Es war einer dieser abscheulichen DEUTSCHE BA - Flüge von Köln nach Berlin. Die Stewardessen alberten herum (>>Der Gebrauch von Bohrmaschinen während des Fluges ist untersagt<<), die Maschine stank nach vollgeschwitzten Ledersitzen und Kerosin, und neben mir saß Jean >>Isch geh jetzt mal hier rüber<< Pütz.
Jean Pütz roch nach Speick Rasierwasser, ich weiß nicht, ob das hier noch jemand kennt. Ein beißender gleichsam urinartiger wie süßlicher Altmännergeruch, der mich schon nach wenigen Minuten umhüllte wie ein über den Kopf geworfener Postsack.
Davon abgesehen war Herr Pütz ein angenehmer Sitznachbar. Im Gegensatz zu anderen Personen saß er nämlich einfach ganz ruhig auf seinem Popo (Darm und Po) (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3802562011/). Eigentlich wirkte er, rückblickend betrachtet, fast etwas sediert. Was mir aber gut passte. Nichts ist schlimmer, als Sitznachbarn, die dauernd aufs Klo müssen, an ihren Taschen rumnesteln, einem die Süddeutsche in die Fresse hauen oder beim Aufreißen des Konservenmilchnäpfchens alles vollspritzen.
Sein Schnurrbart zitterte manchmal etwas.
Mehr ist nicht zu sagen. Ich trank drei Gläser Rotwein und sank in angenehme halberotische Träume, in denen allerdings Jean Pütz nicht drin vorkam.
(Beitrag wurde von Marina Rennhack am 20.08.2001 um 11:11 Uhr bearbeitet.)
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