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Thema: Ferrero-Waldner, Benita

  1. #1
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    Als Österreich-Immigranten versuchen wir immer wieder, die Gebräuche der Einheimischen zu studieren und uns zu eigen zu machen. So stand bald auch die Wiener Oper auf dem Touristenplan. Zufällig erlangten wir Freikarten in einer Loge hoch droben unterm Opernhimmel. Gegeben werden sollte was von früher, bunt und nicht durchschaubar ohne Programmheft. Touristisch artig viel zu früh gekommen, paparazzt man, in rotem Samt versunken, also vor sich hin in alle anderen Logen, soweit das Auge reicht. Rechts unten die Präsidentenloge. Darinnen noch niemand, allerdings Zettel auf dem Samt. 'Bundeskanzlerin' stand da. An andere Zettel reichte das Auge nicht mehr. Vielleicht noch 'Papandreo' oder so, aber dioptrisch nicht abzusichern. Bahnt sich da eine Sensation an? Frau Schüssel? Umsturz?
    Erste Klingel, Eintritt der Prominenten. Benita (schwarzes Kostüm, Glitzerschleife am Busen) nahm auf 'Bundeskanzlerin' Platz, 'Papandreo' wurde von einen schwarzhaarigen Gentleman mittleren Alters belegt, könnte auch der Bodyguard gewesen sein. Allerhand Familie, ein gelangweilter Teenager, jede Menge gleichgutaussehender Männer in Zwirn. Zweite Klingel, dritte, Dunkelheit. Ein Opernabend vier Meter Luftlinie von der Macht entfernt. Aufregend war der allerdings nicht.

  2. #2

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    das heißt, ihr hattet Gelegenheit, sie stundenlang ununterbrochen zu beobachten - also auch in Momenten, in denen sie sich unbeobachtet fühlen mußte: hat sie nicht irgendetwas gemacht, womit man diesen felsenfesten Mythos der fehler-, tadel-, makellosen Superlady zumindestens um ein Milimeterchen verrücken könnte? hat sie sich nicht einmal am Hintern gekratzt, verstohlen in der Nase gebohrt, mit dem Gameboy des Teenagers gespielt, heimlich mit dem Bodyguard geschmust, irgendwas? bitte

  3. #3
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    Nein. Nichts. Der Knoten saß unverrückbar am Hinterkopf, die ungeschmückten Hände klatschten, als alle das taten, das festbetonierte Lächeln lächelte in einem fort: wir konnten einfach nichts entdecken. Vielleicht saß da eine Ferrero-Imitation vorne, während sie hinten mit Papandreo knutschte. Aber das ist nur Vermutung, nichts paparazztes. Hören konnten wir leider auch nichts, die Sänger waren so laut.
    Aber wußtest Du, daß sie in den Sechzigern in einer Oben-Ohne-Kommune wohnte und an die Hüften des Doors-Sängers glaubte?

  4. #4

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    hihi..jaja.. - und der rechtskonservative Kunststaatssekretär Morak war früher mal DIE österreichische Punkrock-Ikone...

  5. #5
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    ..steht zumindest im Profil, aber das gehört ja mittlerweile auch den Fellners und wer den Zeitungen glaubt, ist selber schuld.
    Aber eine hübsche Vorstellung ist es schon, oder?

  6. #6

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    wie? im profil steht, daß die Benita in einer oben-ohne-Kommune war?

  7. #7
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    was die frage angeht, ob sie als ihr eigenes double auch ohne papandreou dauerhaft laechelt: ich war freitag auf einem kongress, den sie eroeffnete: unter anderem weil ich wissen wollte, wie das mit dem laecheln nun sei. eine reihe hinter ihr und ein paar plaetze versetzt konnte ich ihr nach ihrer (laechelnd vorgetragenen) rede bestens zusehen, und fuerwahr: der einzige unterschied schien zu sein zwischen laecheln und weniger laecheln; bei weniger laecheln gibt es dann: nachdenklich laecheln und wissend laecheln und dgl varianten. sehr beeindruckend. nie gesehen. nie geahnt.

  8. #8

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    Naja Tschisi, die Musik verweigert sich mir zwar, aber musikalische Ikone, war der Stastsekretär nicht. Er spielte einen wilden Ficker einmal im Theater sehr gut. Aber das Musizieren hatte immer was Kochbuchhaftes. Nebenerwerb Tonträgertum.
    (Um hier nicht Glaubenskriege zu entfachen: j e d e Musik verweigert sich mir, wie alles sich ständig immer - also mir - verweigert)
    Ferrero Waldner Bericht wunderschön geschrieben. Erbaulich zu lesen.
    (Beitrag wurde von Phettberg am 13.03.2001 um 06:13 Uhr bearbeitet.)

  9. #9
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    Ich fühle mich geadelt! Dank dem Götterboten.
    (Tschisi, lies das vorwöchige 'Profil' aufmerksam. Es könnte Deine Phantasie entzünden.)

  10. #10

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    an Phettberg: nein, war er wohl nie... aber gewesen wär ers schon gern, wenn er gekonnt hätte, irgendwie... vielleicht
    ans Schreibkollektiv: ich hab ja kein profil, rückts doch heraus mit der Wahrheit, der ganzen und nackten...
    (Beitrag wurde von tschisi am 13.03.2001 um 21:44 Uhr bearbeitet.)

  11. #11
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    profil Nr.10/5.März 2001
    Titel: 'So wild waren wir! Die 68-iger Generation packt aus.
    Anläßlich der Joschka-Fischer-Debatte (...) fragte profil 68 Prominente quer durch alle Lager, wie sie die Jahre der Rebellion zubrachten.
    Seite 128: Benita Ferrero Waldner.
    1. Gehörten Sie einer politischen Organisation an? BFW: Politischen wirklich nicht, aber ich oute mich jetzt: Ja, ich war ein Blumenkind. Zählt Blusenzerreißen in der ersten Reihe bei einem Doors-Konzert?
    2. Woran glaubten Sie? BWF: An Jim Morrisons Hüften.
    3. Wie haben Sie sich die Zukunft damals vorgestellt und was wurde daraus? BFW: Ich wollte Doors-Gruopie werden. Kurz war ich es auch. Und als sich dann mit den Stones nichts ergab, bin ich halt in den diplomatischen Dienst eingetreten.
    (...)
    5. Welches Outfit haben Sie damals getragen? BFW: In unserer Kommune waren meistens alle nackt.
    6. Wie war Ihre Einstellung zu Liebe, Ehe, Familie und Sex? BFW: In unserer Kommune waren meistens alle nackt.
    So. Das steht im profil.

  12. #12
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    Das ist doch eine Satire. Ist das auf der letzten Seite dieses Specials? Dann ist es erfunden, da stehen auch haarsträubende Witze über Jörg Haider und Thomas Klestil drauf (auf der Seite).
    Witze im Profil sind immer triste.
    Für unsere deutschen Freunde, Profil ist eine österreichische Mischung aus Spiegel und Gala. Dabei ist ja der Spiegel auch schon eher Gala

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