch zu sagen, dass die Menschen ihn zwar erkennen, was kein Wunder ist in einer Gegend wo jeder jeden kennt, er aber keinesfalls einen Prominentenbonus genießt. An der Kasse stehen wir alle in der selben Schlange.

[Pretextat Tach]

Esther Schweins war ihr Name.
Glaube ich.

[vir]

Esther Schweins ist eine Gute. Sie hat mal auf Harald Schidts Pult beide Füsse hinter den Kopf geklemmt. Und Haare, schöner als Milvas.

[tobi]

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[Franz_Josef]

Hier wurde der Wunsch nach Details zur Auswiegetätigkeit in der Gemüseabteilung geäußert.Nun denn.
Meistens kommt Herr Boning in Begleitung einer (seiner?) Frau und einem Kind.
Die Frau dürfte etwa einen Kopf größer sein und scheint diejenige zu sein die bestimmt was gekauft wird. Nach ihrer Instruktionen packt Wigald dann das Gemüse in die Tüten und geht zur Waage. In etwa der Hälfte der Fälle muss er dann direkt zurück zur Auslage, weil er sich anscheinend die Nummer nicht gemerkt hat. Ebenfalls nicht selten passiert es, dass er ein bis zwei Etiketten an die Waage kleben muss weil er wohl die falsche Taste gewählt hat. Das ganze wird untermalt von diesem leicht hilflosen Blick den man auch aus der Sendung kennt.In Verbindung mit seinen ausgeflippten Klamotten, aktuell eine Jacke die aussieht als sei sie aus einem dieser 10cm flausch Teppiche der 60«er Jahre gearbeitet,also das hat schon eine gewisse Komik und macht mir den Mann irgendwie sympathisch.
Und mal ehrlich, wer unter uns noch nie an der Gemüsewaage die falsche Taste gedrückt hat, der werfe die erste Gurke.

[Hilde]

diese Geschichte und die dazugehörige Ergänzung, wieder mal ein Juwel!
Danke dafür!

[Pretextat Tach]

Ich wundere mich, wie tobi, dass er privat auch so gekleidet daherkommt. Wigald/Boning, dacht ich, waren künstliche Produkte einer eigentlich gar nicht vorhandenen deutschen Komiker-Generation.
Dass er ein Original ist und womöglich schon vorher in diesen Klamotten herumlief, verwundert mich. Sollte es nicht so sein, er also erst mit dem Hype um ihn in dieses Gewand hineinwuchs, was ich eher glauben möchte, nun aber, nachdem er wieder unbekannt ist, immer noch, und das auch noch im Supermarkt, so auftaucht, ja, das läßt mich irgendwie ein bisschen Mitleid mit ihm haben.
Auch, dass er selbst nicht aussuchen darf, welches Obst er gerne kaufen würde.
Das Obst-/Gemüsewiegen schreit aber auch schon nach einer neuen Erfindung.
Warum haben Bananen eigentlich in jedem Markt die Nummer 1? Ist das denn verkaufszahlenmäßig überhaupt gerechtfertigt?