Der Physiker Stephen Hawking wohnte unweit des Newnham Colleges in Cambridge, wo ich in den frühen Neunzigern studierte. Er pflegte in seinem vollautomatischen Rollstuhl die Sidgewick Avenue entlangzusurren, seine Krankenschwester folgte in gebührendem Abstand. Es geschah häufig, dass ich aus einer Seitentür in den englischen Nachmittagsnebel hinaustrat und beinahe von Mr Hawking über den Haufen gefahren wurde. Ich entschuldigte mich vielmals, und er entschwand schweigend - sein Sprachcomputer war wohl auf derartige Begegnungen nicht programmiert - mit glimmendem Rücklicht in der Dämmerung. Hinter ihm die wortlose Krankenschwester. Später hörten wir, dass Mr Hawking seine Frau wegen ebendieser Krankenschwester verlassen hatte. Zu dieser Zeit wurden er und seine neue Eroberung von einem Taxi in unserer Straße erfaßt. Beide kamen mit einigen Prellungen davon, sein Rollstuhl und der aberwitzig teure Sprachcomputer, (der übrigens einen unerträglich amerikanischen Akzent hatte), wurden allerdings komplett demoliert. Es kursierte das Gerücht, seine Frau hätte den Taxifahrer bestochen, beweisen konnte das allerdings niemand.
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