Ich weiß.Da muss man jetzt eine neue Seite anlegen, aber er fehlt gewaltig in diesem Sammelsurium an guten, skurillen, blonden, brunetten Berühmtheiten.
Ich traf ihn einmal und es war sehr, sehr peinlich.
Das Ganze fand im Haas-Haus in Wien statt. Das war einmal- oder ist es da noch immer (?) eine schicke Adresse und es gab einen Kulturpolitikpromiabend im Dachgeschoß Restaurant. Hab vergessen um was es ging und war wahrscheinlich auch nur zufällig da. Nachdem ich ewig lang und öde mit Bilgeri diskutiert hatte, beschloß ich ganz spontan und plötzlich und ohne irgendeinen Begleitschutz zu gehen. Am Lift angekommen stand ER neben mir. Mit einer randlosen Brille ˆ la Beckenbauer, einem Toupé wahrscheinlich, gepuderten Hängebacken und einem langen, beigen Trenchcoat mit Gürtel. Und er war allein. Ich war auch allein und so warteten wir auf den Lift in den 5.Stock. Da ich schon etwas betrunken war, musste ich diese Situation ausnützen und irgendwas sagen. Irgendwas um mit Peter Alexander ins Gespräch zu kommen. Mir fielen Aussagen einiger Freunde und meiner Oma ein, die ihn einen tollen Entertainer nennen und seine Nummern einzigartig, usw... Also sagte ich ganz locker und charmant. 'Wissen Sie, Herr Alexander, ich bin wirklich ein Fan ihrer Musik. Ihre Nummern sind ein Wahnsinn. Natürlich sehe ich das durch meine intellektuelle postmoderne Retrobrille irgendwie inhaltlich doppeldeutiger, aber gefühlsmäßig meine ich das wirklich so.' Er dreht seinen Kopf und schaut mich stolz und irgendwie väterlich grinsend an - 'Nun ja, junge Dame, und was für eine Nummer haben sie denn am liebsten?' .....Peinlich. Mir fiel so gar nichts ein. O doch, plötzlich war da so eine Idee und ich sagte souverän und strahlend - 'Merci, cherie!' Sein Gesicht erstarrt zu einer entsetzten Maske und er sagt eiskalt - 'Das ist nicht von mir. Da haben sie sich geirrt!' Der Lift kam an und wir stiegen ein. Jetzt wurde es wirklich eng, denn er gab nicht auf, mir eine Lieblingsnummer abzuluchsen. Da fiel mir noch eine ein, oder jedenfalls dachte ich das hundertprozentig. 'Ja, die isses - Aber bitte mit Sahne!' ....'Die ist auch nicht von mir.'
Dann drehte er sich in dem kleinen Lift wortlos um, und ich wäre fast gestorben vor Scham. Unten ließ ich ihm den Vortritt und er stürmte, leise Flüche auf den Lippen, davon. Ich stand sicherheitshalber noch 5 Minuten in der Gegend des Lifts herum und tat so, als ob ich auf wen warten würde. Der Gedanke ihn irgendwo auf der Strasse zu treffen war zu grausam. Dabei wollte ihn doch überhaupt nicht verarschen, er dachte das aber natürlich und so kam dieser Albtraum zustande
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