Seite 6 von 17 ErsteErste ... 4567816 ... LetzteLetzte
Ergebnis 61 bis 72 von 195

Thema: Passig, Kathrin

  1. #61

    Registriert seit
    05. 2001
    Ort
    Köln
    Beiträge
    3.685
    Ich kenne Herrn Lottmann nicht. Ich kenne Frau Passi(n)g nicht. Ich kenne überhaupt nur wenige Menschen des intellektuellen Diskurses. Und auch deren Eitelkeiten und Empfindlichkeiten nicht. Aber im Text von Herrn Lottman scheint mir weniger Unhöfichkeit als vielmehr die Enttäuschung des intellektuellen Liebhabers aufzublitzen. Ja und? Damit kann man doch umgehen. Als Geliebte, als Liebender, als Leser. What's this fuss all about? Oder wird es 'fuzz' geschrieben?

  2. #62
    Member
    Registriert seit
    04. 2000
    Ort
    vormals Ottensen
    Beiträge
    385
    D'Accord. 'Vhat's all der Kommotion about?', wie ein erschreckter Propagandanazi in dem Amicomic ruft, den ich durch Zufall gestern einsah.
    Fuzz heisst Flaum, oder Bulle im Sinne von Ordnungshüter. Fuss ist Tamtam, Aufregung.

  3. #63
    Avatar von lacoste
    Registriert seit
    12. 2000
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    3.247
    ACHTUNG ACHTUNG!!!
    Nächste Woche - je nach Wetterlage - machen wir ein spontanes Landwehrkanal-Lampion-Fest-Revival-Treffen!
    Selber Ort, selbes Personal!
    Keiner darf kneifen!

  4. #64
    Moderator
    Registriert seit
    01. 2001
    Ort
    Wien
    Beiträge
    1.576
    Klabusterbeeren?

  5. #65
    Camembert Avatar von Edding Kaiser
    Registriert seit
    03. 2001
    Beiträge
    8.178
    Sind das nicht durch mangelnde Arschhygiene zurückgebliebene Kotreste in der Heckbehaarung?

  6. #66
    Avatar von lacoste
    Registriert seit
    12. 2000
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    3.247
    Karlo Tobler und Tex Rubinowitz - Bäh...

  7. #67
    Camembert Avatar von Edding Kaiser
    Registriert seit
    03. 2001
    Beiträge
    8.178
    Hey, immerhin diskutieren wir das nicht im Gemüseforum.

  8. #68
    Member Avatar von frosch2
    Registriert seit
    04. 2001
    Beiträge
    1.848
    Herr frosch2 hatte einen / der Größte in ganz Deutschland / und ließ er einen / da rauschten die / wie 1000jährige Eichen.
    Fäkaliebt, verlobt, vertrocknetet.
    (Beitrag wurde von frosch2 am 17.05.2001 um 11:07 Uhr bearbeitet.)

  9. #69
    Member
    Registriert seit
    05. 2001
    Beiträge
    1
    Oh Gott, die arme Frauu Passig, von einem Herrn Lottmann verfolgt zu werden.
    Warum ist der kranke Irre nicht in das Grillfeuer oder den Kanal gesprungen...?

  10. #70
    Moderator
    Registriert seit
    01. 2001
    Ort
    Karlsruhe
    Beiträge
    6.104
    Backblech, ich kenn dich nicht, aber wenn du unseren Moderator nicht von einer ganz und gar blechernen Seite kennenlernen willst, dann rat ich dir glaub ich gut, den dir möglicherweise nicht gar so leicht zugänglichen, aber nichts destotrotz von sehr vielen hier über die Maßen und wie ich meine, vollkommen zu Recht geschätzten Joachim Lottmann nicht leichtfertig einen kranken Irren zu nennen. Satzende, Absatz, Punkt.
    Und du Frosch dichtest demnächst bitte etwas besser.

