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Thema: Backstreet Boys (Ich schlief mit den Backstreet Boys)

  1. #1
    Member
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    ... in einem Hotel. Und dies ist die wahre, ungeschminkte Geschichte: Im sonnigen Mai des letzten Jahres brach ich mit meinem Begleiter, Herrn G., nach Köln auf, um dort ein Wochenende der Wollust und Ekstase in einem bekannten kreisförmigen Designerhotel zu verbringen. Als wir uns mit dem Taxi dem Hotel näherten, mussten wir zunächst einen Kordon ausschließlich weiblicher Vertreter der Clerasil-Generation durchbrechen, die auf den Wiesen und Wegen eine Art pubertäres Sit-In veranstalteten und in demütiger Verehrung die Türen und Fenster des Hotels observierten. Mein geschultes Paparazzi-Hirn kombinierte natürlich sofort, dass ein Soapstar oder eine veritable Boygroup nicht weit sein konnte. Unsere diesbezüglichen Fragen beim Einchecken wurden jedoch nur mit einem diskreten Kopfschütteln beantwortet, doch der devote Hotelpage konnte offensichtlich meine Enttäuschung nicht mit ansehen (oder hoffte auf ein dickes Trinkgeld)und raunte mir zu: Warten Sie, bis wir im Lift sind. Als sich die schallschutzsicheren Aufzugstüren hinter uns geschlossen hatten, eröffnete er uns mit einem servil-überheblichen Lächeln auf den Lippen, dass sich Äh-Dschäh und Herr X (den Namen habe ich leider wieder vergessen, sorry) von den Backstreet Boys auf Promo-Show in Köln befänden und nicht nur in diesem Hotel abgestiegen seien, sondern sogar noch ihr Domizil sich auf unserem Flur befände. Das ließ natürlich in mir die Hoffnung auf eine spontane Begenung sprießen, ich wußte zwar nicht genau, wie die beiden Jungs aussehen, war mir aber sicher, sie im richtigen Moment zu erkennen (nicht im biblischen Sinne natürlich).
    Die Zeit bis zu diesem wichtigen Moment in meinem Leben vertrieb ich mir damit, ab und zu mit der Hand aus dem Fenster der Suite zu winken, was eine sofortige Welle hysterischer Rufe und spitzer Schreie aus dem Girlscamp zur Folge hatte. Ich muss gestehen, dass mir dies ein gewisses Allmachtsgefühl bescherte, und längst waren Wollust und Ekstase für mich in den Hintergrund getreten. Doch leider blieben meine neuen amerikanischen Freunde unsichtbar, nur der in der Halle herumlungernde Tross aus persönlichen Assistenten, Betreuern etc. erinnerte an die Gegenwart von Weltstars.
    Am zweiten Abend, als ich mich schon fast wieder zur Gänze meinem Begleiter widmen konnte und wir den Hauptgang unseres Menüs im Dachgartenrestaurant des Hotels einnahmen, da geschah ES endlich: Die Tür geht auf und die Objekte clearsiler Begierde betreten die Terrasse. Von mittlerer Größe (aber mittlerweile wissen wir ja, dass ALLE Promis klein sind), schmaler als auf dem TV-Schirm, gewandet mit dieser unvergleichlichen Finesse von halbtransparenten Hemden, Reptilmustern, Ethno-Schmuck und natürlich Sonnenbrillen - eine Mischung, die man nur bei Prada, Gucci oder H + M findet. Sie wurden zu einem Tisch geleitet, der sich unglücklicherweise hinter meinem Rücken befand, so dass mein Begleiter, Herr G., von mir die Aufgabe erhielt minutiös zu berichten, was an diesem Tisch von nun an geschah. Zum Glück für ihn geschah nicht viel, so dass er sich damit begnügen konnte, zwischen der Essensaufnahme lakonische Bulletins ˆ la: Der eine trinkt Rotwein oder Jetzt lesen sie die Speisekarte abzugeben.
    Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und unter dem Vorwand die Aussicht zu genießen wanderte ich langsam an der Terrassenbrüstung entlang, um mich von hinten ihrem Tisch zu nähern. Auch jetzt war der Pappen-Gott nicht auf meiner Seite: ein großer Blumenkübel versperrte mir die Sicht auf diese Ikonen der Bravo-Kultur.
    Endlich, nachdem ich bereits den dritten Espresso geordert hatte und mit dem Gedanken spielte, mich anschließend durch die Digestif-Karte zu trinken, kam Bewegung in die Sache. Einer der beiden (meiner Vermutung nach AJ) verließ die Terrasse in Richtung Toiletten. Nachdem ich Herrn G. davon überzeugt hatte, wie wichtig es für seine zukünftigen Akquisitionsversuche bei Minderjährigen sein könne, wenn er einen Gesprächseinstieg mit den Worten: 'Ich kenne den Schniedi von AJ' in seinem Repertoire hätte, eilte er ebenfalls zur Herrentoilette.
    Minuten ungeduldigen Wartens vergingen, ich konnte kaum an mich halten, um nicht ebenfalls nach dem Rechten zu schauen. Da kehrte Herr G. mit einem schwer zu deutenden Lächeln auf den Lippen zurück. Auf der Toilette habe er den Herrn nicht mehr angetroffen, als er jedoch aus der Toilette herauskam, sah er ihn im Treppenhaus lehnend mit seinem Handy telefonieren. Als guter Hilfspaparazzi schlich er sich von hinten an und hörte auch tatsächlich deutliche Gesprächsfetzen: 'Ja, morgen sind wir wir fertig und dann besuche ich noch meine Oma, wenn ich schon mal hier bin...'
    Selbst jetzt konnte ich meine aufkeimenden Zweifel noch damit ersticken, dass ich mir einredete gelesen zu haben, dass AJ eine deutsche Oma besitzt, was natürlich auch sein akzentfreies Deutsch erklärte (mit dem gewissen Abstand denke ich, dass ich ihn in meiner phobischen Gier mit Milchgesicht Leo Di Caprio verwechselt habe). Doch langsam dämmerte mir die brutale Wahrheit, die ich auch nicht mehr mit dem Genuss eines doppelten Brandweingetränks herunterspülen konnte: ich hatte mich selbst kasteit, nur um einem popeligen Soap-Darsteller hinterher zu spionieren. Ich muss gestehen, dass ich kurz mit dem Gedanken spielte, Herrn G. als einzigen Zeugen meiner Schmach in einem unbeobachteten Moment von der Terrasse zu stürzen, allein die Vorstellung, dass der Turm ja umstellt war und somit die Tat nicht unentdeckt bliebe, hielt mich davon ab.
    Wenn jetzt Puristen bemängeln, dass nicht ein echter Promi in dieser Geschichte vorkommt, so kann ich nur sagen: Nehmt dies als Warnung, wohin die Pappen-Gier einen Menschen treiben kann und lasst euch nie, ich wiederhole NIE, von schillernden Fassaden täuschen.
    (Beitrag wurde von Maza am 28.08.2001 um 13:24 Uhr bearbeitet.)

