Eines schönen Tages des Jahres 1990. Der rot-grüne Berliner Senat hatte gerade das besetzte Haus in der Mainzer Straße räumen lassen & ich war daraufhin bei den Grünen ausgetreten - obwohl natürlich der Supermomp hauptverantwortlich war, zugegeben.
Ich war auf Taxischicht & bekam einen Auftrag für das mexikanische Rastaurant am kreuzberger (naja, Kreuzberg 61 ...) Marheinickeplatz. Und wer stieg ein?
Zunächst eine mir - leider - unbekannte schöne junge Frau, gefolgt von einem älteren Herrn, den ich unschwer als denjenigen erkannte, der vor Jahren in seiner Funktion als berliner Wissenschafts-Senator an der PH in Lankwitz verdientermaßen ein Farbei abbekam: Peter Glotz. Und er knüpfte nahtlos an diese meine Erfahrung an, indem er mit oberschlauem Gewäsch seine junge Begleiterin zuschwallte - wohl um sie von seiner ach so überragenden Intelligenz zu beeindrucken. Dummerweise kam das Gespräch sehr schnell - & vor allem zwischen ihr und mir - auf die aktuelle politische Situation in Berlin. (Ich muß wohl nicht erwähnen, daß ich so tat, als ob ich Herrn Glotz nicht erkenne - was ihn merklich ärgerte ...)
Und so kam eins zum anderen: Wir beide verstanden & amüsierten uns zunehmend prächtig, indem wir Walter Momper im speziellen & die SPD im allgemeinen aufs Differenzierteste dissten.
Entgegengesetzt proportional verhielt es sich mit der - ob des vermeintlichen Nicht-Erkannt-Werdens ohnehin schlechten - Laune des Herrn Politikers.
Das Ende vom Lied:
Herzliche Verabschiedung durch sie, kein Trinkgeld von ihm.
Das war mir die Sache wert.
Lesezeichen