  11. #71
    Member
    Registriert seit
    05. 2001
    Ort
    München
    Beiträge
    25
    Elpenor... nein, das ist völliger Schwurbel, mit Verlaub. Wenn bei diesen Lottmanngeschichten etwas nicht egal ist, dann sind es die Namen. Gehen Sie einfach mit der Suchfunktion über den Text, ersetzen Goetz, Biller und Passig durch Müller, Sack und Schmidt, und Sie werden sehen: langweilig. Das spricht natürlich nicht gegen den Text. Name-dropping ist eine feine Sache, das muß man einem Forum wie diesem nicht erklären. Aber ohne Name-dropping funktioniert Lottmann nicht. Das kann man an seinen Romanen 'Mai Juni Juli' oder 'Deutsche Einheit' sehen. 'Mai Juni Juli' wurde von der Kritik einhellig gelobt und führte nicht ohne Grund lange Zeit die Bestenliste des Südwestfunks an. Das ist sauber gearbeitete, sehr lyrische Prosa, und wenn Biller das in TEMPO 'Lottmanns Klagenfurtscheiße' (s.o.) nannte, war der Neid auf den Erfolgreichen nicht zu überhören. Aber diese Romane sind, von aller stilistischen Brillanz einmal abgesehen, auch immer ambivalent. Hinreißende Polemiken und messerscharfe Beobachtungen ('der allzeit bereite Raphael Seligmann' ist ein Kapitel für sich), schön und gut. Aber sobald es um weniger prominente Zeitgenossen geht, versagen dem Autor die Worte, sein Interesse erlahmt. Das scheint mir das Hauptproblem von 'Deutsche Einheit' zu sein. In 'Deutsche Einheit' heißen die Figuren Maren Born, Jutta Winkelmann, Julia oder noch schlimmer. Was kein Vorwurf sein soll, denn natürlich ist das auch eine Strategie. Aber es ist hart an der Grenze, und die Sache ist: Das plätschert so dahin. Das hat Lottmann als Künstler gespürt, und er muß versucht haben - vielleicht hat es ihm auch sein Lektor geraten - seine Hauptdarsteller mit Irrationalismen aufzuladen, politisch inkorrekten Witzen, Christian-Kracht-Beschimpfungen von Taxi-Fahrern, monströs-zerquälten inneren Monologen, was zum feinsinnigen Rest wenig paßt. Allen voran der immerwiederkehrende Raphael Seligmann, ein 'verjudeter Frauenabgreifer', wie Lottmann, selbst Womanizer, augenzwinkernd mitteilt. In immer neuen Anläufen kreist 'Deutsche Einheit' um diesen Raphael Seligmann, quasi die Schlüsselfigur des Ganzen, und der Anti-PC-Reflex Lottmanns ist so erfrischend wie schon lange nichts mehr in der deutschen Literatur seit Hans Henny Jahnn. Natürlich werden jetzt einige sagen: Verjudet, das kann man doch nicht schreiben. Aber in der Kunst gibt es keine Moral, das hat einer wie Lottmann begriffen. Tex sagte es oben auch schon. Die ganz großen Schriftsteller und Stilisten des 20. Jahrhunderts waren allesamt Verbrecher, oder wären es zumindest gern gewesen. Bert Brecht, Jean Genet, Ernst Jünger, um nur einige zu nennen. Die herrschende Moral muß in Frage gestellt werden, und der Künstler als Individuum ist viel zu unbedeutend, um nach den Maßstäben einer zufällig aktuellen Zivilisation gerichtet zu werden. In dieser Tradition ist Lottmann zu sehen. Da fließen die Körpersäfte, da wird gepeitscht, bis das Blut fließt, und der Autor schont sich selbst nicht, wenn er nachts zerquält im Bett liegt und bekennt, 'die schlechteste Prosa von allen zu schreiben, noch schlechter als Hermann und Hesse zusammen. Ich schrieb so schlecht, damit auch andere den Mut finden sollten, so schlecht zu schreiben. Ich war ein Abgrund. Die ganze Nacht lag ich wach wie Hölderlin in seinem Turm und spritzte Stalaktiten an die Decke, die so gigantisch waren, daß sie in Raphael Seligmanns Judenarsch nicht reingepaßt hätten.' (Seite 68f.) Das ist ein neuer, ein gewagter, ein oft überzogener Ton, über den Claudius Seidl schrieb, er hänge ihm 'zum Kopf heraus' (SZ, 12. März 2000). Damals dachte ich noch, das stimmt nicht. Aber vielleicht hat Seidl recht. Wenn man auf Seite 90 zum zehnten Mal lesen muß, daß Seligmanns Arschloch 'so aufgerissen (war) von den Strap-on-Dildos der Medienschickeria, daß zwei siebenarmige Leuchter quer reingepaßt hätten', oder daß 'Seligmann, die geldgeile Großhure der Bussi-Gesellschaft, wieder lüstern rammelnd auf dem Schäferhund der Kanzlergattin eingeschlafen war', so ist das bissige Gesellschaftskritik, unerhört scharf, in der ewigen Wiederholung aber ermüdend. Das hätte er eigentlich nicht nötig. Denn Lottmann ist nicht subversiv. Seine Angriffe auf die Konsumgesellschaft atmen den Charme einer Calvin-Klein-Werbekampagne, von subkutaner Schönheit durchtränkt, und, um auf die Eingangsbehauptung zurückzukommen: An dieser Stelle soll das Name-dropping Abhilfe schaffen. Der Rundumschlag gegen die Reichen und die Schönen als umfassende Kultur- und Gesellschaftsanalyse. Aber eine mit vor Aufklärung bebender Unterlippe vorgetragene Gesellschaftskritik verkommt immer zur Pose, das wirkt zu entrüstet, zu moralisch. Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Wenn Seligmann zuletzt seine verdiente Strafe findet, indem er beim Versuch, sich mit dem Berlinteil der FAZ gleichzeitig oral und anal selbst zu befriedigen, ums Leben kommt - das ist zwar ein zeitloses, prägnantes Bild. Aber mit der sprachlichen Durchgestaltung in 'Verliebt' oder 'Mai Juni Juli' nicht zu vergleichen. Und man kann nur vermuten, daß sich hier ein Schriftsteller am für ihn falschen Thema vergreift. Lottmann kann den Romantiker in sich nicht verbergen, und das ist der Unterschied zum wirklichen Berserkertum, das ist der Unterschied zwischen Dandy und Psychopath, der Unterschied zu Jünger, Kracht oder Genet. Da wird gejüdelt, was das Zeug hält, und doch reicht es an keiner Stelle an die süffigen Sottisen des Flaneurs aus Wilflingen heran. Aber ich muß auch sagen, das ist natürlich nur die eine Hälfte von 'Deutsche Einheit'. Großartige Unterhaltung ist die andere, solange Lottmann sich auf seine Qualitäten besinnt, solange er Stimmungen und Traumbilder mit unnnachahmlicher Präzision festhält, solange er das tut, was er kann. Lottmann steht am Scheideweg, den viele ihm prophezeit haben. Er hat es selbst in der Hand, zu den beklemmend-suggestiven Romanen seiner ländlichen Kindheit zurückzukehren, oder dem eitlen Gehabe der Neuen Berliner Schule endgültig zu verfallen.

