Autogramme - Autogramme

[king kacke]

Im Buch zur Fussball-WM 1982 in Spanien von Paul Breitner findet sich ein gedrucktes Autogramm auf der ersten Seite. Eine Widmung wie 'Für Dich, von Paul Britner' wäre auch super gewesen.

[Hilde]

zu 'Randbemerkungen'
Also mir gehts da grad umgekehrt.
Ich leih mir regelmäßig Bücher aus der Bücherei aus und muss oft länger suchen, bis ich genug Stoff beisammen hab.
Und dann find ich was interessantes und freu mich und schau mal rein und seh Eintragungen, Unterstreichungen, Klammern und Bemerkungen. Da werd ich sauer, dieses Buch kann ich nicht lesen, weil ich dann das Gefühl hab, hier ist vorzensiert worden. Ich kann dann nicht mehr unvoreingenommen lesen, egal ob da Krampf steht oder vielleicht auch mal Sinnvolles. Die Hervorhebungen suggerieren mir Pseudowichtigkeit.
Ich will mir meine Meinung selber bilden und brauch keine Anleitung. Und Ignorieren funktioniert (jedenfalls bei mir) in dem Fall nicht.
Ich hab das Gefühl, dass da oft irgendwelche Schüler oder Studenten die Bücher für ihre Zwecke (sprich Hausarbeiten oder sonstige Studien) missbraucht haben. Es gehört sich einfach nicht, wer das machen will, soll sich sein eigenes Buch kaufen.

[Kathrin Passig]

Ich bin im Besitz einer Autogrammkarte von Nicki ('I bin a bayrisches Cowgirl'). Als ich etwa fünfzehn war, gab Nicki nämlich eine Signierstunde im örtlichen Jugendzentrum, und überhaupt niemand erschien. Ich gehörte dort zum Mobiliar und erbarmte mich deshalb, ging hin und ließ mir unter vorgetäuschtem Fangebaren eine Autogrammkarte signieren. Nach einer Viertelstunde untätigen Herumsitzens im verlassenen Jugendzentrum wurde Nicki wieder zum Auto geleitet und fortgeschafft. Es gibt eine Videoaufzeichnung dieser Veranstaltung, auf der ich und zwei weitere junge Menschen nach Nickis Abreise kreischend und Autogramme fordernd auf den Nächstbesten zustürzen, der nach ihr den Raum betritt. Das war ein Martin 'Wurschti' Hurm. Auch von ihm besitze ich daher ein Autogramm, aber ich glaube, er ist nicht berühmt geworden, noch viel weniger als Nicki.

[oha]

Hilde, geht mir auch so, wenn ich mit dem text arbeiten muss. unterstreichungen und allzu viel herumgekritzel gehen mir auch beim freizeitlesen auf den keks. aber die einsame randbemerkung hie und da, die habe ich doch zu schätzen gelernt. naja, geschmackssache.

[Murmel]

Ich denke, dass sich viele Leute nur Bücher signieren lassen, um zu sehen, ob der Verfasser wirklich schreiben kann. Bei Sportlern und anderer Prominenz verstehe ich Autogramme auch nicht.

[rogntuedue]

Sich Bücher signieren zu lassen, das kann schon was für sich haben. In meiner Jugend bin ich kulturbeflissen öfters zu Lesungen und ließ mir danach von Leuten wie Gabriele Wohmann, Peter Härtling oder Martin Walser ein Buch signieren.
Als ich vor über zehn Jahren dann neben massig Tand auch viele unnötige Bücher auf dem Flohmarkt verkaufte, zog die Autogramm-Masche wirklich gut. Viele Bücher blieben liegen, aber die signierten konnte ich alle für recht viel Geld an davon sehr beeindruckte Menschen verkaufen.
Also: Sicherer als Börsenspiel. Laßt euch Bücher signiere. Schlechte Zeiten kommen bestimmt.

