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Thema: Kunze, Heinz Rudolf (Pinkeln mit Heinz Rudolf Kunze)

  1. #1
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    Wenn man zwei Stunden Autobahnfahrt erdulden muß, dann findet sich bald eine der Raststätten genannten Abzockereinrichtungen, die Gründe zur Pause anbietet: Durst, Hunger, Beine vertreten - oder: Ich muß mal pinkeln.
    Ich mußte damals wirklich pinkeln. Damals, das war in den 80ern, und ich erinnere mich, daß die Raststätte klein und wenig frequentiert war. Außerdem war es irgendwie tagsüber und die Geografie war Norddeutschland. Soweit die wichtigsten Basisdaten.
    Ich stand allein an der Pißrinne und weiß noch präzise, daß es dort klein, eng und weiß war. Oberhalb der Rinne befand sich auf gesamter Rinnenlänge ein Fenster, das den Raum hell erscheinen ließ. Im Rücken befanden sich die Kackstudios, höchstens vier.
    Als ich meinen Urin fast komplett abgeschlagen hatte, betrat der Osnabrücker Musiker und Totbeißhundeliebhaber Heinz Rudolf Kunze das Abteil, stellte sich rechts neben mich, öffnete seinen Hosenschlitz und tat das, was man nach zwei Stunden Autobahnfahrt gern tut. Dabei schaute er kurz nach unten, wohl um den ordnungsgemäßen Verlauf der Maßnahme zu überprüfen. Gesungen hat er glücklicherweise nicht, war aber mit seiner geliebten Brille unterwegs.
    Ich verließ den Raum bevor Kunze sich vollständig erleichtert hatte, daher weiß ich leider nicht, ob er sich nach dem Pinkeln die Hände gewaschen hat. Aber ich kann noch bezeugen, daß er sich nach dem Kloaufenthalt sogleich auf den Beifahrersitz eines weißen Mercedes mit Hamburger Kennzeichen warf. Der Fahrer fuhr sogleich derbe beschleunigend an und entführte Heinz Rudolf Kunze auf diese Weise für immer aus meinem Leben.

  2. #2
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    Frage: War HRK nett? Hat er dich angelächelt, gegrüßt oder wenigstens wahrgenommen? Oder war er auch auf dem Klo ein Kotzbrocken? Bzw. ein besserer Mensch?
    ------------------
    ruebenkraut auf urlaub

  3. #3
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    Nö, da gibt es nix von einem vordergründig auffälligen Kunze-Verhalten zu berichten. Mehr so gar kein Verhalten. Er konzentrierte sich halt auf seine ortsangemessene Maßnahme.
    Aber - wenn Du mich schon so dezidiert fragst - er wirkte überhaupt nicht wie jemand, dem man ein fröhliches Hallo zugetraut hätte. Schlechte Laune? Vielleicht: Keine Laune. So ungefähr.
    Vermutlich war er quasi mental allein im Klo oder wollte es sein. Manche Männer haben ja Schwierigkeiten, das Wasser zu lassen, wenn jemand danebensteht. Vielleicht ist Kunze so ein Fall. Ich kann mich jedenfalls nicht an ein schwungvolles Pißgeräusch erinnern. Prostataerweiterung bei Kunze? Oder Erinnerungslücke bei Müller? Kennt jemand den Urologen von Kunze, der könnte helfen.
    Ansonsten: Schönen Urlaub noch für ruebenkraut!

  4. #4
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    Pissen und Nichtkönnen, das hatten wir hier alles schoneinmal, alle Facetten, prima Promis, schau mal nach bei Harvey Keitel.
    Kunze war auch schonmal.
    Ich hab mal gelesen, er sei der Vermieter von Pseiko Lüde von 'Pseiko Lüde und die Astros', das finde ich das interessanteste an diesem Herren. Kommt jemand aus Osnabrück? Kennt wer Pseiko Lüde? Ich glaube, was Ronni Urini für Wien ist, ist Pseiko Lüde für Osnabrück.

  5. #5
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    Oh! Nun habe ich mir Moderatorenbrummen eingehandelt: Pissen und Nichtkönnen sowie Kunze 'hatten wir hier alles schoneinmal'. Ich habe grad sorgfältig nachgeschaut und muß dem Vorwurf natürlich recht geben. Ich bitte um Entschuldigung, aber ich kenne 'Alles Bonanza' erst seit gestern und habe da wohl im Überschwang der Freude über so viele schöne Zeilen einige übersehen.
    Um mich beliebt zu machen, würde ich sehrsehr gern was über Pseiko Lüde verraten. Doch in Osnabrück kenne ich nur den Zoo (den ich 1964 mit meinen Eltern besucht habe). Wenn der Herr Moderator dazu eine Frage hätte ...

