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Thema: Niedecken, Wolfgang (Eins für Carmen un en Insel)

  1. #1

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    Wenn es Sommer wird in der Kölner Südstadt, ist das Leben herrlich. Aus dem nahen Römerpark dringt Kinderlachen und der Wind trägt die Musik der Ausflugsdampfer auf dem Rhein herüber. Der portugiesischen Kioskbesitzerin macht die Hitze nichts aus; sie sammelt die Kronkorken der verkauften Bierflaschen und drückt sie in den heißen Asphalt zu einem schönen Muster. Die Ahnung eines Duftes von Holzkohle verrät mir, ich bin auf dem richtigen Weg: Ein Handtuch über der Schulter, einige in Knoblauchöl marinierte Stücke Lammkotelett in einer Tupperdose, die Freunde wenige hundert Meter entfernt beim Grillen. Das ist Urlaub, liebe Papparazzi! Und an der Ecke erblicke ich den großen Sohn meiner Heimatstadt. Er lehnt wartend an der glühend heißen Motorhaube eines schwarzen Lincoln Continental, gekleidet in eine dunkle Lederjacke, lange Jeans, Sonnenbrille. Ich denke an seine große Zeit, lange her, in denen er wunderbare Lieder schrieb, Liebeslieder an seine Carmen, an eine Insel im griechischen Meer, über das Faulenzen am Strand, über die Zauberkraft der Liebe im allgemeinen und der Frauen im besonderen. Die große Zeit der Jugend. Die große, wahre, einzige und ewig währende Liebe. Ich weiß, dass Carmen an ebendieser Ecke in einer kleinen Wohnung lebt und schon längst seine Ex-Frau ist. Manchmal sehe ich sie abends nach hause kommen (ich wohne gegenüber), meist alleine, eine Frau von über 40, die einmal der Gegenstand großer Liebeslyrik war. Sie steht oft vor dem Spiegel, kämmt sich gerne die Haare, arbeitet zuhause und scheint eher einsam zu sein. Der gemeinsame Sohn (ca. 15) lebt bei ihr. Ebendieser Sohn kommt just in dem Moment aus der Haustür gesprungen, als ich vorbeiging, ein T-Shirt des 1.FC Köln an, rennt seinem Vater entgegen. Kein gemeinsames Sorgerecht offensichtlich; Besuchszeit des Vaters beim Scheidungskind. Aber dass der Vater unten vor der Tür wartet, nicht einmal hochgeht, um seinen Sohn abzuholen, Carmen kurz ³halloã sagt, ³wie gehtâsã oder so ähnlich, das lässt den schönsten Sommertag gefrieren. Warum endet immer alles so? Sagt doch mal, Ihr seid doch fast alle älter hier. Kann ich nicht ein paar Fehler vermeiden? Ich bin mal wieder ganz verzweifelt.

  2. #2
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    Jetzt fängt DAS schon wieder an, er erzählt eine Geschichte, und verheimlicht die VIP, wer wars denn diesmal, der grosse Sohn Kölns? Willy Millowitsch, nicht?

  3. #3
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    Tristl, Du willst wieder spielen, stimmts?

  4. #4
    Avatar von Goodwill
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    Kardinal Meißner?

  5. #5

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    Neinein, Tex. Mir ist ganz und gar nicht nach Spielen zumute. Ich dachte nur, dass die Nennung des Namens sofort Kommentare wie 'Bah, pfui' oder 'Boah, ist der out' generieren würde. Und das wollte ich vermeiden, weil mir das Thema wirklich ernst ist. Es handelt sich um Wolfgang Niedecken, aber das war doch auch nicht so schwer zu erraten, oder?

  6. #6
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    Nein, ich wollte nur spielen.
    Geschichte ist aber schen!

  7. #7
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    jaja ich weiß, ich langweile, aber wenns doch wahr ist. Mal wieder schön geschrieben, Master Shandy. Möge auch diesem deinem neuen Strang wieder Explosionserfolge beschieden sein.
    Vermeiden kann man glaub ich nichts im Leben, fürchte ich. Hinterher ist man dafür aber desto schlauer. Mein Rat: Man muß sich Zuhause (das heißt innerhalb einer Beziehung) immer ein bischen so benehmen, wie bei Fremden und bei fremden Leuten ein bischen mehr wie zuhause.Und man darf innerlich keine Mauern hochziehen. Wenn das nicht zu vermeiden ist, dann nix wie weg.
    Sagt dir eine ganz Schlaue, weil nichts vermieden habende.

