Wie Max Goldt in Zürich Wim Wenders nicht begegnete
Gut, wenn Hans das nicht macht, der als einziger für mehr als zwei Sekunden mit ihm Auge in Auge war und sogar eine Sprechrolle von ihm erhielt, nämlich den Satz "Nein, das bin ich nicht", muss ich das übernehmen:
Als vir und wir (Hans und ich) gestern auf Wunsch Angelikas Max Goldt nach dessen Lesung begrüßen sollten, war ich für einen Moment lang versucht, sogleich auf dem Absatz kehrtzumachen, denn Max Goldt ging mit abgemattetem Lächeln auf Angelika zu und sprach den Halbsatz "Bevor Du mir deine INTERNETFREUNDE vorstellst...." Eben noch wähnten wir ihn auf unserer Seite, hatte er doch in seiner letzten Geschichte sämtliche unterschichtlastigen, affigen Wörter aufgelistet. Und jetzt das!
Wir gingen dann trotzdem essen, kamen aber in unterschiedlichen Fahrzeugen zu unterschiedlichen Zeiten in einem von vir empfohlenen Restaurant "Morgenstern" an, mitten in Zürichs Sündenpfuhl. Hans auf dem Rad, pantanigleich windschlüpfig als erster.
Als ich ankam, stand vor dem "Morgenstern" ein Taxi, in das gerade Wim Wenders hüpfte. So viel zum Stand der Dinge.
Hans sass allein an einem großen runden Tisch.
"Weißt du, was mich der gefragt hat?" brach es aus ihm hervor, "ob ich sein Taxifahrer sei?"
Max Goldt kam eine Minute später, weil sein Taxifahrer mit den Einbahnstraßen nicht zurecht kam. vir hat das aber geregelt, weil er sich gut auskennt im Quartier, und es wurde dann auch ohne Wim Wenders ein lustiger Abend.
Zum zweiten Mal heute ein posting abgeändert. Ich hasse mich.
