Wer Hunger hat muss essen gehen. Ich fiel nachmittags beim Asiaten 'family bok'-Lieferservice in der Hamburger Schanze durch die Tür. Übrigens Nummer 302 iss lecker, geb. Hühnchen mit Gemüse, scharf und drauf achten, dass der dicke Koch sich nicht wieder an die Nase packt oder sonstwohin und nachher Zitronengras mit den Fingern über den Teller streut. Aber kommen wir zum Thema. Die 302 dauerte, ich wartete und bemerkte, dass ich nicht alleine war in dem stinkenden Imbiss, in dem Boden und Decken kleben. Geschmatze, Geschlurfe, ja ich glaube sogar Gesabbere lenkte meine Aufmerksamkeit auf ein dickes Bündel Verfressenheit, dass es sich auf dem Fenstersims mit einem fetten Teller fritiertes Irgendwas ungemütlich gemacht hatte. Ehrlich, eine derartige Freistil-Schaufelei hatte ich in meinem kulinarisch bewegten Leben noch nicht gesehen: Dirk von Lotzow, der Toco-Barde. Der iss doch quasi adlig, so vom Namen her, bekommen die das mit Messer und Gabel nicht gelehrt in ihren Internaten, möchte man meinen und entsetzt den Knigge aufschlagen und eine schöne lange Runde herumspießen. Aber da schrie der kleine dicke Koch 'deihunnädswei' und Sojasosse durch den ganzen Raum spritzend machte ich mich laut schreiend über das arme Huhn mit dem bißchen Gemüse her. Der Koch hatte sich glücklicherweise nicht vor dem Verstreuen des Zitronengrases an die Nase oder Sonstwohin gepackt. Puh.
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