an einem von den tagen, an denen einfach gar nix paßt, man nicht weiß, wer oder wie man eigentlich ist und auch sonst nicht klar ist, wohin mit sich, an einem von denen also bin ich ins wiener kaffeehaus westend gegangen, mit einigen büchern, tageszeitung und dem neuen falter.
am nebentisch saß elfriede jelinek und unterhielt sich mit einer frau. ich war überrascht, wie schön ich sie fand, irgendwie kleiner und leichter als ich gedacht hätte (ich meine nicht in kilos). ich schaute viel hin (weil man an solchen tagen ja auch so mit sich innen beschäftigt ist, daß man das äußere ein bißchen vergißt), und sie hat beim reden kein einziges mal gelächelt.
sie wirkte auf mich genauso, wie ich mich fühlte, und das hat sie gleich ganz arg sympathisch gemacht für mich.
dann hab ich auf der leserbriefseite des falter ganz links oben, gleich als erstes so eine was-muß-die-jelinek-sich-überall-einmischen-meinung gelesen, aber eine unsachliche, eine gehässige eigentlich.
elfriede jelinek hatte auch den falter am tisch liegen, noch zugeschlagen.
die nächste halbe stunde habe ich damit verbracht zu hoffen, daß sie die zeitung nicht aufschlägt. dann hab ich's nicht mehr ausgehalten und bin gegangen.
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