    (Beitrag wurde von Simplicius Simplicissimus am 20.05.2001 um 19:26 Uhr bearbeitet.)
    (Beitrag wurde von Simplicius Simplicissimus am 20.05.2001 um 19:56 Uhr bearbeitet.)
    (Beitrag wurde von Simplicius Simplicissimus am 04.06.2001 um 17:58 Uhr bearbeitet.)

  12. #72
    Member
    Registriert seit
    05. 2001
    Beiträge
    5
    Ich finde es nicht gut, wie hier auf Joachim Lottmann herumgehackt wird. Mit 'höflich' hat das für mich nichts mehr zu tun. Zufällig kenne ich Joachim persönlich aus der Zeit, als er sich für die Aktion Sorgenkind engangiert hat und habe ihn immer als liebenswürdig, hilfsbereit und menschlich erlebt. Eigenschaften, von denen sich manche Leute hier eine Scheibe abschneiden könnten. Daß er lügt, um eine Geschichte interessanter zu gestalten, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich glaube, sein Leben ist (im Unterschied zu einigen Leuten hier wahrscheinlich ) auch ohne Übertreibungen spannend und lustig genug. Vielleicht wäre es gut, wenn die Überschrift dieser Webseite von manchen etwas 'ernster' genommen würde.

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 2 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 2)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •