Dazu eine kurze Anekdote (ich halte es für übertrieben, jetzt einen eigenen Strang zu eröffnen; schliesslich handelt es sich allenfalls um lokale Prominenz, und eigentlich ist Hamlet ja auch Alferd Edel und umgekehrt?) vom 23. März 2002:

Gegen Mittag kam ich auf dem Heimweg vom Flohmarkt am Mainufer mehr oder weniger zufällig am Helium vorbei und beschloss spontan, einen Kaffee zu trinken, was ich auch tat. An der Theke, an der ich mein Getränk zu mir nahm, stand, ein paar Meter entfernt, Hamlet. Genau, DER Hamlet. Er war braungebrannt, trug ein weisses Hemd und einen dunklen Anzug, trank Bier und redete auf den Barmann ein. Ich machte ein Foto und nahm das Ambiente in mich auf. Plötzlich drehte er sich mit seinem ganzen Körper zu mir um, fixierte mich und begann zu lächeln. Ich lächelte zurück, darüber sinnierend, ob er mich wiedererkannt haben könnte; ich hatte, vor Jahren, zwei oder drei Mal mit ihm geredet, einmal an einem Sonntagnachmittag im Holzhausenpark, ein anderes Mal ind der B-to-B-Bar in der Kaiserhofstraße, nach ihrer Besitzererin, einer früheren Edelprostituierten, auch Bei Biggi genannt, wo wir uns irgendwann an einem späten Nachmittag betrunken hatten. – In dieser Stellung verharrten wir ein paar Minuten, dann kam er zu mir herüber. Er begann einen Vortrag zu halten und konstatierte, wir seinen die Guten, die anderen seien die Bösen, auf einen blassen Jungen deutend, der sich gerade neben uns an die Bar gesetzt hatte. Wir beide lassen uns nicht verbiegen, und im Übrigen schreibe er gerade an einem zweiten Buch. Ich fragte, warum er denn einen Anzug trüge. Er antwortete, weil er besoffen sei, und lachte. Ich wollte wissen, ob schon oder immer noch, und er benannte mir Letzteres. Er hätte wieder angefangen mit dem ganzen Alkohol und dem Koks. Und heute Abend liefe Heat mit Robert de Niro im Fernsehen, da sagt der den Satz: Häng Dich an nichts, was Du nicht innerhalb von dreissig Sekunden wieder vergessen kannst. Plötzlich fing er an zu weinen, aber es gelang mir irgendwie, eine Bemerkung zu machen, die ihn wieder zum Lachen brachte. Er wollte mich zu einem Bier einladen, aber ich musste gehen, da ich noch eine Verabredung hatte. Als ich ging, sprach er wieder mit dem Barkeeper. Auf dem Weg nach Hause war mir irgendwie komisch zumute. Peter Kuper, genannt Hamlet, ist jetzt 65 Jahre alt.