So vor gut einem Jahr war ich ja in Wien, ich glaube es war März 2000. Und neben anderen Dingen hocke ich mich auch ins Café Museum, weil da ja auch Musil und solche Leute wohl schon einmal waren. Die waren aber nicht da, weshalb ich mich mit meinen Reisekollegen unterhielt, dann aber irgendwann einmal gelangweilt zum Nebentisch lugte. Und an dem saß zweifellos Peter Sloterdijk, der damals gerade wegen irgendwelcher scheinbarer Euthanasiegedanken irgendwie angefeindet wurde. - Genaues weiß ich nicht. Das läßt sich aber sicher nachlesen.
Peter Sloterdijk jedenfalls las diese neue französische Biografie über Sartre, die irgendein französischer Philosoph gerade geschrieben hatte. Und er las sie auf französisch.
Das fand ich gut, weil, dachte ich, dass ist doch schön, dass diese Philosophen tatsächlich noch in Cafés rumsitzen und Bücher lesen, Bücher sogar über andere Philosophen - das gibt es doch ansonsten heute kaum mehr.
Ansonsten hat er Kaffee getrunken und sich sehr unauffällig verhalten. Später zahlte er und ging dann. Wahrscheinlich nahm ihn das Nachdenken in Anspruch. Oder er kann nicht sehr gut französisch und musste sich deshalb sehr konzentrieren. Genaueres darüber weiß ich aber nicht.
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Conz
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