  6. #6
    der hausm Avatar von anko
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    hallo jackson,
    die moderatorenbemerkung, das sei schon mal dagewesen, ist nicht unfreundlich gemeint vielmehr als eine art phaenomenologie der promis. denn es ist tatsaechlich interessant, dass die trefferquote auf oeffentl. toiletten relativ hoch scheint.
    ansonsten: welcome on board - auf viele weitere straenge und beitraege.
    der hausmeister anko

  7. #7
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    Seid doch nicht so dünnhäutig. Freunde, Neulinge, einer hat mal gesagt, dass das hier ein Haifischbecken voller Aale ist, und dem kann sich glaub ich das ganze Becken anschliessen. Sei froh, dass Dich nicht Poser Rosenberg willkommen geheissen hat, wo steckt er eigentlich?

  8. #8
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    Jetzt leg doch noch dem eingeschüchterten Jackson einen Harnbypass, Hausmeister!

  9. #9
    Avatar von slowtiger
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    Ich bekenne: ich komme aus Osnabrück.
    (Kurze Schampause.)
    Und da Osnabrück so klein und so mittelmäßig ist, derart mittelmäßig gar, daß es lange Jahre zum Abgleich aller Statistiken des Landes benutzt wurde, was man den Bewohnern aber auch ansieht: so abgegriffen sehen sie aus, so unkantig-fastrund; da es also so überschaubar und klein ist, bleibt es nicht aus, daß die dortige Prominenz wuchert und austreibt, einen selbst mit hineinschlingt, Zöglinge in andere Städte verschlägt, von wo sie gestutzt zurückkehren, um dann schließlich doch umgetopft andernorts zu würdigen Bewohnern von Palmarien und Orangerien zu werden, kurz: Jeder kennt jeden.
    Lüde und die Astros sind ganz lustig, ob es sie noch gibt, weiß ich nicht, ich könnte nachfragen, was es an Bands unter anderen noch gab, war Sunny Domestozs, beides jedenfalls Psychobillybands, die ein fröhliches Schrumm-schrumm erzeugen. Wenn ich mich jetzt korrekt entsinne, hatten sie einen gemeinsamen Gitarristen, nämlich Tex Morton (der Osnabrücker Tex, hat sich nach so einem alten Countrysänger genannt, auch so eine dortige, also Osnabrücker Sitte: dort heißen viele so wie andere leute ganz woanders), der später, glaube ich, bei den Lolitas gelandet ist. Aber solche Sachen wie Vererbung von Gitarristen und Line-Ups weiß ich eigentlich nicht so genau, ich kann mich wohl noch erinnern, daß die anderswo erwähnte Jenni Zylka eine Weile Farfisaorgel spielte bei einer der beiden Bands, ansonsten weiß sowas alles eher Klaus, der Herr über eine riesige Plattensammlung sowie zeitweise Vermieter von Tex gewesen ist.
    Texens Wohnung wurde später Martin Mainstreams Wohnung und noch später die von Klaus selbst (der sich eine ganze Weile Hop Sing nannte), aber da war ich schon nicht mehr in der Stadt, alle beteiligten sind in die Fremde gegangen, und die alten Platten findet man nur noch in schäbigen Gebrauchtmusikhandlungen.

  10. #10
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    ich hab mal hrk auf einem konzert vom auditorium paprazzt...aber ich glaub, das gilt nicht, oder?
    gruß, arthur
    ------------------
    * aus einem verzagten arsch kommt selten ein glücklicher furz* eroc, 1982, razzia

  11. #11

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    Einmal, das war vor Jahren, parkte Kunze seinen Mercedes vor unserem Haus. Offenbar wollte er seinen Vater besuchen, der in einer Herzklinik genas. Ein Freund und ich stürzten herbei, um ein Autogramm zu erstehen - es war kurz nach Kunzes Superhit 'Dein ist mein ganzes Herz', er trug damals noch Schnauz und 50er-Jahre-Gitarre und nicht afrikanische Medizinmann-Hütchen wie heute. Mein Freund fragte: 'Sind Sie Heinz Rudolf Kunze?' Er antwortete: 'Manchmal.' Im Kofferraum seines Mercedes belferten die Hunde. Wir nahmen Reißaus.
    Das einzig Freundliche, was es über diesen Rock-Intellektuellen zu sagen gibt: Er hat in der Reihe 'Idole' einst eine durchaus kluge Abhandlung zu David Bowie geschrieben.

  12. #12
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    Vor einem Jahr lag ich mal in einer deutschen Provinzgroßstadt eine knappe Minute lang besinnungslos an einer sonntäglich befahrenen Straßenkreuzung, ein paar Meter von einem gut besuchten Café entfernt. Niemand kümmerte sich um den Gestürzten mit blutverschmiertem Kopf.
    Bei Alles Bonanza ist das anders: Hausmeister anko kommt sogleich herbei geeilt, richtet mich auf, tupft lindernd die Prellung und legt mir hernach sogar noch einen Harnbypass.
    Es ist schön bei Euch. Endlich unter Menschen.
    (Beitrag wurde von Jackson Mueller am 17.04.2001 um 14:48 Uhr bearbeitet.)

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