  8. #8

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    Angelika, you make my day. Bei diesem Thema geht es aber nicht um Erfolgsstränge oder so, meinetwegen mag der Beitrag schnell auf die Tiefe des Gurkenglases sinken (Edmund?). Aber es war ein Paparazzen, das mich wirklich traurig stimmte. Und das musste ich mal loswerden.
    Kinder, ich weiß was: Ich werde Weißclown! Das sind die im Zirkus mit der Träne unterm Auge, die Harlekine, Arlecchinos aus der Commedia dell'Arte. Null komisch, null tragisch, und eben deshalb voller Tragik. Und das mir, dem glühenden Verächter jeglicher Kleinkunst, dem Hasser von Jongleuren und Zauberern, dem erklärten Feind von Clowns und peruanischen Fußgängerzonenbands - ich werde Weißclown! Fühlst du nicht das Wehen aus Süden? Fühlst du nicht wie der tiefblaue glühende Aether auf und ab wogt und die ehernen Gestalten träumen im Schatten über den tiefrauschenden Wellen von dem alten Zaubrer Virgil, von Tarantella und Tambourin und tiefen tollen Nächten, voll Masken, Fackeln und Guitarren? Ein Lazzaroni! Valerio! ein Lazzaroni! Wir gehen nach Italien...

  9. #9
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    Ich hoffe inständig, Du meinst das ironisch, denn Weissclowns sind die Pest, der Weissclown ist das BÖSE, der FEIND! Eigentlich feindlich wie die Ironie.
    Der Grund, warum dieser Strang nicht explodieren wird, ich kann mich irren, ist, weil Jesus Tristus nicht mehr spielt mit uns.
    Also wer stand am Grab? Anke Engelke, wie Frauhausb meinte gelesen zu haben, zwischen den Zeilen, ich kann ja sowas nicht. Anke Engelke, oder? Sag bitte mal JA!
    PS Vielleicht sinkt dieser Beitrag wie ein Ziegelstein zum Gurkenglasboden, oder eher wie eine Schneeflocke, hängt aber auch ab von Deinen Mitkonkurrenten hier oben

  10. #10

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    Ich sag doch: Ich hasse Clowns. Aber eben war es tatsächlich ernst gemeint. Aus Verzweiflung über das Leben. Ich bin zwar schon über 30, habe aber trotzdem noch solche Phasen. Deshalb vermisse ich Murmel. Der hat auch so Phasen, glaube ich.
    Und Spielen tue ich schon noch sehr gerne: Aber alles zu seiner Zeit. Das hier ist mal ein melancholischer Paparazzi-Versuch gewesen. Kann ja nicht immer alles lustig-burlesk sein. Paparazzi-Variationen... die Textsorte will getestet werden auf ihre Tragfähigkeit. Da geht noch einiges. Wie gesagt, es geht nicht um Erfolgsstränge. Ich habe wunderbare Geschichten gelesen mit nur drei Antworten.
    Ich habe die Lösung doch schon verschenkt! Allerdings an versteckter Stelle...
    (Beitrag wurde von Tristram Shandy am 27.06.2001 um 19:57 Uhr bearbeitet.)

  11. #11

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    Lieber Monsieur Shandy, ich glaube ich hab schon wieder eine Anspielung nicht verstanden.
    Warum bin ich für das Versenken von Strängen zuständig? Oder sind meine Beiträge grundsätzlich so gurkenglasbodenschlecht? Oder verbinden Sie mich mit Gurken, weil ich mich durch das Fliegengitter des Gemüseforums hier hereingeschlichen habe?
    P.S.: Clowns sind ekelhaft. Da singt wohl das ganze Forum mit.
    ------------------
    Meistertex frühstückt Gemüse,
    Edmund



















    (Beitrag wurde von Edmund am 27.06.2001 um 20:29 Uhr bearbeitet.)

  12. #12
    Hobel Avatar von Ignaz Wrobel
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    Ja, und kannst Du mal für Nicht-Kölner den Titel erklären?

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