Ich war einmal Villenbewohnerin im Cottageviertel Unser Haus hatte zwei Eingänge, den Privateingang und den Eingang in die Apotheke, die im Familienbesitz war. Um uns herum reiche Leute, Altersgruppe 60, aufwärts. Solche Leute benötigen Gott sei Dank viele Heilmittel!
Eines Tages beschloss ich den Geschäftseingang zu nehmen, ein guter Entschluss. Ich durfte nämlich mit Klaus Peymann am familieneigenen Gehsteig zusammenstoßen. Ich sah ihn ca. 5m vor mir, ein Blitz traf mich, der mir eingab: 'Verdammt, sag schnell was Originelles, der verlässt Wien, den siehst nie wieder vor deinem Haus!' Das dauerte eine Sekunde, schon standen wir uns frontal gegenüber und ich hauchte: 'Grüß Gott, Herr Peymann.' 'Grüß Gott.'
Ich weiß auch nicht, warum ich plötzlich so ehrfürchtig wurde, mich hätte eigentlich interessieren sollen, welche Pillen er so schluckt, welche Salben er mag, ob er nur Blutdruck messen war oder diese unvergessliche Jahrhundertwendewaage bestiegen hat. Wir werden es nie erfahren.
Ich hingegen musste, als ich vor Jahren in die DDR reiste, meine Toilett(t)asche dem prüfende Auge der Grenzpolizei ausliefern. Die untersuchten wohl ob ich ansteckende, ekelerregende Krankheiten einschleppe und mich anhand der Medikamente verrate. In Wirklichkeit hatte ich damals nicht einmal Kondome mit und besaß nur ganz wenige Chanel-Lippenstifte.
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Elli Kny
(Beitrag wurde von Elli Kny am 09.01.2001 um 19:40 Uhr bearbeitet.)
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