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Thema: Büttner, Werner

  1. #25
    Avatar von Kai Herrmann
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    Warum is der Kippenberger eigentlich nach Wien? Hatte er dort einen engen Freundeskreis? Wenn ja, wer? Konte er dort besser arbeiten?
    Oder war das einfach cool in Wien zu wohnen?
    zu hartmut:
    ich glaube er hätte die Taxifahrt auch mit eigenem Geld gemacht. Es hätte ihm dann sogar noch mehr Spaß gemacht.
    Liebe venus:
    noch eine Grundierungsgeschichte. Bitte!

  2. #26
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    Kippis Mutter starb 1977, da hatte er dann auf einmal viel Kohle und ging damit nach Berlin. Dort machte er das SO36 und Kippenbergers Büro. 1984 war nicht mehr viel übrig davon. Er ging nach Wien, weil 1) sein Galerist Peter Pakesch hier war 2) sein Freund Martin Prinzhorn (der auch ganz oben bei Büttners Vernissage die dreckigen Witze erzählte) ihn und mich den ganzen Sommer auf seiner Burg in Edlitz arbeiten ließ und 3) weil er gerne mal woanders lebte und den Humor hier liebte.
    Grundiergeschichten?
    Einmal kam Kippi mit einem kleinen Säckchen voll mit 10 Groschen Stücken und meinte, das wäre die Grundierung. Ich klebte eines neben das andere, ganz dicht auf die Leinwand, und die war ordentlich groß.
    Dann dünn gemalt weiße Ölfarbe drüber und fertig war die subversive 'Grundierung'.
    Schön war auch, wie er ein suprematistisches Bild von Malewitsch oder Larionov kopierte und über die Vorlage ein buntes Klebeband mit Blumenmuster klebte. Quer drüber. Meine Aufgabe bestand darin, dieses Klebeband zu malen. Türkis it lila Blümchen. Wieder so eine subversive Attacke auf die Säulenheiligen der Moderne. Obwohl ich mir jetzt nicht ganz sicher bin ob das nicht doch Oehlen war. Aber das war eben 1984 - heute macht sowas keinen Sinn mehr.

  3. #27

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    Als die Schauspielerin und Künstlerin Tabea Blumenschein Mitte der 80er Jahre zur Totalverweigerin wurde, ins Obdachlosenaysl übersiedeln musste und von Sozialhilfe lebte, wurde sie von ihren Freunden Kippenberger und Vostell nicht mehr besucht. Mit ihrer Sozialhilfe rannte sie allerdings weiterhin in die schicksten und teuersten Clubs wie auch in die unbekanntesten Absturzläden. Einmal erzählte sie mir, dass sie Kippenberger in der Parisbar getroffen habe und er ihr dort gesagt hatte: 'Das bringst auch nur du fertig. Von einer 5-Zimmer Wohnung in Schöneberg auf ne Pritsche im Obdachlosenasyl.' Er war sicher beeindruckt, dass Tabea Tischdecken oder Zuckerstreuer nicht nur in der Parisbar und anderen Künstlerlokalen vom Tisch riss, sondern auch dort, wo es wirklich gefährlich werden konnte. Also in Läden wie Eddys Tanzschuppen oder im Gül-Imbiss. Zudem hatte sie ja kein Geld, den Schaden anschließend zu bezahlen, was für ihre alten Freunde eh kein Problem war. Deswegen musste sie zum Beispiel einmal mit einer Gartenreinigungskolonne Laubblätter einsammeln, gerichtlich angeordnet. Ein anderes Mal Akten entheften usw.
    Mit Tabea und Ueli Etter machte ich Ende der 80er eine kleine Lesetour, die uns in allerlei Kneipen und Galerien führte und schließlich auch in den Frankfurter/Portikus. Tabea hatte kurz zuvor 'Tempo' ein Interview gegeben, in welchem sie unter anderem nach ihren alten Freunden gefragt wurde. Sie hatte dann gesagt, dass Kippenberger und Vostell sie nicht mehr besuchten, seitdem sie im Heim lebe. Das war aber bestimmt kein Vorwurf von ihr, ich glaube, sie wollte damit einfach provozieren.
    Klar, dass Kippenberger das gelesen hatte, als wir im Portikus waren. Leicht angetrunken kam er herein und redete sofort auf Tabea ein, dass sie zusammen einen trinken gehen sollten. Es war klar, dass Tabea davon nicht zurückkehren würde und so sagte ich zu Kippenberger, er könne Tabea doch gern mal in Berlin in ihrem Zimmer besuchen und eine Zeichnung von ihr kaufen. Tabea sei auf die 400 DM, die sie heute hier mit der Lesung verdiene, angewiesen. Das war natürlich hochmoralisch gesprochen, aber es hatte die Wirkung, dass Kippenberger schliesslich abzog - ohne sich die Lesung von Tabea anzuschauen. Ich war überrascht, denn eigentlich hatte ich nicht geglaubt, dass das so funktionieren würde. Es war übrigens meine erste und letzte Begegnung mit ihm.
    (Beitrag wurde von Wolfgang Mueller am 28.01.2001 um 21:34 Uhr bearbeitet.)

