mitte der neunziger machte ich ein praktikum in einem label in der hafenstadt hamburg. in dem gebäudekomplex, in dem sich der plattenvertrieb befand, gab es zusätzlich noch ein atelier einer illustratorin und einer fotografin.
in dem studio der fotografin neben an war immer rambazamba: laute musik, grelles licht, blitzlichtgewitter.
unsere tür stand offen, bis sich eines tages ein spätpubertierender grünhaariger verpickelter pseudo-punk zu uns gesellte und sich nach der musik erkundigte, die bei uns lief, von der er noch nie gehört hatte.
es war niemand geringeres als andreas dorau, der da seine kinderverse zu uns zwitscherte.
nils bokelsperg, der arme, war begeistert von soviel 'underground'. 'mensch, das ist cool', raunte er verwundert, 'wo kann man solche geile mucke denn kaufen? wie seid ihr DA denn rangekommen?'
wir beachteten diesen pseudoverschnitt eines allwissenden jungmoderators nicht, seine naive unwissenheit war uns eher peinlich.
er ging wieder zurück zu der fotografin, die die schwere aufgabe besaß, von ihm annehmbare pressefotos zu machen.
und solche deppen verdienen sich dumm und dämlich, sind medienpräsent und leader einer dscheneräschen, fühlen sich mächtig und imposant, verkehren in sort of glämourösen kreisen... das ist schon arm. andere , ungerechte welt!
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