Heute Nachmittag überquerte ich den Linzer Hauptplatz und sah, am Beifahrersitz eines silbergrauen BMW, telefonierend, den oberösterreichischen Landeshauptmann Josef Pühringer. Hinter dem Fahrer saß ein Herr mit Papieren im Schoß, offenbar ein Sekretär. Eine belanglose Wahrnehmung, gewiss, aber in ihrer Gewöhnlichkeit so absolut, dass ich nicht umhin kann, sie wiederzugeben.
Es ist nämlich durchaus manchmal fein, wenn die Dinge so sind, wie man das von den Dingen erwartet. Immerzu die Braue heben zu müssen, weil man etwas informatives gesehen zu haben glaubt hebt ja auch die innere Unruhe, man muss verarbeiten, verdauen, verstehen.
Ich weiss, es gibt auch eine Position, auf der man gar nicht aufhören kann, sich zu wundern, über alles, auch über das vermeintlich Gewöhnliche, aber diese Position ist nicht zu halten, von niemandem, von einer solchen Position wird man hinweggefegt, früher oder später.
Wenn man also das Kunststück zuwege bringt, im Gewöhnlichen tatsächlich etwas zu erblicken, an das man sich gewöhnen kann, dann kann man sich auch an der Nichtabweichung erfrischen. Und Pühringer wich nicht einen Millimeter ab. Wo erwartet man, einen Landeshauptmann zu sehen? In des Landes Hauptstadt, womöglich dort sogar am Hauptplatz. Was tut ein erfahrener Mann? Er fährt weiter. Er telefoniert. Er hat Unterlagen dabei, er hat einen Sekretär und einen Fahrer. Ich habe es gesehen.
Im übrigen sieht Josef Pühringer aus wie der Sohn des Taufpaten eines ehemaligen Arbeitskollegen.
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