Rund um Weihnachten '99 rum hatte meine Tochter die Idee, einen echten Prinzen zu sich nach Hause einzuladen. Ich sollte ihr dabei zu Hand gehen, und nach einigem Grübeln kam ich - aus Gründen, die in der verschlungenen Familien-Geschichte des Mannes, mehr aber noch im mythischen Raunen der 'Szene' liegen - auf Hubertus Hohenlohe.
Patenter Kerl, der er ist, fand er nichts Anrüchiges an der Idee und schwang sich in seinen mit rotem Leder bespanten Lancia, um 'mal auf einen Sprung vorbeizuschau'n'. Meine Tochter sah jedenfalls ungläubig aus der Wäsche, aber der pragmatische Prinz zeigte sich von der besten Seite und war auch nicht verlegen, als ihn die Mutter der Tochter zum gemeinsamen Wandergitarren-Geschrammel mit familienfreundlichem Sing-Sang einlud. (Daß meine Tochter ihn mit dem Brotmesser 'anritzen' wollte, um zu prüfen, ob blaues Blut flösse, ist eine Ausgeburt respektive Nachgeburt, zeitlich betrachtet, böswilliger Historiker). Letztlich signierte HH auch noch ein Foto, das gar nicht ihn zeigte und heute noch mit einem 'originellen Kühlschrankmagneten' am Kühlschrank festgepfropft ist.
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