  4. #28
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    hab a. oehlen mal im hamburger goldpudelklub getroffen. hatte dort eine ausstellung mit kugelschreiber auf papier. hat der mich gefragt: 'bist du kunststudent?'. hätte ich ihm am liebsten ans schienbein getreten.

  5. #29
    Member Avatar von Moritz R
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    Kippenberger hat mich beklaut, und zwar meine Idee mit den gebogenen Laternen. Ja, ja, das musste auch mal gesagt werden.

  6. #30
    Member Avatar von hoerme
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    @tex
    intrissanterweise plage ich mich im moment mit einer brille herum, die ebenfalls in der mitte zerbrach.
    meine brille mußte auch über mehrere jahre das gewicht zweier mittelschwerer aschenbecher tragen. deshalb trage ich diese brille auch kaum in der öffentlichkeit (so wie rob lowe übrigens). dennoch hat mir dieses modell aus dem hause joop (mit rufzeichen) schon sehr viel freude bereitet. eines nachts konnte ich rauschähnliche zustände bei mir und zufällig beistehenden menschen durch schnelles auf- und absetzen (während der regulären kontaktlinsentrage) erwirken. leider verlor die brille dabei die spitze des linken bügels bzw das ende des linken bügels. die vormalige rundung wurde durch das vordringen eines zugespitzen drahtes schmerzhaft immer und immer wieder in den bereich hinter meinem ohr - da wo es manchmal nach talg riechen kann - gedrückt.
    später ging die zweite rundung auch flöten. doch eigenartigerweise war dahinter kein spitzer dorn, sondern eine weitere rundung. der andere dorn war mittlerweile dank der oftmaligen pfählung meines fleisches ebenfalls abgestumpft.
    eines tages jedoch, - ich telefonierte gerade - dachte ich bei mir, warum rutscht mir denn die brille permanent nach vor. die antwort gab mir die brille selbst, indem sie in der mitte zweigeteilt zu boden fiel. klebeversuche mit loctite erwiesen sich als sinnlos. erst die kombination leucoplast (blau, trotz schwarzer brille) und loctite ergab zementartige haftung.
    seit jenem bruch trage ich meine brille auch ab und an in der öffentlichkeit. gerne beobachte ich die menschheit, wie sie grübelt, ob das design oberschick oder nicht doch bloß pennermäßig aussieht.
    (Beitrag wurde von hoerme am 20.08.2001 um 00:23 Uhr bearbeitet.)

  7. #31
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    Du kannst hinter Dein Ohr riechen? bist Du ein Elefant?

  8. #32
    Member Avatar von hoerme
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    finger hinters ohr
    rubbeln (bei schweren fällen genügt die bloße berührung)
    finger an die nase
    fertig
    war das so schwer?

  9. #33
    Member Avatar von Moritz R
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    Mein abend mit Werner Büttner bestand darin, dass er, Markus Oehlen und ich mit dem taxi in St.Pauli von einem 'geheimtip'-puff zum nächsten fuhren, ohne dass es aber zu grösseren geldausgaben kam, und Werner den ganzen abend immerzu 'heil hitler' sagte. So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt, sich mit Neuen Wilden amüsieren zu gehen.

  10. #34
    sqm
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    Meine Brille ist auch zerbrochen - meine junge Wilde, meine Tocher, ist drauf rumgetrampelt.
    Allerdings ist sie nicht mittig gebrochen, sondern rechts unten. Unscheinbar eigentlich, aber trotzdem fällt immer das ein Glas raus, was zu rauschartigen Asymmetrien meines Gesichtsfeld führt.
    Und Fielmann braucht länger um mein neues Gestell zu laden als der geschwollene Wienstrang Ladezeit braucht.

  11. #35
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    'Heil Hitler' war mal ein beliebter Gruss, Anfang der 80er Jahre, nicht?

  12. #36
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    88!
    Geändert von Spoliant Spongo (11.03.2002 um 16:14 Uhr)

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