  2. #2
    Moderatorin Avatar von Frau H aus B
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    Fabulös!

  3. #3
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    Schön.
    Also, Julia Mantel ist DAS sicher nicht!
    (ich sag das nur, weil das in der Chatstube behauptet wurde)
    (Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 28.08.2001 um 11:48 Uhr bearbeitet.)

  4. #4
    Hobel Avatar von Ignaz Wrobel
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    Maza, a new goddess of imaginary papping has landed on planet papp.

    ------------------------
    Ich erkenn Dich! (nicht im biblischen Sinne natürlich)

  5. #5
    Camembert Avatar von Edding Kaiser
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    Maza und barnie...
    Es gibt sie noch, die schönen Dinge.
    ------------------
    *Soweit erstmal.*

  6. #6
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    Genau! maza und barnie.
    Mitarbeiter der Woche!

  7. #7
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    Ihr seid so nett zu mir, danke, danke! Nur, wenn schon über mich geredet wird, dann lasst mich doch bitte teilhaben. Und Barnie würde ich auch gerne einmal kennenlernen.
    ------------------
    Grüße an Julia Mantel - unbekannterweise

  8. #8
    Avatar von Christopher Wurmdobler
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    sehr sehr schön!
    ich liebe luxushotels. (dagmar koller auch, sie hat sich von einem filmarchitekten ihr privates schlafzimmer wie ein hotelschlafzimmer herrichten lassen. ich stand schon drin, aber das gehört nicht hier her. ich stand schließlich aus beruflichen gründen in dagis schlafgemach)

  9. #9
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    Herr Wurmdobler, wenn Luxus bedeutet, dass man aus denkmaltechnischen Gründen keine Klimaanlage einbauen kann und die Gäste sich bei ca. 35 Grad Celsius nachts in ihrer Maisonettesuite im Bette wälzen, dann ist besagtes Hotel wohl ein Luxushotel. Ich weiß heute noch nicht, wie die Backstreet B's das ausgehalten haben, wahrscheinlich hatten sie ihre eigenen Palmwedelschwinger mitgebracht.
    ------------------
    Grüße an Julia Mantel - unbekannterweise

  10. #10
    Avatar von Christopher Wurmdobler
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    das klingt allerdings anstrengend. in was für einem gebäude befindet sich die BSB-Luxus-Absteige denn?

  11. #11
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    Nun, es handelt sich um einen alten Wasserturm, wie so vieles im Leben: schön anzuschauen, aber die Funktionalität ...
    Und was taten Sie im Schlafzimmer von Frau K.?

  12. #12
    Moderatorin Avatar von Frau H aus B
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    Aber Maza, wenn ich Sie richtig verstanden habe, war doch der Hauptgrund für Ihren und Herrn G.s Hotelaufenthalt, daß Sie sich in den Betten wälzen wollten. Was denn nun?
    (Herr G-Punkt! Hihi!)
    (Beitrag wurde von Frau H aus B am 28.08.2001 um 14:42 Uhr bearbeitet.)

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