[Treutwein]

Ich besitze ein Autogramm der Rockband Helloween. Ende der Achtziger muss das gewesen sein, da spielte diese damals kurzzeitig recht bekannte Band im Münchner Circus Krone. Also fuhr ich, klein, langhaarig, mit Motörhead-Shirt und zwei Freunden aus meiner schwäbischen Heimat nach München, und weil wir natürlich viel zu früh waren, gingen wir in den Plattenladen WOM. Und da gaben Helloween, die damals ein Quintett waren, Autogramme. Ich kaufte mir eine alte Platte, 'Judas' (weil ich die aktuelle schon hatte, nur nicht dabei), und lies die Band darauf unterschreiben. Nur waren Helloween zu 'Judas'-Zeiten noch ein Quartett, der Gitarrist, der dann irgendwann ausgestiegen war, sang. Das Autogramm ist demnach recht chaotisch, auf der Platte ist der Sänger noch nicht dabei, unterschrieben hatte er aber. Der Schlagzeuger hat überhaupt nicht unterschrieben, dafür der dicke Bassist zweimal. Heute finde ich Helloween im übrigen ganz grauenvoll, egal in welcher Besetzung.
Gibt mir jemand etwas für diese Platte? Quasi als Unikat, mit den seltsamen Unterschriften?

[DerCaptain]

Hm. Würde ich gegen ein paar Yucca-Palmen tauschen.
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'Von ganzem Herzen, für alle Zeit...'

(Beitrag wurde von DerCaptain am 06.06.2001 um 16:01 Uhr bearbeitet.)

[rotunde]

Würde jemand tauschen?
Ich habe ein Autogramm von Randolph Rose (Silvermoon Baby). Ich liebe dieses Autogramm bestimmt sehr, doch dürstet es mich nach Martin Hense (irgendwas mit Leichtatlethik, Hürden bestimmt...) Wer macht mir ein Angebot?

[Elpenor]

Noch mal etwas zu den oben erwähnten Bücherrandschreiben. Eine Frau bekam vor einiger Zeit das Bundestverdienstkreuz 3. (?) Klasse, da sie Nazischmiereien übemalt. Ich beantrage das Bundestverdienstkreuz 2. Klasse, da ich stets, wenn ich ein Buch aus einer Bücherei ausleihe zunächst die ganzen Randbemerkung wegradiere. Keiner hat«s mir je gedankt.

[Hilde]

Werter Elpenor!
Ich verleihe Ihnen hiermit den goldenen Radiergummi am Bande und danke Ihnen im Namen aller verunzierten Bücher.
Verneigung
Machen Sie weiter so!!!

[PeterLu]

Hmm, diesen Strang habe ich in den letzten Tagen gar nicht wahrgenommen, deshalb arbeite ich noch mal ein paar Punkte von weiter oben ab:
- Ich besitze nur ein einziges Autogramm, es pappt hinter mir an der Pinnwand und stammt von Jim Jarmusch.
- Bernie Ecclestone soll einer unbestätigten, aber auch nicht widerlegten Verschwörungstheorie zu Folge Anfang der 60er der Fahrer der englischen Posträuber gewesen sein.
- Sollte ich eines Tages bei 'Wer wird Millionär' mitmachen, werde ich wahrscheinlich an der 500-Mark-Frage zerschellen, wenn nach einem Sportler gefragt wird, den außer mir jeder kennt.
- Zu meinem Job gehört u.a. das Redigieren der Texte von Gastautoren. Ziemlich früh in den 90ern schrieb für uns netterweise ein gewisser Michael Schumacher, den damals fast alle außer mir schon kannten, einen Beitrag über weißderhimmelwas im Zusammenhang mit der aktuellen Formel-1-Saison. Die etwa zweieinhalb eng betippten Seiten brachten mir etwa zweieinhalb Stunden Arbeit und das gute Gefühl ein, dass auch ein Leben am Schreibtisch voller Herausforderungen stecken kann. Nach getaner Arbeit landete das mit handschriftlicher Signatur versehene Originalmanuskript erstmal in einem Ablagekörbchen, um dann später den Weg allen Altpapiers zu gehen. Hätte ich damals gewußt, dass aus diesem ungelenken Schreiberling noch mal was werden würde, hätte ich es selbstredend aufbewahrt, um es schließlich bei e-bay zu versteigern, mich zur Ruhe zu setzen und alle Paparazzi (nur die höflichen) zu einem Umtrunk nach Hamburg einzuladen.