Entsetzliche Decke, fürchterlicher Bahnhof.
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Entsetzliche Decke, fürchterlicher Bahnhof.
Claudia Roth erwägt den Kauf eines Schals, der aussieht wie eine Bettdecke aus den 70ern.
Claudia Roth schikaniert aufs zickigste ein kleines Fernsehteam vor sich her zum illegalen Bauwagenbierausschank am Senefelder Platz, schaltet um auf nett und geht auf Wählerfang.
Alexander Pschill kennt niemand, trotzdem tut er so, als würde er sich freuen, wenn man ihn auf die Rolle anspricht, für die ihn trotzdem niemand kennt: Dritter Kommissar Rex, ganz anders sein Vorvorgänger Tobias Moretti, er grüßt fröhlich jeden ihn anstarrenden Passanten, ob er es will oder nicht, gegen Grüßen kann man sich ja schließlich nicht wehren
Jess Jochimsen ist klein. So klein wie Jess Jochimsen.
Nicht klein ist Harald Schmidt, dafür von wächsernem, hohläugigem Äußeren. Zur Generalprobe kommt er zu spät, entschuldigt sich dafür jovial.
Franz Xaver Kroetz ist nach einer durchzechten Nacht frisch und freundlich, wie der späte Vormittag, an dem ich ihn für einen ungeplanten Fototermin wecken ließ.
Karl Dall ist überraschend groß, und er hat keineswegs ein Hängeauge, sondern zwei, nur das rechte hängt noch mehr als das linke. Er war allein mit seinem großen Rollkoffer am Frankfurter Hauptbahnhof und wirkte müde und traurig und gar nicht zu lustigen Späßen aufgelegt.
Ich wechsle im kalten Prater von Straßenhose auf Laufhose, just als Alfred Dorfer neben mir schwitzend, keuchend und armerudernd auf Normalgeschwindigkeit abbremst. Er ist außerordentlich dünn und groß.
Ich liebe diesen Strang. Daraus könnten wir just ein Büchlein fertigen.
'just' ist doch wirklich ein hübsches Wort!
Der Taxifahrer erzählt gefühlte 48 Witze hintereinander. Zwischendrin holt er kaum Luft. "Und den hier" sagt er "hat mir der Barenboim erzählt: Eine Frau bläst einem Mann einen. Der Mann beschwert sich: 'Der wird gar nicht hart'. 'Nee', sagt die Frau, 'aber sauber.' Den hat der Barenboim mir neulich erzählt, dem war da grad nicht wohl."