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Thema: Schmidt, Helmut (und sein musikalischer Sachverstand)

  1. #1
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    Wir hatten 250-jähriges Jubiläum der TU Braunschweig und gaben in der Stadthalle mit unserem Uni-Orchester ein bischen Dvorak zum besten. Helmut Schmidt (sichtbar unfit schon) war Festredner, er saß dann beim Spielen in der ersten Reihe, so dass ich ihn sehen konnte. Er hatte genüßlich die Augen zu dabei. Da wir jedoch ab und zu einen Fehler eingebaut hatten in unser Spiel, riß es ihn jedesmal grausam aus seinem seligen Schlummer, er zuckte dann immer und öffnete schlagartig die Augen - das müssen Nadelstiche für ihn gewesen sein...
    Gruesse, Götz

  2. #2
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    'Von allen Offenbarungen der Macht besticht Zurückhaltung am meisten'
    (Thukydides)

  3. #3
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    music is medicine
    art is therapy
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  4. #4
    Member Avatar von vinzi
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    Interessanter Ansatz: Während man selbst im Rampenlicht sitzt, Promis dabei paparazzen, nicht im Rampenlicht zu stehen.

  5. #5
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    Eben: es waren natürlich Nadelstiche für Jeden, aber der Prominente (in Parenthese abgekanzelert) darf nicht unbefangen zucken wie unzählige nicht prominente - aber wohl doch zahlende - Konzertbesucher.
    Trotz der zynischen Grundhaltung - die mir als Musikerin völlig aber auch wirklich völlig fremd ist - nenne ich die Formulierung
    Da wir jedoch ab und zu einen Fehler eingebaut hatten in unser Spiel
    makellos und gekonnt.
    Fanny
    (Beitrag wurde von Tiffany Nudeldorf MD am 16.11.2001 um 00:04 Uhr bearbeitet.)

  6. #6
    Moderator Avatar von Klede
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    Taktisch gesetzte Fehler sind eigentlich nur zu uebertreffen durch bewusstes Klatschen zwischen Saetzen. Da ziehen immer mindestens zehn Leute mit und reissen die wohlinformierten, zurueckhaltenden, regelmaessigen Musikliebhaber in die Welt des begeisterungsfaehigen und unbedarften Bildungspoebels.

  7. #7
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    'Taktisch gesetzte Fehler' - das ist das Stichwort. Natürlich!
    Schmidt, ein alter Hase: hört gar nicht auf die Töne beim soundsovielten Dvorak. Alles was ihn interessiert, sind die Strategien ihrer Verteilung. Während man ihn für abgetakelt hielt, war er in Wirklichkeit bereits einen level höher, Ihr Akademiker.
    Was taktierte denn der Dirigent währenddessen?

    Fanny

  8. #8
    [Member] Avatar von Herr Cohn
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    na Dvorzak, zum 250sten Mal, in Braunschweig, und Klede war auch da, weil er weiß, wie man da klatschen musste.

  9. #9
    Moderator Avatar von Klede
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    Ja, ich war da, direkt hinter dem Altbundeskanzler, der zwischen strategisch verteilten Tönen sanft entschlummerte. Das war mir als gelegentlichem Zeitleser peinlich und unangenehm, da musste ich klatschen, um ihn aus seinen Konzertpianistentraeumen zu entreissen. Der Bildungsprolet in mir schlaegt halt immer dem Bildungsbuerger k.o.

  10. #10
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    Ich wollte es schon sagen: eigentlich hatte ich mir von dem o.g. Strang erhofft, Helmut Schmidt würde noch Klavierspielen und von selbst wieder aufhören. Aber das hat er dann nur in seinem eigenen Traum getan.

    Fanny

  11. #11
    [Member] Avatar von Herr Cohn
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    Schlagendes in Konzerten gehört in Bachs Zeit, welcher mal schumpf: 'Sie Zippelfagottist!' Bach durfte das.

  12. #12
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    Das war aber auf der Straße, und Bach trug einen Degen. Und er mußte dafür auf die Wache, da her wissen wir's.

    Fanny

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