Es nimmt nicht Wunder, wenn Du nicht weisst, woher Du stammst, wenn Du immer mit fremden Einkaufswagen in der Gegend herumkutschierst.
Es nimmt nicht Wunder, wenn Du nicht weisst, woher Du stammst, wenn Du immer mit fremden Einkaufswagen in der Gegend herumkutschierst.
herr genista
noch viel schöner als verwechselte einkaufswagen sind kinder, die beim einkaufen, selbstvergessen am daumen lutschend, versehentlich an fremde andocken. kenn ich aus beiden perspektiven. dann der schock: das ist ja gar nicht mutti/vati, plärr, schnell weg hier!
noch viel mehr spaß macht es, irgendwelche dinge aus dem regal in einem unbeobachteten momet in fremde einkaufswagen zu werfen und die irritationen der wagenschieber vom nebengang aus zu beobachten. das kann bis zu schrillem gekeife an der kasse gehen, wenn das kuckucksei bis dahin unbemerkt bleibt. nicht auszudenken, wenn mutti erst zu hause die drei-liter-flasche korn bemerkt!
DAS nenne ich erlebniseinkauf.
Vielleicht sollte man ein Forum für Terrorismus im Alltag aufmachen, das wäre sozusagen die Antithese zu diesem hier.
JAAAAA, das nenne ich eine gute Idee!
------------------
'Von ganzem Herzen, für alle Zeit...'
Unbedingt! Terrorismus im Alltag, das will ich auch haben. Herr Hausmeister, übernehmen Sie.
Zu Supermarktkassen dann doch noch folgendes:
Auch, wenn man aus Wageninhalten nicht zu viel schlußfolgern sollte: Wenn ich bei jemandem nichts außer vier Dosen Katzenfutter, einer Palette Dosenbier und drei Flaschen Korn entdecke werde ich sehr traurig.
Als ich eben im Supermarkt war habe ich es allerdings verabsäumt, einen Blick auf die Waren der Mitkunden zu werfen. Meine Gedanken kreisten nämlich um das Ware-Kunde-Zuordnungshölzchen. Das heißt doch nicht wirklich so, oder?
Aber irgendwie muß das doch heißen. Wenn die Filialleiterin sowas nachbestellen will muß sie doch etwas auf das Bestellformular schreiben, oder es muß vorgedruckt schon etwas drauf stehen.
Da stellt sich natürlich auch die Frage, ob das überhaupt nachbestellt werden muß. Vielleicht werden die Hölzchen zur Einweihung des Supermarktes mitgeliefert und halten dann ewig. Wenn sie aber Opfer von Eigentumsdialekten werden? Vielleicht liegt das Monopol für diese Hölzchen längst bei Waffenschiebern und Menschenhändlern. Also nix mit Bestellformularen. Vielleicht wird der begehrte Gegenstand vielmehr unter Decknamen gehandelt, weshalb auch niemand weiß wie er wirklich heißt. Ist das nicht eigentlich ganz gut so?
Die Bezeichnung 'Hölzchen' für die Warentrenner (oder Trennstäbe - neulich hatten wir dafür doch auch 'Separatoren'), ist schon lange nicht mehr aktuell, da die alten drei- oder vierkantigen Stäbe schon vor Zeiten durch hässlich prätentiöse Plastikdinger ersetzt wurden, auf denen auch gar nicht mehr 'nächster Kunde' steht, sondern 'Prince Denmark' oder so was. Daher erbat ich vor etwa sieben Jahren in der vormaligen Konsum-, d.h. coop-Filiale in Bernhausen eines der letzten Originale für meine Sammlungen, das mir der Kassierer auch ohne weiter nachzufragen gratis überließ.
supermärkte - geheimnissvolle orte. teil I
an anderer stelle berichtete ich bereits von marienwunderwerbezetteln und holzhammer-emo-musik in meinem mittagspausensupermarkt, der sich eigentlich schon mit einkaufscenterdimensionen brüsten kann, aber m.e. trotzdem hierhin gehört.
heute: zwei weitere rätselhafte phänomene aus dem maxus, live erlebt und mit eigenen augen gesehen vom cologneobserver.
sie sind gross, sie sind schwer, sie haben rollen und man muss ne mark dabei haben. richtig, einkaufswagen.
mir als singleshopper und nichtautofahrer sind die dinger immer zu voluminös gewesen, obwohl ich mittlerweile, inspiriert von frau h und anderen, erwäge auch einen wagen zu schieben, um am lustigen vertausch-ramm-und-fremdbefüllspiel teilnehmen zu können, aber zurück zum thema.
diese dinger haben jetzt computer eingebaut! ja ich schwöre es bei allen meinen hundebildern!
ihr denkt jetzt sicher 'der gute o de cologne, bald isser hinüber, der alte paranoiapfleger', doch weit gefehlt. ich meine keine unsichtbaren computer, die die gedanken der schieber kontrollieren, und selbe zum kauf von wahnwitzigen bergen unnötigen mists animieren. nein.
ich spreche von kleinen displays vorn am wagen, richtung schieber schauend, das je nach produktregalnähe per funk informationen über sonderangebote empfängt und anzeigt. cool oder? früher gab es diese grossen bunten papptafeln, aufgestellt oder gehenkt. oder dosenberge! zwei meter fünfzig hohe türme aus waschmittelpackungen: SONDERANGEBOT schreiend. schnee von gestern, heute haben wir 4 x 20 cm grosse lcd-displays die sich um unser wohlergehen kümmern, preismässig. man fühlt sich irgendwie geborgen.
die zweite beobachtung könnte evtl. mit der ersten in zusammenhang stehen, ist jedoch bisher meine obskurste, vielleicht könnt ihr mir rat geben: warum hat maxus bei seinen serviceleistungen, zwischen 'fünf mark für abgelaufene waren' und 'batterien hierher', um alles in der welt KUNDENSEMINARE?
was lernt man auf kundenseminaren? moral und ethik für einkaufende? wie man kunde wird? die wagen bedient? lockerungs- und atemübungen für wenn man an der kasse steht?
stay tuned, ich forsche weiter.
(Beitrag wurde von cologneobserver am 25.04.2001 um 11:29 Uhr bearbeitet.)
Tagtraum:
In einem Supermarkt. Catsmusicalmusik tropft aus den Lautsprechern. Angelika Milster schaut irritiert aufs Einkaufswagendisplay: Catsan, 2kg, DM 4,99. Dabei hat sie noch gar nicht die Flasche Sechsämtertropfen bemerkt, die ihr ein sich still freuender Einkaufsterrorist in den Wagen geschmuggelt hat.
Tor Abstoss, es war Absinth. Wermutstropfen. Har har, Frau X. (mit Baklava unkenntlich gemacht)
(Beitrag wurde von Frau H aus B am 25.04.2001 um 12:08 Uhr bearbeitet.)
Aktive Benutzer in diesem Thema: 3 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 3)
Lesezeichen